Gold wird massiv vom Vertrauensverlust in US Staatsanleihen profitieren
von Andreas Speer 31.03.10 20:20:59
Erstmals in der Geschichte der USA sind Ende März dieses Jahres die US-Swapsätze unter die vergleichbaren Renditen von US-Staatsanleihen gesunken. In den Medien und von einem Teil der Analysten wurde dies überwiegend mit technischen Faktoren begründet. Da es jedoch darüber hinaus Anzeichen dafür gibt, dass das Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit der US-Regierung erodiert, erscheint diese Begründung allein nicht stichhaltig. Vielmehr sprechen die ebenfalls sehr niedrigen Renditen für US-Unternehmensanleihen, die Tatsache, dass die Swapsätze im mittleren und langen Laufzeitensegment unter die US-Treasuries gefallen sind, Bundesanleihen deutlich besser performen und sich die Credit Default Swap Spreads (CDS) ausweiten, für den Anfang vom Ende des Vertrauens der Anleger in die Zahlungsfähigkeit der USA. Dies wird wie in Großbritannien über kurz oder lang den US-Dollar spürbar schwächen und den Goldpreis massiv beflügeln.
Goldpreis mit enormer relativer Stärke gegenüber USD
von Andreas Speer 16.03.10 10:10:19
Goldstärke oder US-Dollarschwäche? Ist ein Preisanstieg von Gold lediglich das Ergebnis eines schwachen US-Dollars oder wie entwickelt sich dessen Wert tatsächlich? Eine wichtige Frage, die Goldanleger bewegt. Der Goldpreis hat in US-Dollar gemessen am 3.12.2009 ein mittelfristiges Hoch ausgebildet und befindet sich seitdem in einer Korrekturphase. Vor dem Hintergrund der zeitgleich eingetretenen kräftigen Erholung des US-Dollars, zeigte sich der Goldpreis in der laufenden Korrektur jedoch bisher ungewöhnlich widerstandsfähig. Mit Hilfe eines eigens dafür entwickelten Indikators wird diese relative Stärke nachfolgend genauer analysiert. Wir kommen zu dem Schluss, dass sich der Goldpreis auf relativer Basis wesentlich besser entwickelt hat als in früheren Korrekturphasen und erwarten mittelfristig neue Höchstände.
China: Kräftiges Wachstum sorgt für anhaltenden Rohstoffhunger
von Andreas Speer 11.03.10 17:20:30
Nach dem Neujahrsfest, das dieses Jahr im Februar (2009 im Januar) stattfand und damit den Vorjahrsvergleich erschwert, veröffentlichte China nach einer Pause von einem Monat gestern und heute zahlreiche Wirtschaftsdaten für Februar, die den anhaltenden Aufschwung untermauerten. So stieg die Industrieproduktion mit +12,8% gegenüber dem Vorjahr zwar nicht so stark wie erwartet. Dafür übertrafen aber der nominale Einzelhandelsumsatz (+22,1%), die Warenexporte (+45,7%) sowie die Sachanlageinvestitionen (+26,6%) die Schätzungen der Analysten deutlich. Diese sehr hohe konjunkturelle Dynamik sorgte aber auch dafür, dass trotz der wegen des Neujahrfestes überwiegend ruhenden Wirtschaftsaktivität der Rohstoffhunger - sprich die Rohstoffeinfuhr - besonders ausgeprägt war. Das galt sowohl für Rohöl als auch für Kupfer und Eisenerz. Auch die Teuerung (Erzeugerpreise: +5,4%; Verbraucherpreise: +2,7%) sowie das Geldmengenaggregat M2 (+25,5%) legten kräftiger zu als erwartet.
US-Zinserhöhung in weiter Ferne - Goldpreis gut unterstützt
von Andreas Speer 04.03.10 14:29:23
Der Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts im zweiten Halbjahr 2009 war in vielen Ländern überraschend hoch ausgefallen. So legte beispielsweise die Wirtschaftsleistung in den USA mit einer Jahresrate von real 4,8% gegenüber dem ersten Halbjahr 2009 zu. Zudem hat die konjunkturelle Dynamik im neuen Jahr bislang kaum nachgelassen. Vor diesem Hintergrund wird seit einiger Zeit heftig über die Frage diskutiert, wann die US-Notenbank dem Beispiel anderer Währungshüter folgen und den maßgeblichen Leitzins, den Tagesgeldzielsatz (Fed Funds Target Rate), anheben wird. Dies hätte nach gängiger Ansicht erhebliche negative Auswirkungen auf den Goldpreis. Ich zeige im Folgenden auf, dass beide Sorgen aus heutiger Sicht weitgehend unbegründet sind.