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« Die US-Wahl könnte eine Rallye am Goldmarkt auslösenUS-Notenbank verfolgt politische Ziele »

US-Staatsschulden und Bankensystem lassen den Notenbanken keine Wahl

von Tim Schieferstein E-Mail 08.10.16 15:29:46

Wie im letzten Webinar bereits prognostiziert, fiel der Goldpreis in dieser Woche unter die wichtige Unterstützung bei 1.300$, wodurch eine Bereinigung des

Terminmarktes eingeleitet wurde, die alle Edelmetalle sowie die Gold- und Silberminen unter Druck brachte. Erste Unterstützungen wurden bereits erreicht und bald dürften sich gute langfristige Nachkaufmöglichkeiten in diesen Märkten bieten.

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Gold legt eine Pause im Anstieg, um Kraft für einen neuen Anstieg zu finden.

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Silber fiel auf fast 17$ im Tief und erste Unterstützungen wurden bereits erreicht.

Der primäre Grund für diesen Preisrückgang lag in der enorm einseitigen Positionierung der Spekulanten am Terminmarkt, doch gab es diesmal gleich mehrere Auslöser, die den Anstoß zu einer Bereinigung gaben. Beispielsweise konnte der US-Dollar zum Yen sowie zum britischen Pfund nach oben ausbrechen, sodass der USD-Index über einen signifikanten Widerstand ansteigen könnte. Diese Entwicklung war beim japanischen Yen seit längerer Zeit absehbar und es scheint, als wäre das Ende des starken japanischen Yen nun besiegelt und der US-Dollar könnte in den kommenden Monaten wieder zur Stärke neigen. Nachdem das britische Pfund in den vergangenen Handelstagen nach einer Intervention bei 1,345$ bereits auf unter 1,29$ fiel, kam es in der letzten Nacht zu einem Flash Crash des Pfunds von 1,26$ auf 1,184$ kurz nach Eröffnung des asiatischen Handels. Es gab keine Meldungen, die diesen dramatischen Einbruch des Pfunds ausgelöst hätten, doch konnten wir am Terminmarkt vor wenigen Wochen ein massives Angebot bei 1,345$ entdecken, das womöglich seitens der Notenbanken auf den Markt geworfen wurde, mit dem Ziel den Pfund weiter in den Keller zu drücken.

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Das britische Pfund crashte in der vergangenen Nacht auf 1,18 USD.

Auch die Äußerungen zweier amerikanischer Notenbanker zu einer möglichen Zinsanhebung bereits im November bzw. spätestens im Dezember, sorgten dafür, dass in dieser Woche die Nachfrage im Gold ab- und das Angebot zunahm. Darüber hinaus wurde eine charttechnisch wichtige Unterstützung bei 1.300$ gebrochen, was dazu führte, dass Spekulanten einerseits Gewinne mitnahmen und andererseits erstmals seit dem Ende des letzten Jahres wieder auf fallende Preise setzen. Dass diese Unterstützung überhaupt erst brechen konnte, ist ein Verdienst von gezielter Manipulation in die Anstiege der letzten Monate hinein, um einen Abwärtstrend in den Chart zu malen, den spekulativ und technisch orientierte Investoren erkennen und dementsprechend mit Verkäufen reagieren, sobald die Unterstützung bei 1.300$ fällt. Diese Manipulationen konnten wir anhand der Terminmarktdaten isolieren und so frühzeitig im Handel antizipieren. Es handelt sich dabei also um ein gezieltes Management der Entwicklung des Goldpreises seitens der Regierungen und Notenbanken. Die Edelmetallmärkte haben dennoch mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Trendwende in diesem Jahr vollzogen und die Manipulatoren bemühen sich nun nur noch darum, den unvermeidbaren Anstieg von Gold und Silber etwas einzubremsen, indem sie diese Entwicklung durch gezielte Interventionen managen. Das physische Angebot sowie die physische Nachfrage nach Edelmetallen kann nicht beliebig durch staatliche Kräfte beeinflusst werden. Gold kann nicht einfach gedruckt werden, wie der Staat es mit dem Papiergeld macht – auf welches er das Monopol beansprucht. So ist der Preis von Gold und Silber langfristig unweigerlich den Marktkräften unterworfen. Geld druckt die Europäische Notenbank bereits seit über einem Jahr und das Programm zum Ankauf von Staats- und Unternehmensanleihen beträgt mittlerweile 80 Mrd. Euro monatlich, weshalb der Goldpreis in dieser Schwachwährung langfristig nur ansteigen kann.

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Der Goldpreis steigt mit dem Anstieg der Geldmenge immer weiter an.

In dieser Woche gab es vermeintliche Aussagen seitens der EZB, dass diese Käufe bereits vor dem offiziellen Ende im nächsten Jahr gedrosselt werden sollen, was ein weiterer kleiner Faktor sein könnte, warum der Goldpreis über die Klippe bei 1.300$ geschubst wurde. Letztlich wäre das sogenannte „Tapering“ kein wirklicher Beinbruch für den Goldpreis, denn es ist eher irrelevant, ob die EZB monatlich nun 80 Mrd. Euro oder lediglich 60 Mrd. Euro druckt. Der Grund:Es bleibt extrem wahrscheinlich, dass sie auch langfristig über die nächsten Jahre hinweg Geld drucken müssen wird, um so das Bankensystem rekapitalisieren zu können. Die jüngsten Ereignisse um eine Bankenkrise in Italien oder einem möglichen Zusammenbruch der extrem systemrelevanten Deutschen Bank haben gezeigt, dass die Notenbanken weiterhin Gewehr bei Fuß stehen und mit neuem Geld intervenieren müssen, wenn das Banken- und Kreditgeldsystem nicht zusammenbrechen soll. Selbst der ehemalige Chefökonom der Weltbank, Joseph E. Stiglitz, ist nach Aussagen von dieser Woche der Überzeugung, dass die Eurozone zerfallen wird und es im besten Falle eine Spaltung der Gemeinschaftswährung in einen Nord-Euro und einen Süd-Euro kommen müsse, damit man die lahmende Wirtschaft des Kontinents wieder in Schwung bringen könne. Weiterhin forderte er die Schaffung einer Bankenunion sowie einer gemeinsamen Einlagensicherung, um die wankende Währungsunion langfristig retten zu können. Die Sicht der Österreichischen Schule auf die Vorschläge von Stiglitz sind diametral gegensätzlich, da die Probleme das staatliche Geldmonopol und der Euro an sich sind und es sich bei den Vorschlägen lediglich um das Herumdoktorn an dem Todeskandidaten Euro dreht. Stattdessen sollte man lieber einen Neuanfang ohne Notenbanken und ohne staatlichem Geldmonopol setzen, sodass Wirtschaft und Wohlstand wieder anwachsen können.

Der Aufwärtstrend für Gold in Euro, der seit fast drei Jahren bereits wieder intakt ist, dürfte aufgrund der unverändert lockeren Geldpolitik seitens der EZB weiterhin Bestand haben und der Preis für Gold und Silber langfristig weiter ansteigen. Rücksetzer sollte der smarte Investor daher nutzen, um günstig sein Papiergeld in nachhaltige Anlagen wie Gold und Silber zu tauschen, auf die der Staat keinen direkten Zugriff hat.

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Der Goldpreis in Euro befindet sich seit bereits drei Jahren wieder im Aufwärtstrend.

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