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Ist die Hängepartie in zwei Wochen beendet?

von Wolfgang Arnold31.03.15 14:18:25

Griechenland ist pleite, kann seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen. Am 9. April muß das Land 450 Millionen Euro an den IWF zurückzahlen.

Hinzu kommen zwei griechische Schatzwechsel von jeweils 2,4 Milliarden Euro, die am 14. und 17. April auszuzahlen sind. Der größte Teil dieser Schulden liegt bei griechischen Banken. Nur 500 Millionen der Papiere halten ausländische Gläubiger, die sofort Geld sehen und nicht warten wollen.

Griechische Gläubiger könnten durch sog. Überrollen seitens der EZB auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet werden. Viele der griechischen Gläubiger haben ihre wertlosen Schatzwechsel inzwischen bei Herrn Draghi gegen Bares eingelagert.

Im zurückliegenden Quartal zogen die Griechen bei ihren Banken insgesamt 30 Milliarden Euro ab. Der Bank-Run beschleunigt sich täglich. Hält der Ansturm an, befinden sich die Banken in einer Todesspirale.

Da hilft es wenig, wenn sie gegenwärtig noch mit sogenannten ELA-Krediten seitens der EZB über Wasser gehalten werden. Über dieses Verfahren gibt es innerhalb der EZB heftige Auseinandersetzungen, denn damit wird indirekt der griechische Staatshaushalt finanziert - was laut Satzung streng untersagt ist.

Kann Griechenland weder an den IWF noch an seine Gläubiger bis zum 14. April zahlen, wäre die Pleite besiegelt.

Dennoch bleibt man in Athen auffallend gelassen. Offensichtlich spekulieren die Herren Tsipras und Varoufakis auf ein Einknicken von EZB und Brüsseler Technokraten in letzter Sekunde. Zusätzlichen Druck auf die europäischen Partner erzeugen die Hellenen durch angedeutete Verhandlungen mit Rußland. Wie ernsthaft diese Bemühungen sind oder ob diese nur als Druckmittel benutzt werden, ist offen.

Erklärt die Regierung in Athen um den 14. April herum den Staatsbankrott, dann kann die EZB die 70 Milliarden, für die sie Treasuries aufgekuft hat, abschreiben. Abzuschreiben sind dann auch sämtliche Hilfszahlungen und Kredite der vegangenen Jahre vom ESM, EFSF, direkte Zahlungen und der Anteil Griechenlands am Targe2-System.

Einziger Ausweg wäre eine Lösung wie in Zypern. Kapitalverkehrskontrollen, Einfrieren von Anlagegeldern. Falls solche Maßnahmen nicht sehr rasch erfolgen, dürfte der Bank-Run noch vor Ostern drastisch zulegen. Um den Kollaps zu vermeiden, müßte die EZB ihre Schleusen weiter öffnen und noch mehr Mittel per ELA bereitstellen.

Das Chaos in Griechenland ist laut James Turk ein deutliches Signal dafür, daß es global mit dem Finanzsystem rapide ein Ende haben wird.

Für diesen Fall sind für jeden jetzt letzte Vorbereitungen zu treffen. Danach wird wohl für Papier-Euros kein Bäcker mehr den Finger krumm machen. Dann gilt nur noch eines: Tauschhandel per Edelmetall, Dienstleistung oder Sachwerte irgendwelcher Art. Was auf die Deutschen noch speziell zukommt, steht hier.

4 Kommentare

Kommentar from: Bert [Besucher]
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Endlich. Ein Ende mit Schrecken, statt dieser Schrecken ohne Ende. Hoffentlich werden keine Bankster an die Strassen..., äh, das war, äh, wäre jetzt nicht politisch korrekt, oder? Ich freu mich jedenfalls schon waaahnsinnig darauf.
31.03.15 @ 19:09
Kommentar from: Nikodemus [Besucher]
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"Ist die Hängepartie in zwei Wochen beendet?"

Ich glaube nicht, dass wir im Falle Griechenlands in den nächsten Wochen eine Staatspleite oder Grexit erleben werden. D. h. wir erleben kein Schrecken mit Ende, statt dessen geht es weiter mit einem Schrecken ohne Ende.

Warum? Die Geldsummen, bei denen es wegen Griechenland geht, ca. 175 Milliarden Euro Staatsschulden, sind einerseis Peanuts im Vergleich zu denen der BRD, Italien, Fankreich, andererseits wäre der Austritt Griechenlands aus dem Euro als Auspizie verheerend für Italien, Portugal, Irland, Spanien und für die geopolitischen Aktionen des "Westens" gegen Rußland. In letzterem Fall wären die Türken (fast) von Europa abgeschnitten und deren Kolonisierung Europas ist offensichtlich geplant.

