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Klarheiten im Diätenwahn

von Hans Jörg Müllenmeister13.11.13 21:20:55

Teil 2

Ehe wir auf verschiedene Ernährungsweisen eingehen, fragen wir aus welchen Grundbausteinen unsere Nährstoffe bestehen. Es sind Kohlehydrate, Eiweiße und Fette. Dazu gesellen sich Wasser, Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe, Aromen und Farbstoffe. Erst die richtige Mischung dieser Komponenten macht eine kluge Ernährung aus. Bei einem Zuviel an Nährstoffen, speichert der Körper das Mehr in Fettzellen. Übersteigt der Energieverbrauch des Körpers die

Zufuhr, stellen unsere Fettzellen den fehlenden Treibstoff bereit − und wir nehmen langsam an Fett, also an Gewicht ab (s. Bericht „Kluge Fettzelle – dumme Essgewohnheiten“).

Naturvölker leben in Harmonie mit der Natur

Es gibt/gab Naturvölker, die von der Zivilisation noch nicht zugemüllt wurden und die sich traditionell nur von dem ernähren, was ihnen die Natur in ihrem Lebenskreis schenkt. Denken Sie an die australischen Aborigines, die in der Steppe lebenden Massai und die Inuit in den arktischen Gebieten. Trotz der extrem unterschiedlichen Ernährungsweisen enthält ihre Naturkost oft ein Element, das in unserer „industriellen“ Kost so gut wie nicht vorkommt: Vitamin B17, bekannt als Amygladin oder Laetrile. Dieser krebsfeindliche Stoff verbirgt sich z.B. im Bittermandelkern (s. Bericht „Vitamin B17 steckt in der Pharma-Zwangsjacke“). All diesen Volksstämmen sind unsere Zivilisationsleiden völlig unbekannt, vor allem der Krebs. Sie konsumierten auch immer etwas Nahrung in roher, ungekochter Form. Diese Diäten „nachzuempfinden“ sind in der Tat für uns „Zivilisten“ einseitig und lassen sich auf Dauer nicht konsequent durchhalten.

Die „naturreinen“ Inuit zählen zu den gesündesten Völkern der Welt – ohne die „Segnungen“ der Zivilisation. Bei ihnen im hohen Norden wächst nichts − außer Eisblumen. Sie ernähren sich von Fisch und fettem Robben-Fleisch. Kohlenhydrate fehlen komplett auf dem Speiseplan.

Die „Eskimo-Diät“ enthält so gut wie keine Kohlenhydrate. Von der Wiege bis zur Bahre leben diese Eskimos in einem Zustand der Ketose. Seinerzeit machte der Mediziner R. Atkins eben diese ketogene Diät populär, aber nicht als Mittel gegen Krebs, sondern als ultimativer Weg zur Gewichtsabnahme. Die traditionelle Atkins-Diät besteht aus einem hohen Fettanteil − etwa 70% −, der fast ausschließlich aus tierischen Quellen stammte, und enthält nur wenige Kohlenhydrate.

Typisch ist, dass es zur Atkins-Diät ein „Gegenstück“ gibt. Das vertritt ein anderer Diät-Fürst namens Pritikin. Er postuliert, dass alle Menschen genetisch und im Stoffwechsel auf eine sehr fettarme Diät mit hohem Kohlenhydratanteil eingestellt seien, die ausschließlich auf Pflanzen basiert. Befolge man diese sorgfältig, können sie uns vor Krebs schützen. Hier stammen etwa 70% aller Kalorien aus Kohlenhydraten und etwa 20% aus Protein, alles aus pflanzlichen Quellen; acht Prozent oder weniger aus wiederum rein pflanzlichem Fett.

Die Massai leben noch – und zwar kerngesund

Die Ernährungsweise der Massai ist in der Tat extrem: Sie ernähren sich ausschließlich von Milch, Fleisch und Blut. Gemüse ist für sie nur Viehfutter. Ein Massai verdrückt täglich mehrere Kilo Fleisch. Damit nimmt dieses Volk weitaus mehr tierisches Fett zu sich als die meisten Menschen in der „zivilisierten Welt“. Ginge es nach der Fett- und Cholesterin-Theorie, müssten sich dieses Halbnomadenvolk längst durch koronare Herzkrankheiten und Krebserkrankungen ausgerottet haben. Indes brachte eine Studie eine faustdicke Überraschung: Die Cholesterinwerte der gertenschlanken, laufaktiven Massai gehören zu den niedrigsten, die überhaupt weltweit gemessen wurden.

Körpereigenes Regelsystem Cholesterin

In dem Zusammenhang müssen wir folgenden Regelmechanismus verstehen: Unser Körper drosselt die Cholesterinproduktion, wenn wir ihm über die Nahrung viel Cholesterin oder tierische Fette anbieten. Essen wir zu wenig davon, steigt die Eigenproduktion automatisch an. Unglaublich, aber wahr: Robben und Seelöwen können genau wie wir Arteriosklerose entwickeln. Ihre fischreiche Ernährung, die sie ja reichlich mit den angeblich schützenden mehrfach ungesättigten Fettsäuren versorgt, nützt ihnen wenig. Welch eine Dramaturgie: bei vierbeinigen Raubtieren konnte man keine Arteriosklerose entdecken, wohl aber bei ihren vegetarisch lebenden Beutetieren.

