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Goldpreis baut relative Stärke gegenüber USD weiter aus

von Andreas Speer E-Mail 12.04.10 20:24:00

In den letzten Wochen wurde in der Finanz- und Wirtschaftspresse des Öfteren über den starken Goldpreis in Euro berichtet. Dabei wurde jedoch gelegentlich übersehen, dass der Goldpreis gemessen in US-Dollar bereits seit dem 5. Februar 2010 begonnen hat, wieder Stärke zu demonstrieren, obwohl der US-Dollarindex, der sechs der weltweit wichtigsten Währungen handelsgewichtet miteinander kombiniert, seine Ende November 2009 eingeleitete Erholung fortsetzte. Der Goldpreis (USD/oz) konnte also sowohl auf absoluter als auch auf relativer Basis (gegenüber dem US-Dollarindex) überzeugen oder anders ausgedrückt: Gold lässt wieder die Muskeln spielen.

Der jüngste Anstieg des Goldpreises (USD/oz), der seit dem zyklischen Tief am 5. Februar bis zum 09. April um rund 9% zulegen konnte (der US-Dollarindex gewann im gleichen Zeitraum um 0,8% an Wert) kommt nicht ganz überraschend. Denn in dem am 15. März 2010 veröffentlichten Artikel „Goldpreis mit enormer relativer Stärke gegenüber USD“ kamen wir zu dem Schluss, dass sich der Goldpreis (USD/oz) in der am 3. Dezember 2009 eingesetzten Korrektur auf relativer Basis wesentlich besser entwickelt hat, als in vorangegangenen Korrekturphasen. Daraus hatten wir positive Implikationen für die mittelfristige Entwicklung des Goldpreises (USD/oz) abgeleitet. Maßgeblich für diese Einschätzung war zu diesem Zeitpunkt, dass der Goldpreis eine Korrektur durchlaufen hatte - eine Schwächephase auf absoluter Basis - während der Real Gold Strength Indicator (RGSI) zeitgleich eine Stärke auf relativer Basis anzeigte (bullische Divergenz). Diesen Indikator haben wir entwickelt, um Veränderungen in der relativen Performance von Gold (USD/oz) gegenüber dem US-Dollarindex frühzeitig zu erkennen und um diese, systematisch mit früheren Phasen, vergleichen zu können.

Nachfolgend wollen wir genauer betrachten, welche neuen Erkenntnisse wir aufgrund des Kurs- und Indikatorverlaufs der letzten vier Wochen gewinnen konnten. Zum besseren Verständnis in Bezug auf die Methodik und Anwendung des Indikators empfehlen wir, den eingangs erwähnten Artikel zu lesen. In Graphik 1 sehen wir den Goldpreis und den RGSI auf Wochenbasis. Aufgrund der Entwicklung in der abgelaufenen Kalenderwoche hat sich nunmehr erneut eine bullische Divergenz ergeben, die wir wiederum mit einem Pfeil gekennzeichnet haben. Damit hellt sich das mittelfristige Bild zunehmend auf, denn diese Divergenzen markierten auf Sicht von einigen Monaten zumeist attraktive Einstiegspunkte.

In Graphik 2 betrachten wir den Goldpreis und den RGSI auf Tagesbasis für den Zeitraum 31. August 2009 bis 9. April 2010. Bereits am 15. März 2010 hatten wir auf eine weitere bullische Divergenz hingewiesen. Diese bestand darin, dass der Goldpreis im Februar ein Tief setzte, welches der RGSI nicht bestätigt hat. Dass dieses Tief seit mehr als zwei Monaten nicht mehr unterschritten wurde und der Goldpreis zudem in den letzten Tagen die Anfang März erzielten Höchststände überschritten hat, verdeutlicht, dass Veränderungen in der relativen Performance von Gold (USD/oz) gegenüber dem US-Dollarindex eine Vorlauffunktion für die absolute Performance von Gold (USD/oz) ausüben können.

Fazit: Dass der Goldpreis (USD/oz) inzwischen auch auf absoluter Basis überzeugen kann, hat sich bereits vor vier Wochen angedeutet, denn die Stärke auf relativer Basis (gegenüber dem US-Dollarindex) wies den Weg. Diese positive Einschätzung wird nun auch von der klassischen Chartanalyse bestätigt, da der Anstieg über das Niveau von 1.145 USD/oz, den Ausbruch aus einer Handelsspanne anzeigt, in der Gold (USD/oz) seit Januar dieses Jahres verharrte. Nicht unerwähnt sollte in diesem Zusammenhang jedoch bleiben, dass die jeweils stärksten Goldpreisanstiege in dem neun Jahre alten Bullenmarkt von einer noch ausgeprägteren relativen Stärke von Gold (USD/oz) gegenüber dem US-Dollarindex gekennzeichnet waren. Entsprechend hohe Werte zeigt der RGSI derzeit (noch) nicht an.

Den vollständigen Beitrag einschließlich aller Graphiken finden Sie unter http://www.pdfverzeichniss.uhu-und-specht.de/GoldUSDApr10.pdf

© Andreas Speer
www.uhu-und-specht.de

2 Kommentare

Kommentar from: rolf birnbaum [Besucher] · http://gpmt-ag.de
****-
Es ist wirklich egal, wo Gold steht im Verhältnis zum Papier.Seit wir nur noch ein Fata Morgana Währungssystem haben,und dessen resultierende, aufblähende Geldmenge,landen wir in Zahlen die eigentlich nur mit der Quantenmechanik zu tun haben.
Daher: "just buy it"
13.04.10 @ 13:55
Kommentar from: Hubsi [Besucher]
*****
SUPER ! Ich finde diesen Indikator wesentlich interessanter als den Kito Gold Index. Super
Hubsi
13.04.10 @ 15:18

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