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Wann platzt die negative Gold-Blase?

von Daniel Haase04.07.13 10:44:01

Link: http://www.folgedemtrend.de

Trendfolger Daniel Haase im DAF-Interview: "Bei Gold, Silber und Minenaktien hat sich eine negative Blase ausgebildet."

Artikel zum DAF-Interview:
Jeweils am Donnerstag werde ich vom DAF zu charttechnischen Fragen interviewt. Diese Kolumne soll den Lesern die Möglichkeit geben, nachvollziehen zu können, wie ich zu meinen Interview-Aussagen gekommen bin.

(1) DAX: Crashgefahr besteht weiterhin - Erholung als Verkaufsgelegenheit

DAX-Trendsignale (30 Aktien)
Kurzfristig: 3x Hausse, 27x Baisse (Vorwoche: 2:28)
Mittelfristig: 16x Hausse, 14x Baisse (Vorwoche: unv.)
Langfristig: 22x Hausse, 8x Baisse (Vorwoche: 23:7)

Ich bleibe bei meinen bereits in der Vorwoche geäußerten, pessimistischen Aussagen. International haben sich die von meinem System ermittelten Trendstrukturendaten seit Ende Mai mit hohem Tempo verschlechtert, insbesondere in den Aktienmärkten Asiens, Lateinamerikas und Osteuropas. Die Situation lässt sich am ehesten vergleichen mit dem späten Frühjahr 2011 (Crash folgte im August) und dem Jahresbeginn 2008 (DAX verlor in der Baisse bis ins Frühjahr 2009 über 50%).

Solange sich die negativen Trends in den Emerging Markets verfestigen, rechne ich im Sommer/Herbst noch mit erheblichen Turbulenzen an den weltweiten Aktienmärkten, die den DAX bis zur gelben Mittellinie (siehe Chart) führen könnten, vermutlich sogar darunter bis zur roten Trendlinie, die aktuell bei ca. 6.000 Punkten verläuft.

Kurzfristig kann ich mir auch noch eine weitere Attacke auf die 8000er-Marke vorstellen, doch dies wäre meines Erachtens eine gute Gelegenheit, auszusteigen bzw. auf fallende DAX-Notierungen zu setzen (shorten).

Wer sich für die Gründe meiner negativen Marktmeinung interessiert, kann diese kostenfrei im aktuellen Trendfolger auf www.folgedemtrend.de nachlesen.

(2) Heile Welt bei Adidas?

Konsumgüter-Trendsignale (118 Aktien international)
Kurzfristig: 34x Hausse, 84x Baisse
Mittelfristig: 78x Hausse, 41x Baisse
Langfristig: 82x Hausse, 36x Baisse

Wer nur auf den Konsumgüter-Sektor oder speziell auf Adidas schaut, könnte schnell zur Annahme gelangen, dass die Börsenwelt noch vollkommen in Ordnung sei und es gar keine Gründe für Pessimismus gäbe. Doch der Vorteil von Charttechnik besteht meines Erachtens nicht in der Beurteilung einzelner Charts, sondern in der Vernetzung vieler Entwicklungen, um daraus übergeordnete Aussagen ableiten zu können. Bei folgedemtrend.de beobachten wir mehrere tausend Aktien aufgeteilt in 98 Länder/Regionen und Sektoren. Und die übergeordnete Aussage lautet derzeit: Der Bullenmarkt geht seinem Ende entgegen, die Gefahr größerer Rücksetzer bis hin zu Crashs nimmt somit zu.

Wer die Adidas-Aktie aus diesem Blick betrachtet, fragt sich notgedrungen, wie lange Adidas diesem zur schwäche neigenden Umfeld wohl widerstehen kann. Meine Vermutung bzw. mein Vorurteil lautet: Nicht mehr allzu lange! Daher würde ich Kurse in der Nähe des Allzeithochs, also zwischen 84 und 88/89 Euro als Ausstiegsgelegenheit betrachten. Auf der Unterseite besteht die Gefahr einer beschleunigten Abwärtsbewegung, wenn die Adidas-Aktie die jüngsten Tiefs bei 76 Euro unterschreitet.

(3) Lufthansa: Jahreshochs gesehen

Während bei Adidas noch gewisse Chancen auf neue Jahreshochs bestehen, lautet mein Vorurteil bei Lufthansa, dass wir diese bereits gesehen haben und 2013 auch nicht mehr erreichen. Unterhalb von 15 Euro nimmt das Risiko einer Abwärtsbeschleunigung überproportional zu, wobei zumindest der Bereich von 12 Euro (gelbe Mittellinie), vielleicht aber auch die untere, rote Trendlinie angesteuert werden kann. Wie schnell es gehen kann, zeigt das vor einer Woche besprochene Beispiel des DAX-Titels Lanxess.

Auch hier löste sich der Kurs vom oberen, grünen Trendband und rauschte von einem Zwischenstopp an der gelben Mittellinie abgesehen, in kurzer Zeit bis in die Nähe der unteren, roten Trendlinie. Das technische Bild war vor einer Woche also schon ziemlich schwach (mein Trendsystem generierte im März bei 58 Euro ein Baisse-Signal) und die Aktie notierte um die 48 Euro. Heute sehen wir schon Kurse unter 44 Euro, also erneut fast 10% tiefer als vor einer Woche.

