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Die Inflationslüge der Regierung

von Heiko Schrang E-Mail 17.02.11 17:51:10

Laut offiziellen Angaben lag die Teuerung im Monat Januar bei 1,9% - so hoch wie seit 2 Jahren nicht mehr. Dass die offiziellen Zahlen in keiner Weise die Realität widerspiegeln, müsste mittlerweile jedem Verbraucher klar sein. Der Wirtschaftsinformationsdienst Preiszeiger, der die Preise der Güter des täglichen Bedarfes analysiert, kommt auf eine wesentlich höhere Teuerungsrate, nämlich auf 7% seit Mai 2010.

Während die Politiker der Bevölkerung weismachen wollen, dass die offiziellen Zahlen den Warenkorb widergeben, schwindet das Vertrauen in die offiziellen Zahlen bei der Bevölkerung wie der Schnee in der Sonne, da der offizielle Warenkorb mit dem persönlichen Warenkorb nicht vergleichbar ist. Im offiziellen Warenkorb sind beispielsweise absonderliche Produkte wie Campinganhänger, Berberteppich und Wellensittich enthalten, die zu weiteren 200 Gütern der insgesamt 700 des offiziellen Warenkorbes gehören, bei denen die Mehrheit Probleme hat, diese überhaupt einmal pro Jahr zu erwerben, lästert beispielsweise Statistikprofessor Walter Krämer.

Ein Team von 45 Mitarbeitern des Wirtschaftsinformationsdienstes Preiszeiger notieren täglich zehntausende Preise von Discountern und Drogeriemärkten, zusätzlich bilden die Fachleute aus 30 verschiedenen Produkten des täglichen Bedarfs einen realistischen, monatlichen Warenkorb und kommen so zu den oben erwähnten 7%.

Und damit ist das Ende der Fahnestange noch lange nicht erreicht, denn Deutschland zahlt im Durchschnitt heute schon 12% mehr für Importwaren als vor einem Jahr. Beispiel: 1 Fass Rohöl kostet mittlerweile 100$, vor einem halben Jahr waren es noch 70$ oder Ende Januar erhöhte der Discounter Aldi den Preis für 500g Röstkaffe von 2,49 € auf 2,99 €, was ein Preisplus von 20 % bedeutet. Selbst der Preis für Baumwolle hat sich in den letzten 2 Jahren verdreifacht. Die Strompreise sind je nach Anbieter bis zu 14 % gestiegen, um nur einige zu nennen. Das beutetet, dass die Inflation Ihr ständiger Begleiter bei Ihrer Geldanlage ist und die Ersparnisse jedes Einzelnen massiv bedroht, denn fast drei Viertel der Geldanlagen sind reine Geldwerte, denn nur die wenigsten sind in Sachwerten wie Aktien, Gold und Immobilien investiert.

Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank Thomas Meyer schrieb schon in der Wirtschaftswoche im Oktober 2007: „…dass die Währungshüter das Stabilitätsziel weiter aus den Augen verlieren werden “ und „Keine Notenbank der Welt wird sich dagegen wehren können, durch mehr Inflation einen Kollaps der Staatsfinanzen zu verhindern.“, womit er völlig richtig lag.

Und 2011 sagt derselbe Thomas Meyer: „Der Dollar wird stark verfallen und eine neue und viel größere Inflationswelle über die globale Wirtschaft schwappen. … Das Risiko steht im Raum, dass die Staatsschuldenkrise zu einer galoppierenden Inflation führt.“

Aber wie immer wird in der Politik vom wesentlichen abgelenkt, indem nämlich die Politik sogar so dreist ist, dass sie behauptet, dass nur die offiziellen Zahlen einen Anspruch auf Richtigkeit haben, da sie aus ihrer Sicht den reellen Wert widergeben und die „gefühlte Inflation“ eine eingebildete Inflation sei.

Die Wahrheit ist, dass der Staat aufgrund seiner Geldpolitik Verursacher und gleichzeitig Nutznießer der Inflation ist, denn er erzielt durch die höheren Preise (Steuern) größere Einnahmen.

Beste Grüße

Heiko Schrang

 

Über den Autor:
Heiko Schrang ist Autor des Newsletters. Regelmäßig beleuchtet der Autor die Themen Inflation und Staatsbankrott und berichtet über Sachwertanlagen wie 1A-Immobilien als Kapitalanlagen. Außerdem ist er Redakteur bei dem renommierten Börsen-Onlinedienst Wallstreet-Online. Seit 2005 hält Heiko Schrang zudem Vorträge zu den Themen Inflation, Gold und Finanzkrisen. Weitere Informationen finden Sie unter: www.macht-steuert-wissen.de</em>

9 Kommentare

Kommentar from: Freigeist Rüdiger vom Weisenstein [Mitglied] E-Mail · http://www.silbertaler.eu
*****
Auf den Punkt gebracht!

