GoldSeiten Blogs
« Pentagon ist sprachlosBis zum letzten Cent! »

Wer verletzt die rote Linie?

von Wolfgang Arnold14.04.14 15:51:39

Kriegsgefahr behoben? Frieden in der Ukraine?
Kaum hatten die Vier den Verhandlunstisch in Genf verlassen, meldete sich der ukrainische Außenminister Andrey Deshchytsa aus Kiew: die Aktion gegen den Terror im Osten der Ukraine geht weiter. Die pro-russischen Separatisten geben ihrerseits auch nicht auf. Das Kräftespiel ist durch Appelle zur De-Eskalation nicht zu stoppen.
Mehr hier.
Für die USA wird es eng. Die Ukraine kann zum Waterloo des Dollar werden. Jede weitere Sanktionsverschärfung trifft (infolge der wirtschaftlichen Auswirkungen) das Vertrauen in den Dollar. Für die USA gibt es nur noch eine von zwei Lösungen: Entweder überlässt man den Dollar dem freien Fall und gibt den Status der Supermacht auf oder Washington beendet den Weltfrieden auf bewährte Weise. „Zufällig“ funktioniert das Spiel seit mehr als 100 Jahren nach immer dem gleichen Muster. Sie werden versuchen, Putin über die rote Linie marschieren zu lassen. Sie könnten sich in Putins Einfallsreichtum täuschen.

Die Kräfte an den Schalthebeln haben es zur wahren Meisterschaft gebracht, ihre Gegner zu veranlassen, den ersten Schuss abzufeuern, selbst als die Verteidiger von Recht und Freiheit vor der Welt da zu stehen und die provozierte Nation als „Aggressor“ abzustempeln (im Falle, dass man Sieger bleibt, den „Aggressor“ gehörig zu bestrafen) - die "Hofhistoriker" werden die "Wahrheit" dann verkünden.
Wie vor beiden großen Kriegen des vergangenen Jahrhunderts gibt es wieder hektische Diplomatie. Beschuldigungen, falsche Behauptungen und kaum überprüfbare Nachrichten sollen die wirkliche Lage, die wirklichen Absichten der Gegner, die wirklichen Provokationen verschleiern. Wechselseitig eskalieren Bedrohungen und Sanktionen. Wer verliert zuerst die Nerven?
Sondersitzungen der UN sind eine schwache Beruhigungspille.
Seit jeher besteht die wichtigste Aufgabe der Politiker in den Tagen vor einem Kriegsausbruch darin, die Schuldfrage vor dem ersten Schuss festzulegen. Nur wenn der Verursacher absolut eindeutig feststeht, kann sich die Politik im Kriegsfall auf die breite Unterstützung in der Bevölkerung verlassen. Diesmal scheint das schwierig zu werden: 70 Prozent der Deutschen halten Putins „Krim-Aktion“ für richtig. Gelingt es, in der Ostukraine eine russische Provokation auszulösen, könnte sich das Verständnis für die russische Haltung ändern und man hätte den Krieg, der den Dollar noch retten kann.
Krieg oder das Ende der Dollar-Hegemonie!
Ist China bereits der zweitgrößte Goldbesitzer der Welt? John Brown von Euro-Pacific-Capital rechnet die chinesische Eigenförderung und die veröffentlichen Einfuhren zusammen und kommt auf 3514 Tonnen Gold. Damit stünde China an zweiter Stelle der "Goldstaaten" - vorausgesetzt, die USA besitzen noch die angegebenen Mengen in physischer Form und nicht nur auf dem Papier. Für Letzteres spricht die Vereinbarung mit der Deutschen Bundesbank, die Rückführung des deutschen Goldschatzes über fünf Jahre zu strecken.
Unzweifelhaft belegen die Zahlen der Chinesen den rapiden Transfer des Goldes von West nach Ost. Nach dem Ersten Weltkrieg besaßen die USA einmal das meiste Gold der Welt. Mit dem Abfluss des Reichtums erodierte der Wert des Dollars.
Noch verschläft die westliche Welt diese Erkenntnis.