Das Bergvolk der Hunzas – steinalt werdend und dabei gesund

Das Kontrastprogramm zur Massai-Ernährung. Viele Wissenschaftler pilgerten nach Nordpakistan, um dem robusten Bergvolk der Hunzas seine Geheimnisse zu entlocken. Man baute sogar eine Straße in ihr Hochtal. Die eingeschleppten Nahrungsmittel waren ein Abklatsch ihrer eigenen Lebensmittel − keine Rohnahrung, angereichert mit dem Schatz der Enzyme. Erfreuten sich die Hunzas zuvor bester Gesundheit, verbreiteten sich in den letzten Jahren bei ihnen Krankheiten bis hin zum Krebs: Vor dem Einzug der Zivilisation arbeiteten sie in gesunder Frische praktisch bis zum letzten Atemzug (s. Bericht „Enzyme: Komponisten des Stoffwechsels“).

Gelegentlich legt das Bergvolk auch mal einen Fastentag ein, ansonsten isst man sehr spartanisch. Aber was genau? Gerste, Hirse, Buchweizen. Das ist ein großer Teil ihrer Ernährung, ebenso Obst und Gemüse, meist frisch und roh. Dabei haben sie eine besondere Vorliebe für Aprikosenkerne! Ein weiteres Geheimnis ihrer Gesundheit ist ihre tägliche körperliche Arbeit. Und sie verwenden Yoga-ähnliche Technik, um sich zu entspannen. Sie sorgen sich nicht um die Zukunft, noch belasten sie Sorgen aus der Vergangenheit, vielmehr leben sie in der Gegenwart. Eine Lebensführung wie aus dem Bilderbuch, die gesund erhält! Davon können wir lernen.

Krebs, das Zuckermäulchen

Krebszellen lieben Kohlenhydrate, vor allem Zucker. Eine nutzbare, spannende Tatsache, denn wenn man beim Krebskranken eine radioaktiv markierte Zuckerlösung intravenös spritzt, kann man schon nach 15 Minuten erhöhte Radioaktivität in den Krebszellen bzw. den Metastasen feststellen. Man kann damit die Bösewichte im Körper aufspüren. Entsprechend dieser Erkenntnis, geht die moderne Krebstherapie neue Wege: das Chemotherapeutikum wird zunächst an einen Zucker gebunden und erst dann infundiert. Sofort transportiert der Zucker den Wirkstoff fast komplett in die Krebsnester. Der Vorteil: man benötigt nur 20% der normalen Dosis und die Kollateralschäden sind deutlich geringer.

Der zerstörerische Viren-Trojaner

Masernviren helfen in Bälde, Krebstumore zu zerstören. Es gelang, diese Viren so zu manipulieren, dass sie nicht mehr krank machen, sondern Krebszellen befallen. Sie nisten sich in diese Zellen ein und zerstören sie. Gleichzeitig mobilisieren sie die Immunabwehr gegen den Krebs. Welch ein Husarenstück! Im Labor erwies sich diese Methode bereits als erfolgreich. Jetzt testen die Forscher den neuen viralen Tumorkiller in einer klinischen Studie mit Krebspatienten.

Aus einem abgeschwächten Masern-Impfvirus entstand so eine maßgeschneiderte Waffe gegen Krebszellen. Mehr noch, die manipulierten Masernviren zwingen besetzte Krebszellen, einen bestimmten Botenstoff freizusetzen. Das ist der Weckruf für die Zellen des Immunsystems, die jetzt den Tumor als Feind deutlich erkennen. Der Botenstoff entreißt den Krebszellen ihre Tarnkappe. Die Abwehrzellen ergänzen damit das direkte anti-tumorale Wirken der Viren. Sie greifen insbesondere diejenigen Krebszellen an, die von den Viren nicht erreicht werden.

Metastasen als Wandergesellen

Inzwischen ist erwiesen, dass die Fähigkeit von Tumorzellen, zu wandern und Metastasen zu bilden, direkt vom Fibringehalt des Bluts abhängt. Diese Beobachtung ist besonders wichtig − denn die größte Gefahr für den Patienten geht nicht vom ursprünglichen Tumor, sondern von den Tochtergeschwülsten aus. Eine erfolgreiche Bekämpfung der Metastasierung ist deshalb eine wichtige Voraussetzung für die Heilung von Krebs.

Wie können wir vorbeugen gegen Krebs?

Bei der Diagnose „Krebs“ fallen die Betroffenen vielfach in ein tiefes Loch. Meiden Sie schädliche Anspannung. Verordnen Sie sich selbst vorsorglich positive Gedankenbilder; sie wirken wie ein Placebo-Effekt (lat. placebo „ich werden gefallen“). Es ist unglaublich, was Sie allein durch die Kraft Ihrer Vorstellung alles bewirken und bewegen können (s. Bericht „Gedankenbilder heilen Körper und Seele“). Und viel Bewegung ist anzuraten (s. Bericht „Trampolin. Steht die Gesundheit auf der Kippe, dann wippe“). Denken Sie an die Naturvölker, die täglich mehr als 20 km „lustwandeln“.

Studien zeigen eindeutig, dass naturbelassene Rohkost hilft, den Krankheitsverlauf beim Krebs zu drosseln. Neben jeder Therapie muss eine ausgewogene und ballaststoffreiche Vollwerternährung für den Nachschub an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen sorgen (s. Bericht „Vitalstoffe: Todesengel der Krebszellen“). Am wenigsten sind es die Genveränderungen, die zu Krebs führen. Vielmehr sind es Veränderungen in der Zellnatur, insbesondere in der Energieproduktion, die den Krebs auslösen: der Metabolismus, also der Stoffwechsel läuft dann völlig aus dem Ruder. Es gibt durchaus Mittel und Wege, der Geißel Krebs Paroli zu bieten. Am besten, wir stellen unsere Lebensweise vorsorglich darauf ein. Und achten wir darauf, dass wir nicht „übersäuern“, ernähren wir uns basisch. Für ein gesundes Leben in Harmonie sind wir selbst verantwortlich.

© Hans-Jörg Müllenmeister