Glaubt nicht den Kaufkraftzersetzern und Bundesbankern. Die Lawine ist schon losgetreten und nicht mehr zu stoppen.
Rette wer sich kann!

Leider kann man sich vor Inflation und Zwangsanleihen nur bedingt schützen.

Rüdiger
17.02.11 @ 19:34
Kommentar from: kai [Besucher]
*****
Wem beim Staat kann der Bürger denn eigentlich noch trauen ?!
Bestes Beispiel ist die Arbeitslosenstatistik:
Durch Massnahmen wie

Transfergesellschaften
1 Euro Jobber
private Arbeitsvermittler
56 oder58 Jährige, die keine Jobangebote mehr erhalten etc etc etc.

wird eine Zahl von unter 3 Mio. suggeriert, obwohl es in Wirklichkeit schon ca 7 Mio.
Arbeitslose zusätzlich zu ebenfalls 7 Mio.
Hartz4- Empfängern sind.

Sie so der Aufschwung bei uns aus ?!

Auch zum Thema gelogene Arbeitslosenstatistik
kann sich ja mal jemand äussern....
17.02.11 @ 19:41
Kommentar from: Bert [Besucher]
*****
Und damit dem Staat ja nichts entgeht, wird jede kleinste private Geld- und Kontobewegung überwacht mit freudiger Mithilfe der Banken, die das ausnutzen, um die Kunden einzuschüchtern.

Ist mir gerade kürzlich passiert:
Auf einer mir fremden Bank wollte ich zwei Unzen Goldmünzen kaufen. Der Schalterbeamte und eine Kollegin wollten von mir den Ausweis haben. Ich sagte denen, dass sei erst ab 15000€ nötig. Da teilten die mir mit, die Grenze sei erstens 10000€ und das sei aber auch egal, denn laut Gesetz dürften sie auch die Daten erfassen, wenn der Betrag niedriger sei, z.B. wenn sie einen VErdacht hätten. Fazit: Wer Gold kauft ist bereits verdächtig! Wer nicht bargeldlos arbeitet und sich brav seiner Hausbank unterordnet, wird terrorisiert!
18.02.11 @ 08:21
Kommentar from: Ropeka [Besucher]
*****
Dem kann man zustimmen. Jeder kann sich ein Bild machen von Inflation und Kaufkraftentzug wenn er im Monatsbericht der Bundesbank das Wachstum der Geldmenge(M3) dem Wachstum des BIP gegenüberstellt. Nach eigenen Berechnungen habe ich folgendes festgestellt: Trotz Verzinsung (Durchschn. 3-Mon.Zins und Bank IHS 5-6 Jahre) unter Berücksichtigung der Versteuerung wurde ca. 30 % Kaufkraft verbrannt!!!
Anscheinend kaufen unsere Politiker nicht mehr selber ein bzw. müssen auch finanziell ihr eigenes Leben nicht mehr organisieren - sonst müsste doch in jedem von diesen Bürokraten alle Sirenen heulen.
18.02.11 @ 10:01
Kommentar from: Claudius v.d.Bach-Zelewski [Besucher]
*****
Das ist wie in der DDR ab Anfang der 80er Jahre - je katastrophaler die gesamtwirtschaftliche Lage und je löchriger die Finanzierungsdecke, desto beeindruckender die Planerfüllungszahlen und desto schriller tönend die Propaganda.

Bzw. je größer das Ausmaß des politischen (Total-)Versagens, desto größer auch die Lügen.

Der Autismus und die Realitätsverlustigkeit der Polit-Kaste scheinen grenzenlos: Obwohl sich mittlerweile sogar bei sehr einfältigen Zeitgenossen herumgesprochen hat, was und vor allem wie durch das System gespielt wird, lebt man in den transferleistungsfinanzierten Wolkenkucksheimen der Parlamente und Ministerien weiterhin in seinen eigenen, "demokratischen" Scheinwelten.

Mit Beißreflex, wenn die Wahrheit zu nahe kommt.

Den Vogel schoß diesbezüglich Magda v.d.Lügen ab, als sie Ende letzten Jahres auf der Dachfassade des BuMinfArb (nicht zufällig in Ost-Berlin) ein Großplakat mit der Zahl "3 Millionen (Arbeitslose)" ausrollen ließ - so verschmelzen, nach Gender und Staatserziehung in Kollektivkrippen, denn BRD und DDR auch plakativ sichtbar endlich zur BRDDR02.

