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Die babylonische Sprachverwirrung des alternativen Mainstreams

von Markus Bechtel E-Mail 15.02.15 16:53:07

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In den alternativen Mainstream wird tagtäglich die babylonische Sprachverwirrung des konventionellen Mainstreams beklagt. Als Beispiel dafür mag die Sendung „Mainstreams babylonische Sprachverwirrung“ von Klagemauer.TV vom 8.2.2015 [1] gelten. Doch wie sieht es in den alternativen Medien selbst aus? Sieht es in dem alternativen Mainstream etwa besser aus?
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Die babylonische Sprachverwirrung der alternativen Medien ist wesentlich gravierender und verheerender. In den alternativen Medien werden grundlegende Wirtschafts- und Rechtsbegriffe so lange uminterpretiert, bis oftmals das Gegenteil dessen heraus kommt, was mit diesen Begriffen eigentlich gemeint ist.

Das unrühmlichste Beispiel dafür ist der sog. „Plan B“ der sog. „Wissensmanufaktur“. Eine der 4 Säulen des „Plan B“ sind die sog. „Abgaben auf fließendes Geld“, eine andere die Bodenreform nach dem Vorbild der mittelalterlichen Allmende.

Was hat es mit den sog. „Abgaben auf fließendes Geld“, was mit der Bodenreform der Wissensmanufaktur wirklich auf sich?

Der Begriff „Abgaben“ kommt von dem Verb „abgeben“ und ist der Oberbegriff für Steuern, Beiträge und sonstige öffentlich-rechtliche Zahlungen. Bei den Abgaben auf fließendes Geld handelt es sich damit um nichts anderes als um Geldverkehrs- bzw. Geldtransaktionssteuern.

Während die Umsatzsteuer („Mehrwertsteuer“) noch an einer Ladenkasse vereinnahmt werden kann, setzt eine solche Geldverkehrs- bzw. Geldtransaktionssteuer denklogisch zwingend Prof. Hörmanns bargeldlosesInformationsgeld-System, also das Geldsystem der Neuen Weltordnung (NWO) voraus. Wenn sich die Wissensmanufaktur inzwischen gegen die Abschaffung des Bargeldes ausspricht, aber gleichzeitig an dem "Plan B" festhält, dann ist das m.E. nichts anderes als Lug und Trug!

Hinter dem Begriff der Bodenreform der Wissensmanufaktur verbirgt sich nichts anderes als eine Bodenreform, wie wir sie bereits aus der „Ostzone“ kennen gelernt haben. Der Eigentümer eines Grundstücks wird damit zum Mieter seines eigenen Grund und Bodens. Dies geht m.a.W weit über eine Erbpacht bzw. die bisherigen Grundsteuern hinaus. Das alles hat aber mit dem grundgesetzlich verbürgten Eigentumsbegriff in Art. 14 GG nichts, aber auch gar nichts mehr zu tun.

Als ich den Herren Popp und Albrecht dies Anfang 2012 ausführlichst erläuterte, schrieb mir Herr Albrecht lapidar zurück, daß im „Plan B“ nirgends von Steuern die Rede sei. Auf die kommunistische Bodenreform der Wissensmanufaktur ging er dann erst gar nicht mehr ein.

Auf sachlich begründete Kritik geht die Wissensmanufaktur ohnehin niemals ein. Mir liegen entsprechende Mails anderer Kritiker vor. Wenn sich die Wissensmanufaktur schon an Diskussionen beteiligt, dann nur mit einem Herrn Prof. Hörmann und ähnlichen „Brüdern im Geiste“, mit denen sie sich die Bälle gegenseitig zuwerfen können. Wirklich freie Diskussionen sehen anders aus!

Statt endlich mit ihrer eigenen babylonischen Sprachverwirrung aufzuhören, zieht die sog. Wissensmanufaktur unverdrossen mit ihrem „Plan B“ durch die Lande. Dabei scheut man auch nicht davor zurück, die Kritiker ihres „Plan B“ mit denselben unlauteren Methoden zu bekämpfen, die sie in ihren Vorträgen dem konventionellen Mainstream vorwerfen.

Vor diesem Hintergrund schreibe ich auch seit nunmehr rund 3 Jahren nicht mehr auf kopp-online, sondern hier im goldseitenblog. Für den Kopp-Verlag ist die sog. Wissensmanufaktur offenbar ein marktbeherrschender Player, für die Betreiber der goldseiten offenbar nicht. Wofür ich den Betreibern dieses Blogs auf diesem Wege einmal meinen herzlichsten Dank aussprechen möchte!

[1] Klagemauer.TV-Sendung „Mainstreams babylonische Sprachverwirrung“ vom 8.2.2015, http://www.kla.tv/5277

© 2014 Markus Bechtel. Alle Rechte vorbehalten.
Degussa Bank (BLZ 500 107 00), Kto. 205 68 56
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5 Kommentare

Kommentar from: Oblomow [Besucher]
Das war dringend nötig, Herr Bechtel. Hinter Prof. Hörmanns Info-Geld und dem fließenden Geld aus der Quelle handgemachten "Wissens" stecken die üblichen Attitüden knorriger Planwirtschaftler. Der freiheitsfeindliche Ansatz liegt bei der Manufaktur offen zu Tage, wird er doch schon mit der Bezeichnung als Plan-B manifestiert.