Deswegen kann und muß Griechenland nicht losgelassen werden, allerdings wird derweil noch unendlich viel Propaganda getrommelt werden, dass die Griechen selbst die Suppe weiter auslöffeln, bis dann zum Schluß der große deus ex machina kommt und den (großzügigen!!!) Retter spielt, was den Griechen natürlich klar ist. Als solcher würden sich dann Draghi oder Juncker verkaufen.

Wir müssen in unserem Kopf gedanklich Regeln völlig auslöschen, die wir früher einmal zur Orientierung gelernt haben. Der "Westen" war 2008 zweifelsohne bankrott und hielt sich nur noch durch Regelverstöße weiter aufrecht, etwa Nullzinspolitik oder durch Kriege, die reiche Beute einbringen, siehe Libyen. Und Rußland wäre zweifelsohne eine besonders fette Beute, um die "westlichen" Verluste wieder eine zeitlang auszugleichen.

Und wir haben doch erlebt, dass das Bundesverfassungsgericht nicht anstand sich insoweit zu entblöden, dass es die größten Regelverstöße rabulistisch absegnete, sehr zum Schock des naiven Gauweiler und Konsorten.

Durch Regelverstöße wird also das weidwunde System nicht gekippt werden. Eher durch geopolitische Konflikte wie ein offener Krieg zwischen Iran und Saudi-Arabien oder massenhafte Arbeitslosigkeit auch in Nordeuropa.

Und wir nichtsouveränen Deutschen sind bei dem derzeitigen Kriegsspiel gegen Rußland nur ein Bauernopfer bzw. passive Manövriermasse.
01.04.15 @ 05:12
Kommentar from: wolf [Besucher]
Nein, nein, Bert, heute läuft das mit den Bäumen und Straßenlaternen nicht mehr so wie früher. Natürlich müssen die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden, wenn ihnen in ordentlichen Prozessen nachgewiesen werden kann, was sie den Völkern angetan haben. Der Spruch "Not kennt kein Gebot", ist nicht mehr anwendbar. Aber das Ende wird schrecklich, das ist kein Spaß.
Mit Griechenland sehe ich die Sache aber doch anders. Ich würde mir wünschen, daß alle Gelder, die für die Kriegstreiber in der Ukraine vorgesehen und bewilligt worden sind, voll umgeleitet werden und zwar direkt in Richtung Griechenland. Die Griechen wollen eigentlich nur leben und überleben und die Marionetten in der Ukraine wollen töten, nur töten. Es gibt ja in der Mathematik eine Formel, die heißt:Minus mal Minus gibt Plus! Ich denke, diese Formel paßt auf diese spezielle Situation ganz genau. Wenn dann in Kürze sowieso alles zusammenfällt, fangen wir eben wieder von vorne an. Wichtig wird dann sein, etwas an Lebensmitteln zu erwerben, und die Waffen, die kein Mensch braucht, müssen dann eben mal auf den Einsatz etwas länger warten. Um den Kriegstreiben ein Ende zu bereiten müßten wir Menschen in Zukunft nur noch einen Spruch rauslassen:"Ich fühle mich nicht bedroht"!!! Wenn die Kriegstreiber und Profiteure das anders sehen, ist das eben nicht mehr unser Problem.
01.04.15 @ 08:32
Kommentar from: Claudius v.d.Bach-Zelewski [Besucher]
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Offenbar wurden den Kriegstreibern in der Ukraine nicht nur weitere Kredite bewilligt, auch die Gasreserven der erweiterten, westdeutschen Separatstaatssimulation wurden zum Vorteil der Ukraine erschöpft:

www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CCIQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.handelsblatt.com%2Funternehmen%2Findustrie%2Fversorgungssicherheit-deutschlands-erdgasspeicher-sind-fast-leer%2F8029294.html&ei=CGwcVYT0MMnnaIiGgbAJ&usg=AFQjCNFlJ5sxiDvoDPM0qrVdyYqPtJyZ8Q&bvm=bv.89744112,d.d2s

Aber was tut man nicht alles für Zivilfaschisten.

Der "harte" Winter, über den der qualitätsfreie HB-Soldklierer als Ursache des Gasschwundes fabuliert, scheint sich auf die Büros der Märchenerzähler dieses Blattes beschränkt zu haben.

Womöglich befinden sich diese direkt in Kiew bei deren "demokratischen Freunden" - was die verzerrte Wahrnehmung erklärte.

02.04.15 @ 00:17

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