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Geringe Überlebenschance für Deutsche Bank

von Daniel Haase31.05.12 17:56:17

Artikel zum Interview im Deutschen Anleger Fernsehen (DAF) vom 31. Mai 2012

DAX: kurzfristig Chance auf Erholung, mittelfristig Trendeintrübung

Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt ist weiter so pessimistisch wie üblicherweise in zeitlicher Nähe zu unteren Wendepunkten. Auch befindet sich der DAX meines Erachtens noch knapp über charttechnisch relevanten Unterstützungen. Negativ ist jedoch anzumerken, dass nur noch ein bis zwei Prozent Kurs-Puffer bis zu möglichen Trendbrüchen übrig sind und dass auch nach dem Haase & Ewert Trendfolgesystem zunehmend mehr Aktien (weltweit) in Richtung Baisse drehen.

Relevante Marken

Im Chart sind die vom Haase & Ewert System für den DAX angewandten Bänder eingezeichnet. Bei etwa 6.200 liegt aktuell die untere Trendlinie (rot). Diese sollte eine gewisse Unterstützung gewähren, zumal beispielsweise auch die vielfach beachtete 200-Tage-Linie hier verläuft. Sollte dieses Niveau dennoch nicht halten, gibt es bei 6.170 Zählern noch eine Unterstützung resultierend aus dem 2011er-Dezember-Hoch. Die Zone zwischen 6.170 und 6.200 dürfte daher recht wichtig sein. Darunter wird es für Optimisten wirklich schwer.

US-Aktienmarkt

Für Amerika gelten ähnliche Annahmen wie für Deutschland. Die Trendstruktur verschlechterte sich in den vergangenen Wochen merklich. Dow Jones und DAX dürften also in die gleiche Richtung tendieren. Da ist es vermutlich nur ein kleiner Trost, dass im Falle deutlicher Kursrücksetzer der Dow Jones in der Regel weniger stark fällt als unser DAX.

Wird der Euro-Kurs bald wieder ansteigen?

Die Frage lautet: Warum sollte jemand ohne Not Euros kaufen? Ich vermute, dass die Eurozone in den kommenden vier bis fünf Jahren untergeht. Zuerst gehen die Griechen von Bord – mit etwas Glück schon in diesem Sommer – und mit einiger Verzögerung werden ihnen die Portugiesen, Spanier und letztlich auch Italiener und Franzosen folgen. Innerhalb von zwei bis drei Jahren sollte den Griechen mit ihrer eigenen Währung eine ökonomische Wende gelingen können. Dann werden die übrigen Südeuropäer erkennen, dass es eine brauchbare Alternative zu Merkels perspektivlosem Kaputtsparen gibt. Mit welchen falschen Versprechen wird man dann die Spanier oder Italiener noch in der Euro-Zone halten?

Natürlich kann es beim Euro/Dollar zu temporären Erholungen kommen, doch welcher Schweizer, Amerikaner oder Chinese würde jetzt ohne Notwendigkeit langfristig Euros kaufen? Werden sie ihre Gelder nicht sicherheitshalber eher aus Europas labiler Währungszone abziehen? Die Antwort liegt doch auf der Hand. Der Dollar ist ohne Frage eine hundsmiserable Währung, doch die Chance, dass er die kommenden Monate überlebt, ist sicher größer als beim Euro. Eine Trendumkehr kann ich beim besten Willen nicht erkennen.

Geringe Überlebenschancen für Großbanken

Die zehnjährige Ära Ackermann geht bei der Deutschen Bank nun zu ende. Wie geht’s weiter?

Viele Großbanken dürften gemeinsam mit dem Euro untergehen, verstaatlicht werden oder bankrott gehen. Warum sollte ausgerechnet die Deutsche Bank mit ihren schmalen 2 ½ % Eigenkapital diesem Schicksal entrinnen (lt. jüngstem Quartalsbericht: 55 Milliarden Eigenkapital bei über 2.100 Milliarden Bilanzsumme)? Das Prinzip Hoffnung (Kaufen und Halten) führt für Bankaktionäre direkt in die Katastrophe. Wer hingegen auf Trends achtete, konnte sein Kapital in den zurückliegenden Jahren weitgehend erhalten und über selektive Short-Engagements sogar kleine Gewinne erzielen. Im kurzfristigen Bild fehlen bei der Deutschen nur noch ein paar Cent zu einem erneuten Verkaufssignal. Wer langfristig unbedingt Bankaktien im Portfolio haben möchte, sollte sich besser in den Emerging Markets umschauen. Diese haben zumindest eine gewisse Chance, Europas Schuldenkrise zu überstehen.

Verfolgen Sie die Trends im kostenfreien Haase & Ewert Trendfolger, zu dem Sie sich auf www.HaaseEwert.de anmelden können.

Herzliche Grüße aus dem Norden und achten Sie auf den Trend

Daniel Haase

Drei Hamburger Termine für spontane Anleger

31. Mai 2012 VTAD-Vortrag „Gutes Geld“ von Ralf Flierl (Smart Investor) www.vtad.de/node/1905

1./2. Juni 2012 Mark Banco Tagung „Euro-Misere ohne Ende“ u. a. mit Claus Vogt, Frank Schäffler, Prof. Dr. Arnulf Baring. Unser Vortrag davon am 02. Juni 2012 um 10:45 Uhr.

www.ifaam-institut.de/veranstaltungen

9. Juni 2012: Ganztagsvortrag von Daniel Haase beim Hanseatic Technical Trading Analysts e.V. (HTTA)

www.htta.de (Teilnahme bei vorheriger Anmeldung über info@htta.de kostenfrei möglich.)