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Kategorie: Tagesgespräch

Sozialismus à la carte

von Peter Boehringer E-Mail 17.11.09 18:44:13

Wie erklärt man sich einem Artikel wie diesen aus dem aktuellen "Capital" bzw. aus der Print-FTD von heute, 17.11.2009?

"Ackermann will Vollkasko für Banken
Die Steuerzahler sollen nach den Vorstellungen von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann auch für künftige Bankenpleiten zahlen. Der Topmanager regte gestern die Einrichtung eines Fonds an, der notleidende Institute im Krisenfall rekapitalisiert oder geordnet abwickelt. In diesen Fonds sollten sowohl die Banken als auch die öffentliche Hand einzahlen ... Nach den milliardenschweren staatlichen Rettungspaketen für die Institute kommt der Vorschlag einer Provokation gleich. ... Ackermann begründete seinen Vorschlag damit, dass die Banken es vermutlich nicht schaffen würden, die Rettung anderer Institute ausschließlich privatwirtschaftlich zu regeln. Die Gesellschaft werde möglicherweise „am Ende akzeptieren müssen, dass der Staat in systemischen Bankenkrisen der Aktionär der letzten Instanz bleibt."
[sic!!]

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Merkel zur Überwindung der Nationen: "Koste es, was es wolle"

von Peter Boehringer E-Mail 10.11.09 11:36:28

Regelmäßige Leser dieses Blogs wissen: Finanzgeschichte ist zwar oft mühsam und professoral vernebelt. Meist ist sie aber auch aktuell, lebendig und lehrreich.

Ohne seit 2008 erlebte Finanzgeschichte wüsste die Welt vermutlich bis heute nicht, was eine Milliarde [10 hoch 9; engl. billion] in der Praxis bedeuten kann. Z.B. für Mitarbeiter eines Autobauers OPEL, dessen US-Mutter unseren ehemaligen Wirtschaftsminister in dessen nur 5-monatiger Amtszeit mal eben um mindestens 5 x 10 hoch 9 Steuer-Euros erleichtert hat, die nun vermutlich in Detroit oder NewYork gute Verwendung finden werden.

Oder was eine Billion [10 hoch 12; engl. trillion] in der Praxis bedeuten kann. Z.B. bei den Bankenrettungen, die die Welt bislang mindestens 5 x 10 hoch 12 Steuer- und Druckerpressen-Dollars gekostet hat. Selbst meine eigene Schätzung vom Mai 2008 i.H.v. EINER Billion, für deren "Exorbitanz" und "Lächerlichkeit" ich damals verspottet worden war, ist mittlerweile um mindestens den Faktor 5 überschritten!

Oder was eine Billiarde [10 hoch 15; englisch quadrillion] in der Praxis bedeuten könnte. Z.B. bei den Derivatenbergen der Welt, die mittlerweile diese Billiarden-Grenze überschritten haben und bei deren auch nur teilweisen Meltdowns ganze Staaten und bis dato zivilisierte Gesellschaften zusammenbrechen würden.

Wie das letzte Beispiel zeigt, setzt die menschliche Vorstellungskraft zumindest bei der Billiarde restlos aus. Und da eine Nanny-Politikerin wie Angela Merkel ja immer für den "Menschen" [nicht etwa für den freien, selbstbestimmten und mündigen Bürger] denkt, schirmt sie die Menschen nun endgültig vor diesen vielen vielen Nullen ab. Zwar nicht vor denen im Kabinett - aber immerhin vor der Debatte um die Kosten der derzeit so beliebten "Menschenbeglückungen" [früher: "Volksbeglückungen"]. Ihr Zitat anlässlich des Mauerfalls vor 20 Jahren zeigt ihren unbedingten Führungswillen, nun endlich und dauerhaft die kleinlichen Kostendebatten zu beenden. Dafür greift sie zum ultimativen Argument. Zitat vom 9.11.2009:

"Die spannendste Frage, um Mauern zu überwinden, wird sein:
Sind die Nationalstaaten bereit und fähig, Kompetenzen an multilaterale Organisationen abzugeben - koste es, was es wolle."