Glaubt man ernsthaft, durch eine stetig weiter erhöhte Dosis an Lügen die (Gegen-)Öffentlichkeit noch über die wahre Lage im Lande täuschen zu können ?

Mir genügt eine Autofahrt durch die Stadt, um nur nach der Zahl der Schlaglöcher darüber im Bilde zu sein, wie es tatsächlich um dieses "Gemeinwesen" steht, das mittlerweile das Fundament seiner Infrastruktur verrotten läßt.

Es wird aber so sein, daß die Parteienkamerilla schon so viel gelogen hat, daß man dort die Lüge als Realität und die Realität umgekehrt als Fiktion perzepiert.

Was auch sonst sollte man noch tun ?

"Die Partei hat immer recht" wird hier aus Sicht der Machthaber schon zur Überlebensfrage.
18.02.11 @ 20:25
Kommentar from: Beo [Besucher]
*****
Lüge, Täuschung und seichte Massenunterhaltung sind konstitutive Elemente der herrschenden Politik. Das bleibt auch so und wird sich in der Tendenz noch solange verstärken, bis der Gestank nicht mehr wegparfümiert werden kann.
19.02.11 @ 18:24
Kommentar from: Nadia [Besucher]
*****
Jaja die Inflation.
Seit der Euro raus ist hat der inhalt meines Einkaufswagen kontinuirlich abgenommen.
Und das genügt mir vollkommen um zu sehen bei wieviel% die Inflation liegt.
19.02.11 @ 21:16
Kommentar from: Werner [Besucher]
***--
Die Geldmenge entspricht der Warenmenge. Ist plötzlich viel Geld im Umlauf, steigen die Preise. Diese Unsummen Geldes die aus dem Nichts erschaffen wurden, bei der letzten Finanzkrise, kehren nun mehr oder weniger schnell in den sogenannten Wirtschaftskreislauf zurück und erhöhen die Preise. Dazu muss man nicht studieren. Und gerade in Deutschland, siehe galoppierende Inflation der Weimarer Republik, müsste dass selbst dem dümmsten Politker klar sein. Aber...sie lügen sich selbst in die Tasche. Mir kommt das vor wie der Zug der Lemminge. Ein blinder führt...bis alle erblindeten.... ins Loch fallen. Und damit wir auch alle schön blind bleiben oder möglichst noch werden, werden Statistiken, geschönt, uminterpretiert oder schlichtweg gefälscht.

Wenn in Deutschland erst einmal nichts mehr zu beissen zu vernünftigen Preisen zu beschaffen ist, dann... ja dann wacht der "Löwe" auf. Wer will oder kann ihn dann noch stoppen? Unsere Politiker vielleicht.

Was in Afrika und Arabien derzeit passiert, kann auch hier passieren. Ganz schnell und ganz plötzlich. Da kann man nur hoffen, dass es die Richtigen erwischt.
21.02.11 @ 17:43
Kommentar from: Alex [Besucher]
*----
"Nach mir die sintflut"
Ein Politiker ist gewissermaßen ein Zocker. Er lügt dem Volk was vor und hofft, dass diese Lüge nicht während seine Amtszeit auffliegt und kolapiert. Natürlich wirds mit jeder nachfolgenden Amtsperiode schwieriger, denn irgendwann steht die Staatspleite vor der Tür. Und selbst dann wird dem Volke mit wehenden Fahnen noch erklärt, wie gut es doch eigentlich gerade geht.
Warum auch anders handeln? Als Politiker ist man doch fein raus, man wird vielleicht mal durch die Medien gezogen, aber persönlich braucht man sich keine Gedanken mehr ums eigene Auskommen zu machen. Meines Erachtens ist das noch schlimmere Korruption, als div. Finanzspritzen und Nebenjobs im Vorstand der Wirtschaft.
Fest steht eines, in dieser Welt kriegt man nichts geschenkt, keine Regierung schenkt dem Bürger etwas, ohne mit einzuplanen, wie man sich das Geld wieder holt.
Anders gesagt: Glaubt ihr euren Bankberatern? Wie erfolgreich wird eine Bank sein, die im Sinne des Kunden, und nicht im Sinne des eigenen Profits handelt?

Man kann sich drüber aufregen, aber letztendlich dauert sowas schon etwas länger an... eigentlich seit Menschengedenken, wenn die Menschheit nicht plötzlich kollektiv einen Sprung in der Evolution macht und die sinnlosigkeit dieses handelns erkennt, werden sich die Menschen in tausend Jahren noch genauso bescheissen wie heutzutage... vielleicht noch etwas ausgefeilter
21.04.11 @ 13:30

Der Eintrag hat ein auf Moderation wartenden Feedback...

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