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Dollar-Bullenmarkt vor der Tür

von Wolfgang Arnold22.12.14 17:47:13

Der Dollar ist stark, und er dürfte noch stärker werden. Wer kurzfristig auf einen Dollar-Crash setzt, könnte sich eine sehr blutige Nase holen.
Die irrsinnigen Schulden, in denen die Welt derzeit zu versinken droht, lauten größtenteils auf Dollar. Wer sich in der Hoffnung auf den fallenden Dollarkurs über Dollarkredite verschuldet hat, muß im Falle eines weiteren Dollaranstiegs mit erheblichen Zahlungsproblemen rechnen.

Dazu zählt ein großer Teil der Schwellenländer. Viele Währungen dieser Länder, die in den vergangenen Jahren höher als der Dollar notierten, haben jetzt die Richtung nach Süden eingeschlagen.
Die Fallgeschwindigkeit wird zu einem sich selbst beschleunigenden Prozeß werden. Um ihre Verbindlichkeiten bedienen zu können, müssen die Schwellenländer im Boot mit allen Wirtschaftssubjekten, die sich im Dollar verschuldeten, Dollars gegen ihre eigenen Währungen kaufen. Dadurch steigt der Dollarkurs höher, so daß die Betroffenen noch mehr von den Greenbacks erwerben müssen. Währungsfachleute sprechen von der Auflösung des Dollar-Carry-Trade.
Der Vorgang wird aus zwei Gründen nicht am Euro vorbeigehen.
Einmal werden die Euro-Staaten sehr unterschiedlich von der Carry-Trade-Auflösung betroffen sein und zweitens wird die Wirtschaft der Euro-Zone stark einbrechen. Bedenken wir, daß 50 % des Welthandels von den Schwellenländern bestritten werden. Ein großer Teil dieser Aktivitäten wird ausfallen.
Wann ist das soweit?
In den ersten Monaten des neuen Jahres werden wir das in Europa spüren. Sämtliche Konjunkturprognosen sind dann ebenso Makulatur wie die optimistisch angesetzten Staatshaushalte für 2015. Die weitaus größere Gefahr geht von den IWF-Darlehen und von den in der Öffentlichkeit kaum bekannten Billionen-Hilfen, mit denen "völlig uneigennützig" die Fed die Rettungsaktionen der Banken in Euroland gestützt hat. Wenn mit dem steigenden Dollar der Euro fällt, ja regelrecht "abschmiert", wird die Rückzahlung der IWF-Hilfen und der Rettungsgelder der Fed sehr teuer.
Janet Yellen hat es in der Hand.
Sobald die Fed-Präsidentin die Zinsen nur ein wenig anhebt oder die versteckte Fortsetzung des Quantitative easing nur ganz gering bremst, nimmt der Zug Fahrt auf. Im Wissen um die kommende Entwicklung wird der Carry-Trade vorsorglich auslaufen, die Umkehrung sich verstärken und schließlich Vollgas geben.
Für den Euro kommt die Stunde der Wahrheit.
Besonders die Südländer der Euro-Schiene werden an die Wand gedrückt. Die Bundesrepublik wird so viel Hilfe nicht leisten können. Die Restmittel im ESM sind inzwischen viel zu dürftig. Griechenland, Italien, Spanien, Portugal und Frankreich können ihre prekäre Lage nicht länger verbergen - aber diese Länder nicht allein.
Zu welchem Zeitpunkt die Marktakteure den Schalter umlegen und dann sofort zum Ausgang rennen, ist schwer zu sagen. Daß dies gleich zu Beginn des neuen Jahres sein kann, ist wahrscheinlich. Platzt der Euro geht der Dollarkurs durch die Decke.
China wird der große Gewinner. Die Bank of China wird die Chance nutzen und sukzessive die US-Staatsanleihen und Dollar-Reserven von zusammen fast drei Billionen Dollar abverkaufen. (Anmerkung: China hat zwar 1,1 Billionen Dollar Schulden aber gleichzeitig über 4 Billionen Dollar Devisenreserven). Nicht auf einmal wird China seine Dollarbestände verkaufen, aber auch nicht zu langsam, denn auch die Chinesen können nicht wissen, wie lange der Dollarkurs im Höhenrausch schwelgt. Jede Verkaufsaktion seitens Chinas setzt dem Anstieg des Dollarkurses Grenzen.
Es wird der letzte große Währungskrieg sein, den Janet Yellen durch eine erneute Zinssenkung sofort beenden kann. China bleibt dann auf dem Rest seiner US-Staatsanleihen sitzen. Der Dollar fällt im Kurs.
Zuvor aber können sich US-Banken und US-Milliardäre in Europa zu Schnäppchenpreisen bei der Industrie und bei der landesweiten Infrastruktur nach Herzenslust bedienen.
Nach dem Absturz des Euro gehen für Euro-Land dreimal die Lichter aus:
Bei der ersten Währungsreform nach dem Eurosturz.
Beim Ausweiden seiner Wirtschaft und Infrastruktur.
Bei der fälligen zweiten Währungsreform, nach dem Dollar-Crash.

Zu spät, wer dann erst fragt: Womit zahlen, wenn das Währungssystem zerbricht?
Diesem Szenario könnte ein großer oder gar (Welt-)Krieg eine völlig andere, noch dramatischere Wendung geben. Bleibt dieser Fall aus, ist die oben beschriebene Entwicklung sehr wahrscheinlich.