=> "Koste es, was es wolle"! Sic!

=> Ist DAS nicht beste Schröder´sche "Basta"-Politik?! DAS hat zwar somit vielleicht keine neue Qualität - ganz sicher aber völlig neue Quantität!

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Vom Fall des Papiergelds und Papiergolds

von Peter Boehringer E-Mail 29.10.09 16:18:29

In diesem Blogeintrag lesen Sie drei kurze Meldungen von heute, die nur auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben. Auf den zweiten geht es in allen Fällen um Entfremdung: die der türkisch-arabischen Welt nämlich, an der der "Westen" mit seiner absurden Währungs- und globalistischen Machtpolitik durchaus mit schuld ist [was natürlich keineswegs heißen soll, dass wir zur "Kompensation" des Orients nun alle Visa-Schranken aufgeben sollten, wie es unsere multikulturellen Gutmenschen ständig fordern und durchsetzen!]. Es ist aber logisch, dass westliche Scheinwerte (Dollar, Papiergold) und entkernte westliche Symbole (WTI) ausgerechnet vom politisch inkorrekten Orient als solche entlarvt werden. Schon schlimm, dass ausgerechnet intolerante und totalitäre Regimes hier klarer sehen als die westlichen Medien...

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Der Verbriefungs-Vampir lebt

von Peter Boehringer E-Mail 22.09.09 12:38:35

Vorbemerkung aus mal wieder gegebenem Anlass: Die Geschichte vom Dauerverkauf der mittlerweile berühmten 400 Tonnen IWF-Goldes ist inzwischen derart ausgelutscht, dass man sich darüber nicht weiter auslassen muss. Was sind auch schon 400 Tonnen in Papiergeld? Zu den heutigen lächerlichen Preisen bewertet etwa 13 Mrd $. Obama könnte damit drei Tage lang das US-Staatsdefizit bezahlen... Selbst der Goldpreis reagiert nicht mehr negativ - so auch nicht nach der gestern erfolgten etwa FÜNFTEN Ankündigung des IWF in weniger als zwei Jahren, seine Goldbestände zu veräußern. Der Markt wurde inzwischen mit (gefühlten) 500+ Artikeln dazu konfrontiert, so dass er diese Gebetsmühlentöne mittlerweile als Kontraindikator und als Anzeichen für Verzweiflung der Golddrückungskabale versteht. Daher einfach Schwamm drüber und als Signal für enormen Kaufdruck im Markt ansehen!

Stattdessen gibt es heute (22.9.2009) wieder ein Stück aus der ANDEREN Endlos-Fortsetzungs-Reihe "Was der Mainstream wirklich sagen will".

Der IWF empfiehlt die "Reanimation der Kreditverbriefungen".

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Der sozialistische Kapitalismus kommt

von Peter Boehringer E-Mail 22.09.09 10:33:14

Unten eine Reuters-Meldung von heute 22. September 2009:
"Brown will G20 zur Weltwirtschaftsregierung machen"
Die neue Weltordnung wird immer klarer in ihren Zielen. Verstellung ist offenbar nicht mehr erforderlich. Die Demokratie (i.S.v. die Nationen und die Völker fragen, was sie wollen) ist in fast allen Mitgliedsstaaten de facto abgeschafft. Und so hinterfragt denn auch keiner mehr ernsthaft, ob diese Weltregierung IRGENDEINE Legitimation hat - außer natürlich über mehr oder weniger subtile und mehr oder weniger reale Drohungen.

Dieselben Leute und Institutionen, die die Krise ausgelöst haben und massivst davon profitiert haben, maßen sich nun an, "die Welt global regieren" zu wollen! [sic! s.u.].
Dieselben Banken, die ohne Billionen-schwere Staatsrettung und ohne Abschaffung der Prinzipien gesunder Buchführung alle insolvent und tot wären, wollen nun via G20 "global regulieren".

Eine Absurdität ohnegleichen!

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