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Brexit: Worst-Case- / Best-Case-Szenario

von Wolfgang Arnold10.01.16 20:30:20

Zur Politik gehört die Verbreitung von Angst und Panik. Wie schlimm könnte wirklich ein Austritt GB aus der EU werden?

Das Worst-Case-Szenario: Nach einem Austritt Großbritanniens ist die EU nicht bereit, mit London ein Abkommen mit weitreichenden Handetsprivilegien zu schließen und dem Land einen ähnlichen Status einzuräumen wie beispielsweise der Schweiz.
In diesem Fall ist der britischen Wirtschaft der Zugang zum Binnenmarkt weitgehend verwehrt, sie träfe die volle Wucht des Austritts aus der EU. Besonders betroffen wären unter anderem die Aktien von Unternehmen wie Vodafone, aber auch des Billigfliegers eosyjet, während der irische Konkurrent Ryanair profitieren könnte.
Wenn also ein Anleger schon unbedingt in die stark volatilen Airline-Aktien investieren möchte, dann wäre im Fall eines britischen EU-Austritts sicher Ryanair die erste Wahl.
Gefährdet wären in einem Worst-Case-Szenario in erster Linie die britischen Finanzdienstleister, aber auch die Sektoren Chemie, Maschinenbau, die Immobilienwirtschaft und die Autobauer.
Was Retter und Rebellen anrichten.
Überdies würde in einem solchen Fall das Britische Pfund unter Druck geraten. Wer also eine solche ungünstige Entwicklung erwartet, sollte Positionen in britischer Währung abbauen oder - sofern es sich um einen fortgeschrittenen Anleger handelt - mit entsprechenden Put-Derivaten absichern (Hedging). Auf Deutschland käme ebenfalls eine höhere Belastung zu. Nach einem Austritt Großbritanniens entfielen natürtich die EU-BeitragszahLungen dieses Landes.
Experten schätzen, dass Deutschland als größter Nettozahler pro Jahr zusätzlich mindestens 2,5 Milliarden Euro nach Brüssel überweisen müsste. Dazu passen die BlackRock-Aktivitäten: Eine heimliche Weltmacht greift nach unserem Geld.
Das Best-Case-Szenario: Statt zu schmollen, stellt Brüssel schon rechtzeitig die Weichen, um nach einem EU-Austritt Großbritanniens zügig Verhandlungen über ein weitreichendes Handelsabkommen analog zur Schweiz aufzunehmen. In einem solchen Fall entstünden für die Wirtschaft kaum negative Folgen. London btiebe der europäische Finanzplatz Nummer eins, weil sich bei den Marktteilnehmern die Erkenntnis durchsetzt, dass es im Hinbtick auf die Expertise keine zweite europäische Stadt mit der Londoner City aufnehmen kann. Gemeinsam mit Norwegen und der Schweiz bildete Großbritannien ein starkes wirtschaftliches Trio außerhalb der EU. Ahnlich wie der Schweizer Franken könnte sich das Britische Pfund zu einer Fluchtwährung für alle erweisen, die dem Euro nicht mehr trauen.
Welches Szenario erscheint wahrscheinlicher? Aus heutiger Sicht spricht alles für das Best-Case-Szenario.
Denn im Fall einer Abschottung des Vereinigten Königsreichs nach einem EU-Austritt hätte zwar Großbritannien die Hauptlast zu tragen, doch nicht zuletzt deutsche Großunternehmen würden ebenfalts die Folgen spüren. So lässt etwa BMW sein Erfolgsmodell Mini im englischen Oxford bauen. Und auch ein großer Teit der anderen dort produzierten Fahrzeuge wird nach Kontinentaleuropa verkauft. Eine Abschottung Großbritanniens vom Binnenmarkt träfe die deutsche Automobilwirtschaft generell. Negative Folgen spürten jedoch auch die Elektronik-, Metall- und Lebensmittelbranche.
Gute Gründe also, sich mit London nach einem EU-Austritt schnell zu arrangieren.
(Michael Brückner bei Kopp exklusiv 1/16)

5 Kommentare

Kommentar from: mongole [Besucher]
Deutschland muss sich keine Sorgen machen. Wir leben doch auf einer 'Insel des Wohlstands':
https://jungefreiheit.de/kultur/gesellschaft/2015/bischof-deutsche-sollen-sich-asylbewerbern-anpassen/
10.01.16 @ 22:48
Kommentar from: Claudius v.d.Bach-Zelewski [Besucher]
****-
Ein Verschwinden des "Product Placements `Mini`" - Wenig-Teile-Billigheimer zum Maximalrenditepreis - und der einschlägigen Kundenklientel aus dem wahrgenommenen Straßenverkehr wäre durchaus als Beitrag zur Hygiene im Verkehrsalltag zu werten.
11.01.16 @ 16:33
Kommentar from: Claudius v.d.Bach-Zelewski [Besucher]
Es wird im "Plant Oxford" übrigens nur der "Mini" gebaut bzw. dessen plattformgleiche oder angepaßte Derivate (die Aufzählung dieser Elaborate erspare ich mit an dieser Stelle).

Eine Schließung des Werkes wäre also zu verschmerzen - wenn auch vielleicht nicht für den "Shareholder-Value" von BMW.
11.01.16 @ 16:37
Kommentar from: Silber 5000$ die Unze ! [Besucher]
*****
Habe gerade Geistesblitz bekommen.
Wenn die € in der Schweiz liegen, damit Franken nicht steigt, und wenn die € dort liegen, von wo die $ verkauft wurden, dann sind die € nicht im € Raum !
Der ESF bunkert $ und schweizer Franken, aber hat keine €. Und die Banken im €-Raum auch nicht.... :'( :-X m-(
12.01.16 @ 05:44
Kommentar from: Silber 5000$ die Unze ! [Besucher]
*****
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Hier wird die Preismanipulation bei den Edelmetallen ganz offensichtlich.
Mit dem Spike in der € Bewertung wurden die Papierinvestoren aus dem Papiermarkt rausgeworfen. Wenn ihre Order einmal raus sind, dann sind sie raus. Sie spielen bei der Papierpreisermittlung keine Rolle mehr.
Das Gleiche passiert auch im Ölpreis.
Die Geschädigten sollten Schadensersatzvorderungen stellen für derartig Betrug.
Es muss ein Preisfindungsmechanismus geben, bei dem Affen sich nicht zu Götter erheben können !
12.01.16 @ 16:03

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