5 Kommentare

Kommentar from: mahaut [Besucher]
*****
siehe heutige nachrichten:man reizt den bären mit immer neuen sticheleien gegen den bären, bis er im ukrainischen grenzgebiet zuschlägt. wenn all die blanckpeins, stoppschilds, goldsteiner und konsorten um den preis wüßten, der ihrer dafür harrt- sie würden um ihr leben rennen, um an etwas wiedergutmachung zu schuften. aber sie wissen es (noch) nicht- und das ist die große tragödie, nicht erst seit heute. dennoch tröstlich, zu wissen, daß es da noch unbestechliche gutachter mit richtlinien-kompetenz gibt, die zu gegebéner zeit auch für eine rigorose umsetzung sorge tragen werden.
14.04.14 @ 19:49
Kommentar from: wolf [Besucher]
****-
Noch nie wurden die deutschen Journalisten so tief verachtet, wie zur Zeit. Stromlinienförmig, angepaßt, geschmeidig, willfährig, verlogen, einseitig, karrieregeil, untertänig, verlogen, einseitig, vorauseilend gehorsam, geschniegelt,
wegduckend usw.usw.!!!
Offenbar ist man gewillt, den Politikern den Rang abzulaufen und das ist eigentlich nicht so einfach. Was hier aber an Berichterstattung abgeliefert wird, und wie die deutsche Bevölkerung das weiß und empfindet, ist völlig unbegreiflich und aberwitzig. Kann mir einmal jemand erklären, warum ich in Deutschland die damals hochgeachteten Nachrichtenmagazine kaufen soll??? Es ist alles nur noch traurig.


14.04.14 @ 20:34
Kommentar from: Nichtwähler [Besucher]
*****
Die relativ gesunden Wirtschaftsverhältnisse Rußlands, insbesondere niedrige Schulden des Staates und der Bevölkerung, waren für Amerika gefährlich und mußte deswegen via Ukraine, analog zu den gesunden Wirtschaftsverhältnissen Libyens, beseitigt werden. Das hat aber nicht geklappt. Den Russen wurde die Schifffahrt durch das Schwarze Meer nicht abgeschnitten.

Die ökonomische Unterwerfung Rußlands war aber zur Erhaltung der eigenen Hegemonie des Westens unabdingbar.

Inzwischen zeichnet sich ab, dass der Bumerang den Westen selbst trifft und vermutlich stärker als man dort bisher gedacht hatte; denn der Westen steht tatsächlich auf tönernen Schulden-Füßen und wird jetzt vermutlich vor Rußland ökonomisch kollabieren.

Putin wäre unklug, wenn er irgendeine rote Linie überschritte. Das vom Westen in der Ukraine verursachte und von ihm nicht finanzierbare Chaos, kann Putin ruhig aus der Ferne zusehen und als westliches Verbrechen brandmarken, vor allen Dingen weil der Westen wie bei der Zusammenarbeit in Libyen mit Al Kaida ähnlich problematische Bundesgenossen in Kiew hat.
14.04.14 @ 22:32
Kommentar from: pingpong [Besucher]
Ich finde, sämtliche anständigen Journalisten sollten in einen unbefristeten Streik treten. Dann schrieben nur noch die unanständigen Journalisten. Und deren Mist will dann keiner lesen. Also macht das kollektive Abbestellen sämtlicher Abonnements rasch Sinn. Dabei käme zum Tragen ein Sonderkündigungsrecht der Abonnenten, weil vom Leser nicht erwartet werden kann, dass er für dann pro forma nachgewiesen unseriöse Nachrichten zu bezahlen hätte.
15.04.14 @ 06:41
Kommentar from: Bert [Besucher]
*****
Obama und die EU haben doch schon ihren Friedensnobelpreis. Eigentlich sollte jetzt Putin dran sein. Echt unfair.
16.04.14 @ 12:40

Kommentare sind für diesen Beitrag deaktiviert.