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« Wann platzt die negative Gold-Blase?DAX-Crash-Gefahr wie 2011 im Anmarsch? »

DAX-Crash-Gefahr wächst weiter!

von Daniel Haase28.06.13 11:19:47

Link: http://www.folgedemtrend.de

Schon kratzt der DAX erneut an der 8000er-Marke, schaut hin und wieder sogar darüber. Für viele Aktienanleger sieht es damit nach einer heilen Börsenwelt aus, doch in Wirklichkeit entstehen gerade extreme Risiken...

Jeweils am Donnerstag werde ich vom DAF zu charttechnischen Fragen interviewt. Diese Kolumne soll den Lesern die Möglichkeit geben, etwas besser nachvollziehen zu können, wie ich zu meinen Interview-Aussagen gekommen bin.

(1) DAX: Crashgefahr besteht weiterhin - Erholung als Verkaufsgelegenheit

DAX-Trendsignale (30)
Kurzfristig: 2x Hausse, 28x Baisse
Mittelfristig: 16x Hausse, 14x Baisse
Langfristig: 23x Hausse, 7x Baisse

Nach den Abverkäufen der vergangenen Tage ist der DAX überverkauft, so dass - bis in den Juli hinein - gewisse Erholungschancen bestehen. Isoliert betrachtet könnten Anleger zu dem Schluss gelangen, dass die Börsenwelt in Deutschland im Grunde in Ordnung ist und daher die aktuelle Situation eine Kaufgelegenheit darstellt. Doch vor dieser Interpretation kann ich nur warnen.

Meine Trendsignale für die Emerging Markets haben in den vergangenen Wochen dramatisch ins Negative gedreht:



Abb.: Die Daten in der Tabelle geben an, für wie viel Prozent aller im beobachteten Markt befindlichen Aktien Aufwärtstrends nach meinem Trendfolgesystem vorliegen. Hausse-Signal-Quoten von über 62% werden als homogener Aufwärtstrend (Trendampel: Grün), Quoten von unter 38% als homogener Abwärtstrend (Trendampel: Rot) interpretiert. Werte zwischen 38% und 62% werden als heterogene Übergangsphase ohne klaren Markttrend gewertet (Trendampel: Gelb). Insgesamt umfasst das beobachtete Emerging Market Aktienuniversum über 1.000 Titel. Quelle: www.folgedemtrend.de

In der untersten, aktuellsten Zeile (Stand 21.6.) wird deutlich, dass quer durch nahezu alle beobachteten Emerging Markets die Trendampeln auf Rot drehten. Wenn der Aktienmarkt eine Vorlauffunktion zur Realtwirtschaft hat, dann deutet diese Entwicklung auf eine konjunkturelle Krise hin (nicht nur weniger Wachstum, sondern Rezession in Asien/Lateinamerika). In der Dramatik gab es derartige Trendsignale zuletzt im Mai/Juni 2011 sowie im Januar 2008. In beiden Fällen folgten heftige Kursabstürze - wie im DAX-Chart zu sehen ist.

Natürlich gibt es keinen Automatismus, dass negativen Trendsignalen unbedingt ein Crash oder eine Baisse folgen muss, doch die Wahrscheinlichkeit für derartige Szenarien ist derzeit einfach recht hoch. Im aktuellen Trendfolger (kostenfrei, Quelle: www.folgedemtrend.de) habe ich die Gründe für meine Sicht detailliert dargelegt.

Was den DAX anbelangt, so lautet mein Vorurteil, dass Kurserholungen aktuell gute Gelegenheiten zum Abbau von Long-Positionen darstellen und größere Kurserholungen sogar den Aufbau von Short-Positionen überlegenswert erscheinen lassen.

Erst bei über 8.300 Punkten im DAX und/oder wenn die Trendampeln in den Emerging Markets wieder in den Neutralen Bereich (gelb) wechseln, würde ich das hier beschriebene Negativ-Szenario im Trendfolger einer erneuten Prüfung unterziehen.

(2) Heile Welt im S&P 500?


SPX-Trendsignale (500)
Kurzfristig: 110x Hausse, 390x Baisse
Mittelfristig: 377x Hausse, 123x Baisse
Langfristig: 435x Hausse, 65x Baisse

Betrachtet man den amerikanischen Aktienmarkt isoliert - insbesondere die mittel- und langfristigen Trendsignale, dann ist die Welt noch vollkommen in Ordnung. Doch ein Blick auf die Trendsignale in den Industrienationen zeigt:

Amerika und Japan sind die letzten beiden Länder, in denen aktuell noch positive Trendsignale klar überwiegen. In den übrigen 20 Märkten haben die Signale ebenfalls gedreht (7x Baisse, 13x Neutral).