4 Kommentare

Kommentar from: Mr.Autark [Besucher] E-Mail
*****
Sehr gute Einschätzung Herr Arnold,

den genauen Fahrplan kann man ja in den Protokollen der Weisen von Z. nachlesen. Geschichte wiederholt sich halt immer und die Menschheit macht immer wieder die gleichen Fehler. Ok, die Generation, die 1923 erdulden mußte, ist ja fast komplett unter der Erde oder mit Demenz im Altersheim. Jetzt kommt eben unsere Generation dran. Die meisten BRD-Insassen wir es völlig überrumpeln. Man schaue nur, wie mit Dollar-Bündeln derzeit mittelständische Firmen geschluckt werden (meist kein geeigneter Familien-Nachfolger). Große, weltgeschichtliche Veränderungen werden sich bald vor unseren Augen abspielen. Ich wünsche allen viel Kraft!
22.12.14 @ 18:51
Kommentar from: Walter Roth [Besucher]
****-
Richtig, auch ich denke es wird soweit kommen.

Was die Sache sehr schwierig einzuschätzen macht, dass ist die Entschlossenheit der Regierungen den andauernden Zustand der laufenden Krise mittels offenen Rechtsbrüchen und ignorieren ihrer eigenen Verfassungen weiter zu verzögern.
Es wird nichts ausgelassen, nichts ist schäbig genug um es nicht anzuwenden. Die Opportunität feiert Urständ.

Ich verfolge das ganze nun seit 2008 und auch ich musste da erst mal anfangen die bald einmal auf dem Markt erscheinenden Bücher zu lesen um das ganze verstehen zu können.

Die ....."Berliner Rede von Willhelm Hankel"..... ist dabei eines meiner Lieblingstücke, einfach auf You-Tube eingeben, man findet sie vielfach.

Und .............man muss sich länger einarbeiten um die "Verschwörungstheoretiker" dabei aussortieren zu können.
Bandulet, Schachtschneider, Sinn, Grandt, Pop usw, es gibt viele gute Quellen und dabei auch solche die im System gearbeitet haben, es aus dem FF kennen. Hankel beispielsweise. Er ist leider vor kurzem verstorben, ein grosser Verlust.

Ich rate den Menschen die ich kenne seit Jahren, eine gewisse Vorsorge zu treffen.

Ihre Lebensversicherungen loszuwerden, keine freiwilligen Beiträge in die Pensionskassen zu stecken und die Säule 3-A in der Schweiz nicht als zuverlässig anzusehen.

Ich rate ihnen etwas Gold und Silber, Schnaps und Zugaretten zu kaufen, Notvorrat zu halten und sich daran zu erinnern was unsre Grosseltern noch als ganz normal erachteten.

Aber ich stosse kaum auf Erfolg. Wenn ich ihnen dann sage .....das auch eine Waffe nicht schlecht wäre, halten sie mich oft für einen Spinner.

Dabei ist Notvorsorge ( Licht, Heizung, Essen, Wasser )für 1000 Franken zu bewerkstelligen und man wird dadurch für 1-2 Monate fast autark.

Nur was nutzt das, wenn einem das einfach weggenommen werden kann...???

Sollte die akute Krise mit voller Wucht eintreten, und ich denke genau das wird sie, dann werden vor allem Ältere darunter leiden.

Aber ich persönlich begreife das ganze auch als grosse Chance für einen Wiederaufbau einer neuen selbständigeren Gesellschaft in der die Bürger wieder wissen was Unabhängigkeit sein kann.

Allerdings nur wenn die Menschen lernen selber zu denken, denn sonst geht es nach der Währungsreform nur in die nächste Runde.

Wenn ich jedoch die Kommentare unter den Artikeln in deutschen Zeitungen und auch hier in der Schweiz so lese, mache ich mir manchmal wenig Hoffnungen das das schlussendlich zu einem guten Ende kommen mag.

Es sieht mehr danach aus, als ob die Zustände nach einem Crash zu einem Dauerzustand werden........
22.12.14 @ 19:13
Kommentar from: Klaus Priemel [Besucher]
Es gibt keine Schulden mehr, es liegt an jeden setzt es um viel Erfolg und ein schönes besinnliches Weihnachtsfest.

http://revealthetruth.net/2013/02/21/der-one-peoples-public-trust-pfandet-rechtmasig-unternehmen-banken-und-regierungen-da-sie-sklaverei-und-private-geldsysteme-betreiben/
22.12.14 @ 20:10
Kommentar from: wolf [Besucher]
****-
Ja Wolfgang Arnold, danke für Ihren interessanten Artikel. Ich kann Ihren Schlussfolgerungen sehr gut folgen. Ganz besonders finde ich Ihren Begriff von der zweiten fälligen Währungsreform! Ja, ich denke, so wird es geplant. Die Vorbereitungen für diese zweite Währungsreform sind noch nicht abgeschlossen und deshalb wird die Erste solange verschleppt, bis für die Bankster alles eingestielt ist. Die besondere Gruppe ist eben nicht mit 50 % zufrieden, sondern sie will eben alles! Lassen Sie uns gemeinsam doch nur der Spur der brutalen Gier folgen und diese Spur führt uns zu den Puppenspielern, die zur Zeit noch im Verborgenen wirken.
23.12.14 @ 19:45

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