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Archiv für: November 2009

Merkel zur Überwindung der Nationen: "Koste es, was es wolle"

von Peter Boehringer E-Mail 10.11.09 11:36:28

Regelmäßige Leser dieses Blogs wissen: Finanzgeschichte ist zwar oft mühsam und professoral vernebelt. Meist ist sie aber auch aktuell, lebendig und lehrreich.

Ohne seit 2008 erlebte Finanzgeschichte wüsste die Welt vermutlich bis heute nicht, was eine Milliarde [10 hoch 9; engl. billion] in der Praxis bedeuten kann. Z.B. für Mitarbeiter eines Autobauers OPEL, dessen US-Mutter unseren ehemaligen Wirtschaftsminister in dessen nur 5-monatiger Amtszeit mal eben um mindestens 5 x 10 hoch 9 Steuer-Euros erleichtert hat, die nun vermutlich in Detroit oder NewYork gute Verwendung finden werden.

Oder was eine Billion [10 hoch 12; engl. trillion] in der Praxis bedeuten kann. Z.B. bei den Bankenrettungen, die die Welt bislang mindestens 5 x 10 hoch 12 Steuer- und Druckerpressen-Dollars gekostet hat. Selbst meine eigene Schätzung vom Mai 2008 i.H.v. EINER Billion, für deren "Exorbitanz" und "Lächerlichkeit" ich damals verspottet worden war, ist mittlerweile um mindestens den Faktor 5 überschritten!

Oder was eine Billiarde [10 hoch 15; englisch quadrillion] in der Praxis bedeuten könnte. Z.B. bei den Derivatenbergen der Welt, die mittlerweile diese Billiarden-Grenze überschritten haben und bei deren auch nur teilweisen Meltdowns ganze Staaten und bis dato zivilisierte Gesellschaften zusammenbrechen würden.

Wie das letzte Beispiel zeigt, setzt die menschliche Vorstellungskraft zumindest bei der Billiarde restlos aus. Und da eine Nanny-Politikerin wie Angela Merkel ja immer für den "Menschen" [nicht etwa für den freien, selbstbestimmten und mündigen Bürger] denkt, schirmt sie die Menschen nun endgültig vor diesen vielen vielen Nullen ab. Zwar nicht vor denen im Kabinett - aber immerhin vor der Debatte um die Kosten der derzeit so beliebten "Menschenbeglückungen" [früher: "Volksbeglückungen"]. Ihr Zitat anlässlich des Mauerfalls vor 20 Jahren zeigt ihren unbedingten Führungswillen, nun endlich und dauerhaft die kleinlichen Kostendebatten zu beenden. Dafür greift sie zum ultimativen Argument. Zitat vom 9.11.2009:

"Die spannendste Frage, um Mauern zu überwinden, wird sein:
Sind die Nationalstaaten bereit und fähig, Kompetenzen an multilaterale Organisationen abzugeben - koste es, was es wolle."

=> "Koste es, was es wolle"! Sic!

=> Ist DAS nicht beste Schröder´sche "Basta"-Politik?! DAS hat zwar somit vielleicht keine neue Qualität - ganz sicher aber völlig neue Quantität!

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Marxismus, Zentralbanken und die zukünftige Deflation

von Matthias Lorch E-Mail 04.11.09 16:50:15

Marxismus, Zentralbanken und die zukünftige Deflation

  1. der geschichtliche Teil über Marxismus und die Zentralbanken
  2. die längerfristige Einschätzung, die damit zusammenhängt, bezüglich Inflation oder Deflation
  3. die kurzfristige Entwicklung für Edelmetalle, Aktien und den Dollar

Marxismus und die Zentralbanken

Was hat Marxismus oder Kommunismus mit der Deflation unseres Geldsystems zu tun? Das werden Sie sich jetzt wohl fragen. Oder auch: Wo wird das alles hinführen?

Man müsste meinen, dass fast jeder schon gemerkt hat, dass irgend etwas mit dem, was die Medien (oder besser deren Politiker) über politische, finanzielle und wirtschaftliche Themen von sich geben, nicht übereinstimmt mit dem was tatsächlich passiert.

Wenn man das verstanden hat, dann ist der nächste Schritt der Überlegung: Wie konnte es dazu kommen?

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Verwirrspiel

von Jan Kneist E-Mail 03.11.09 14:21:26

Was für eine Woche war das! Zentrum des Wahnsinn war natürlich, wie kann es anders sein, die Wallstreet.

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Arsen & Cadmium - zwei giftige Gesellen

von Hans Jörg Müllenmeister01.11.09 16:35:41

Nichtsahnend hatte schon Ötzi, der Gletschereismensch aus den Alpen, vor fünftausend Jahren Kontakt mit Arsen. In seinen Haaren wies man Arsen nach. Möglich, dass er in einem Kupferbergwerk schuftete, denn Kupfererz ist oft mit Arsen angereichert. Schon am byzantinischen Hof kannte man die Giftigkeit von Arsentrioxid, dem Arsenik. Das italienische Adelsgeschlecht der Borgia-Dynastie wußte gezielt das damalige Hightech-Mordgift unentdeckt mit List und Tücke einzusetzen. Sie bereiteten manch unliebsamen Zeitgenossen die vorzeitige Himmelfahrt. Einige Historiker meinen, dass Napoleon auf Sankt Helena durch austretende arsenhaltige Ausdünstungen der mit Pariser Grün bedruckten Tapeten dahin sichte. So betrachtet, erscheint uns Arsen eher als eine medizinische Morddroge und nicht als Halbmetall. Vor rund 1960 Jahren verordnete der griechische Arzt Dioskorides das Mineral Realgar As4S4 gegen Asthma und geringe Mengen Arsenik wurden gegen Hautkrankheiten oder Blutarmut verabreicht. Die Dosis macht’s eben.

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