Noch sind die negativen Trends weltweit relativ jung, so dass die sie tragenden Überzeugungen bzw. Zukunftsvisionen der Anleger sich vielleicht noch nicht verfestigt haben und damit umkehrbar sind. Doch mit jeder Woche, in der sich keine deutliche Wende zum Positiven abzeichnet, nimmt das Crash-/Baisse-Risiko international zu - auch für Amerika und Deutschland (näheres im Trendfolger).

Erst wenn dem S&P 500 neue Allzeithochs gelängen, die zudem von einer breiten Masse der Aktien getragen würden, müsste das Negativ-Szenario überdacht werden. Doch das erscheint aktuell eher wenig wahrscheinlich.

(3) Was nicht gefragt wurde...

ist, wie Anleger von dem beschriebenen Krisenszenario profitieren könnten. Natürlich gibt es diverse Möglichkeiten, von fallenden Kursen zu profitieren. Das versteht sich von selbst und braucht hier nicht näher erwähnt zu werden. Auch Shorties sollten allerdings in erster Linie aufs Risiko achten (z.B. durch Stops in der Nähe der diesjährigen Jahreshochs) anstatt sich durch die Vorstellung drastisch fallender Kurse vorab reich zu rechnen und letztlich zu große Risiken einzugehen. Doch ich will eigentlich auf ein anderes Thema hinaus:

Was darf von großen institutionellen Investoren, die international hauptsächlich in US-Dollar "denken", in einem solchen Krisenszenario erwartet werden? Vermutlich eine Flucht in ihre Heimatwährung und dort wiederum am ehesten in die als vermeintlich sicher geltenden Anlagen. Beides sollte tendenziell positiv für den US-Dollar und für US-Staatsanleihen wirken.

Natürlich sind das mit ziemlicher Sicherheit keine langfristig sicheren Wertaufbewahrungsmittel, doch so denken institutionelle Anleger nicht. Da geht es vielfach darum, sich so im Markt zu bewegen, dass ihnen daraus kein Karriere-Risiko entsteht. Wer da das Geld zurück aus Emerging Markets in den heimischen US-Dollar-Raum und bei weiterer Gefahr auch in US-Staatsanleihen holt, setzt sich da kaum einem großen Reputationsrisiko aus - egal was langfristig aus Dollar und Staatsanleihen wird.

Wer also Short-Engagements meiden will/muss aber dennoch nicht nur praktisch unverzinste Euro-Liquidität halten möchte, kann sich ja mal (temporär) den Dollar und US-Tresuarys näher anschauen.

PS: Am 7. August werde ich gemeinsam mit Christoph Geyer (von der Börsen-Zeitung als bester technischer Analyst 2011 ausgezeichnet) einen Vortragsabend in Frankfurt/Main abhalten. Der dürfte nicht nur für Aktien, sondern insbesondere auch für Edelmetall-Fans sehr spannend werden, denn gerade bei Gold, Silber und Minenaktien entwickelt sich gerade eine negative Blase. Sobald diese platzt, ergibt sich ein gewaltiges Kurspotenzial. Wer jedoch zu früh zugreift, riskiert erhebliche Verluste (so wie jene, die bereits 1998 den Neuen Markt geshortet haben, pleite gingen, bevor sie ab 2000 Recht bekamen).

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Gemeinsamer Vortragsabend Daniel Haase und Christoph Geyer

Investmentausblick 2013/14
I. Edelmetalle nach dem Crash: Wie geht es weiter mit Gold, Silber und Minenaktien?
II. Aktienmärkte vor dem Crash: Droht ein Szenario wie 2008/2011?
III. Live-Chartanalysen nach Wunsch der Teilnehmer

Datum: Mittwoch, 7. August 2013
Einlass: 18:45 Uhr, Start: 19:00 Uhr, Ende: 22:00 Uhr
Ort: Hotel Monopol, Mannheimer Str. 11, 60329 Frankfurt/Main
Teilnahme: 59,- € pro Person,
VTAD-Mitglieder sowie Pfadfinder-Abonnenten & Kunden: 49,- € p. P.

Anmeldung formlos an per eMail an: info@folgedemtrend.de

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Über den Autor Daniel Haase:
- Herausgeber der Trendfolger- und Pfadfinder-Briefe
- regelmäßiger Interviewpartner im Deutschen Anleger Fernsehen DAF
- Leiter der VTAD Regionalgruppe Hamburg
- Anlagestratege eines Trendfolge-Fonds

Disclaimer: Kein Angebot; keine Beratung
Diese Information dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Diese Ausarbeitung allein ersetzt keine individuelle anleger- und anlagegerechte Beratung.

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