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Bitcoin - Eine Ergänzung zu Gold?
von Benjamin Last 28.11.14 14:25:50
Die Goldseiten sind ein Ort, wo Menschen zusammenkommen, die abseits des Mainstreams denken können. Marktmanipulationen, selbstherrliche Zentralbanker und der mathematisch unausweichliche Untergang des Fiatgeldsystems sind Gründe, warum man sich entscheidet, Gold statt Papier zu halten. Das gelbe Metall ist seit 6000 Jahren, durch alle Kriege und Krisen hindurch, ein verlässlicher Wertspeicher. Doch seit kurzem gibt es noch einen anderen Mitspieler, der um die Gunst der Menschen buhlt, die sich aus dem staatlichen Papiergeldsystem verabschieden wollen. Bitcoin.
Im Jahre 2009 veröffentlichte Satoshi Nakamoto, ein anonymer Programmierer bzw. eine Gruppe, das Bitcoinprotokoll. Die Hauptanwendung dieser Software war schnell gefunden - eine virtuelle, dezentralisierte Währung. Für Jahre dümpelte diese am Rande der Wertlosigkeit und war im Prinzip ein Spielzeug für Hacker und sonstige Nerds. Erstmals in den Nachrichten war Bitcoin im Jahr 2011 als der Preis von knapp 30 Cent auf 32 US-Dollar stieg, nur um wieder auf 2 Dollar zu fallen. Richtig prominent wurden Bitcoin dann 2013 als die Zypernkrise das Vermögen zahlreicher Zyprioten vernichtete und wieder Kapitalverkehrskontrollen in Europa auftauchten. Der Preis für einen Bitcoin stieg auf 266$, fiel auf 50$ und stabilisierte sich dann bei 100$. Sein Allzeithoch erreichte Bitcoin am 29. November 2013 als der Preis auf 1242$ stieg. Seitdem befindet sich der Preis für Bitcoin in einem konstanten Abwärtstrend. Zur Zeit steht Bitcoin bei etwa 370 Dollar bzw. 300 Euro.
Seit Mai 2011 gibt es auch einen Diskussionsfaden zu Bitcoin im Goldseiten-Forum. Hier gibt es zahlreiche Stimmen die Bitcoin für Schwachsinn halten, der möglichst bald wieder in der Versenkung verschwinden sollte, als auch solche, die Bitcoin für eine Technologie halten, die die Zukunft definieren wird.
In dieser neuen Artikelreihe möchte ich aufzeigen, dass Bitcoin und Gold sich in vielen Eigenschaften ähneln und sich in Rahmen eines ausgewogenen Portfolios als auch zur Krisenvorsorge gut ergänzen.
Für alle die nicht wissen, was Bitcoin ist oder wie er funktioniert, gibt es hier ein kurzes Einführungsvideo.
Was in diesem Video fehlt, ist die Art und Weise wie neue Bitcoins entstehen. Dies geschieht dadurch, dass leistungsstarke Rechner immer kompliziertere kryptographische Aufgaben lösen. Wer eine Aufgabe als Erstes löst, bekommt dann eine bestimmte Anzahl neuer Bitcoins zugeschrieben. Dies geschieht ungefähr alle 10 Minuten.
Interessant ist der Name den Satoshi Nakamoto diesem Prozess gegeben hat: Mining.
Noch interessanter wird es, wenn man sich den Algorithmus anschaut, nach dem neue Bitcoin in die Welt kommen. Dieser ist nämlich nicht linear. Stattdessen wurden zu Beginn von Bitcoin die meisten neuen Coins geschaffen, im Laufe der Zeit nimmt die Menge der pro Zeiteinheit kreierten Bitcoin dann linear ab. Zufall oder nicht, emuliert dies den Lebenszyklus einer Goldmine, bei der das leichte Erz zum Anfang in rauen Mengen fließt, während die Förderung im Laufe der Zeit schwerer und schwerer wird.
Und wie jede Goldmine ist auch das Bitcoinreservoir irgendwann erschöpft. Es werden insgesamt 21 Millionen Bitcoin erschaffen, wobei der letzte irgendwann im Jahre 2140 erscheint. Zur Zeit existieren ungefähr 13 Millionen Bitcoins. Dass bedeutet, wie Gold, ist Bitcoin im Ende deflationär.
Wir alle wissen, dass einer der großen Vorteile von Gold der ist, dass Gold nicht beliebig von Zentralbanken und Politikern erschaffen werden kann. Während alle Papierwährungen der Welt über die Zeit massiv an Wert verlieren, ist mit Gold eine dauerhafte Wertspeicherung möglich. Dasselbe gilt für Bitcoin. Neben der maximalen Anzahl von 21 Millionen Bitcoins wird der deflationäre Effekt noch dadurch gefördert, dass einige Bitcoins unwiderruflich verlorengehen. So verlieren Leute ihre Paperwallets, vergessen ihre Passwörter oder sterben, ohne ihren Erben Zugriff auf ihre Wallets gegeben zu haben.
Wer sich also gegen die mathematisch unvermeidliche (Hyper-)Inflation im vorherrschenden Schuldgeldsystem absichern will, kann dies nicht nur mit Gold tun. Auch Bitcoin ist eine inflationssichere Währung, die zudem auch in großen Werten einfacher zu transportieren und zu handeln ist, als sperrige Goldbaren. Zugegeben, Bitcoin sind nicht so schön anzufassen.
Der Autor schreibt regelmäßig für die Yacuna Ltd., der Betreiberin des Sofortshops Yacuna-Direct.com, wo Kryptowährung gegen Sofortüberweisung ohne Registrierung erworben werden kann.