Wenn meine Befürchtungen in Sachen Weltkonjunktur Realität werden (mehr dazu im Trendfolger), gibt es auch für Lufthansa ähnlich hohe Risiken.


(4) Öl (Nordsee-Öl: Brent Crude Oil)


Wenn mein Pessimismus für die Weltkonjunktur und die Aktienmärkte einen Vorteil bietet, dann den, dass Rohstoffe preiswerter werden sollten, was uns als Verbraucher zum Beispiel an der Tankstelle entlastet (auch wenn ein erklecklicher Teil der Preisrückgänge sicher von den Ölkonzernen einkassiert wird).

Die zur Schwäche neigenden Rohstoffpreise wie auch die unter Druck stehenden Kurse der Rohstoffaktien signalisieren hier keine Trendwende. Für Brent Crude Oil bedeutet dies, dass beim Bruch der 100-Dollar-Marke auch deutliche Preisrückgänge wahrscheinlich sind.


(5) Wann platzt die negative Blase bei Gold?

Sowohl die so geannten CoT-Daten (Positionsdaten vom US-Terminmarkt) als auch Berater-Sentiment-Umfragen befinden sich klar im Bereich antizyklischer Kaufsignale. Charttechnisch hat sich eine negative Blase ausgebildet, wie am deutllichen Auseinanderlaufen des grünen und roten Trendbandes erkennbar ist.

Alle Blasen platzen früher oder später - auch die negativen. In diesem Fall käme es wie bei einem zuvor nach unten überdehnten Gummiband zu nach oben schnellenden Kurse. Doch noch fehlen klare Preissignale, die das Platzen der negativen Goldblase anzeigen. Am Freitag, den 28. Juni, gab es ein erstes Achtungszeichen, als Gold nach einem schwachen Start in den Tag auf unter 1.190 Dollar fiel, sich anschließend aber wieder auf 1234 Dollar erholen und nahe am Tageshoch schließen konnte. Leider fehlten in den darauf folgenden Tagen ausreichend große Anschluss-Käufe, die den Kurs schnell zumindest über den 20-Tage-Durchschnitt bei 1.340 Dollar geführt hätten. Insofern schwächt sich dieses Signal leider schon wieder ab. Im WiWo-Interview äußerte der von mir sehr geschätzte, schweizerische Vermögensverwalter Felix Zulauf die Vermutung, dass Gold zwischen 1150 und 1250 eine untere Trendwende vollziehen wird. Grundsätzlich kann ich mir das gut vorstellen, doch solange klare Preissignale für ein Ende der negativen Blase fehlen, bleibt es riskant, größere Einsätze schon jetzt zu tätigen. Im nächsten Trendfolger werde ich die Situation bei Gold wieder eingehender analysieren.

Interessant wird es spätestens, wenn die US-Notenbank ihr derzeitiges Gerede übers baldige Ende ihrer ultralockeren Geldpolitik beendet und die Hebel an der Druckerpresse wieder auf Volldampf dreht. Doch da die von meinen Trendsignalen avisierten Schwierigkeiten nicht von Amerika, sondern den Emerging Markets ausgehen, kann es durchaus noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis die US-Notenbank darauf reagiert. In der Zwischenzeit könnte es recht turbulent an den Märkten werden.

PS: Am 7. August werde ich gemeinsam mit Christoph Geyer (von der Börsen-Zeitung als bester technischer Analyst 2011 ausgezeichnet) einen Vortragsabend in Frankfurt/Main abhalten. Der dürfte nicht nur für Aktien, sondern insbesondere auch für Edelmetall-Fans sehr spannend werden, denn gerade bei Gold, Silber und Minenaktien entwickelt sich - wie oben erwähnt - gerade eine negative Blase. Sobald diese platzt, ergibt sich ein gewaltiges Kurspotenzial. Wer jedoch zu früh zugreift, riskiert erhebliche Verluste (so wie jene, die bereits 1998 den Neuen Markt geshortet haben und pleite gingen bzw. katastrophale Rückschläge erlitten, bevor sie ab 2000 Recht bekamen).

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Gemeinsamer Vortragsabend Daniel Haase und Christoph Geyer

Investmentausblick 2013/14
I. Edelmetalle nach dem Crash: Wie geht es weiter mit Gold, Silber und Minenaktien?
II. Aktienmärkte vor dem Crash: Droht ein Szenario wie 2008/2011?
III. Live-Chartanalysen nach Wunsch der Teilnehmer

Datum: Mittwoch, 7. August 2013
Einlass: 18:45 Uhr, Start: 19:00 Uhr, Ende: 22:00 Uhr
Ort: Hotel Monopol, Mannheimer Str. 11, 60329 Frankfurt/Main
Teilnahme: 59,- € pro Person,
VTAD-Mitglieder sowie Pfadfinder-Abonnenten & Kunden: 49,- € p. P.

Anmeldung formlos an per eMail an: info@folgedemtrend.de

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Über den Autor Daniel Haase:
- Herausgeber der Trendfolger- und Pfadfinder-Briefe
- regelmäßiger Interviewpartner im Deutschen Anleger Fernsehen DAF
- Leiter der VTAD Regionalgruppe Hamburg
- Anlagestratege eines Trendfolge-Fonds

Disclaimer: Kein Angebot; keine Beratung
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