Dass stört jedoch weder die Jünger des einen noch des anderen. Das wurde ihnen ja schließlich ihr Leben lang eingehämmert: Dass sie der Führung und Leitung mehr bedürfen als des eigenständigen Denkens. Und wie viel Angst macht dem Untertanen doch ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit. Wie schön ist doch die geplante Sicherheit; ist sie doch einer der Götzen des Etatisten! Dass mit dem fließenden Geld seine Früchte der eigenen Arbeit nur planvoller vernichtet werden als in diesem inflationierten Fiat-Money-System mögen sie gar noch als weiteren Vorteil sehen.

Auch Unverstand und Unvernunft können ganz konsequent gelebt werden.

MB: Der "Plan B" vermag weder in formaler Hinsicht noch in inhaltlicher Hinsicht zu überzeugen:
Es fehlen z.B. Fußnoten und jegliche Hinweise auf Sekundärliteratur. Man kann noch nicht einmal nachlesen, wo die Wissensmanufaktur diesen Unfug abgekupftert hat. Das mag bei Politologen oder Soziologen als Seminararbeit noch durchgehen. Bei den Juristen und Wiwis dagegen hätten Sie damit keine Chance!
Das Argument der Wissensmanufaktur, man dürfe die einzelnen Säulen des "Plan B" nicht isoliert betrachten, ist grober Unfug. Wenn der Motor eines Autos nicht funktioniert, dann fährt das ganze Auto nicht.
Das Hauptproblem des "Plan Bs" ist jedoch, daß die Wissensmanufaktur, wie die meisten anderen Vertreter des alternativen Mainstreams, stehende Fachbegriffe entweder nicht verstanden haben oder sie so lange wie Hütchenspieler herumdrehen, bis etwas ganz anderes dabei heraus kommt.
Mit Freiheit hat der "Plan B" der Wissensmanufaktur definitiv nichts zu tun! Zusammen mit Hörmanns bargeldlosem "Informationsgeld" ist dieser bargeldlose Geldsozialismus der Wissensmanufaktur genau das Gegenteil von Freiheit.
Diese babylonische Sprachverwirrung des alternativen Mainstreams, insbesondere der Wissensmanufaktur, ist daher äußerst kontraproduktiv!
15.02.15 @ 21:08
Kommentar from: LuckyFriday [Besucher]
Sozialismus als die ultimative Form einer Welt-Diktatur kommt da intellektuell vernebelt auf weichen Pfoten daher...

Das Rätsel, das Roland Baader zu Lebzeiten nicht lösen konnte, weshalb so viele gut ausgebildete Intellektuelle, durchaus mit 100k+ Lohntüte und in gediegener Wohnlage in ebensolchem EHF wohnend, dem Sozialismus zugeneigt sind...
15.02.15 @ 21:16
Kommentar from: Rakang Siang [Besucher]
Kopfsalat ist besser als Kopp Verlag

aber zu der Sprachverwirrung, Dein Beitrag ist auch alles andere als Transparent (worum geht es?) und definieren dar jeder nach Lust und Laune.

Bedrückender erlebe ich z.B. die unterdrückte, verzerrte und falsche Darstellung in der Ukraine Frage samt false flag Aktionen.

Noch bedrückender stellt sich der geschichtliche Wandel (Gewalt) in den arabischen Ländern dar.

Bisher fühlte ich mich als Zuseher eines absurden Theaters, der für mich keine Bedeutung hatte.

Jetzt erschüttern immer mehr und schneller bizarre Übergriffe die Welt.

Da mögen die Akademiker sich noch so schlaue Welten bauen und mit nachprüfbaren Fakten zurechtzimmern.

Die Wirklichkeit läuft ganz anders.

MB: Der "Plan B" vermag weder in formaler Hinsicht noch in inhaltlicher Hinsicht zu überzeugen:
Es fehlen z.B. Fußnoten und jegliche Hinweise auf Sekundärliteratur. Man kann noch nicht einmal nachlesen, wo die Wissensmanufaktur diesen Unfug abgekupftert hat. Das mag bei Politologen oder Soziologen als Seminararbeit noch durchgehen. Bei den Juristen und Wiwis dagegen hätten Sie damit keine Chance!
Das Argument der Wissensmanufaktur, man dürfe die einzelnen Säulen des "Plan B" nicht isoliert betrachten, ist grober Unfug. Wenn der Motor eines Autos nicht funktioniert, dann fährt das ganze Auto nicht.
Das Hauptproblem des "Plan Bs" ist jedoch, daß die Wissensmanufaktur, wie die meisten anderen Vertreter des alternativen Mainstreams, stehende Fachbegriffe entweder nicht verstanden haben oder sie so lange wie Hütchenspieler herumdrehen, bis etwas ganz anderes dabei heraus kommt.
Mit Freiheit hat der "Plan B" der Wissensmanufaktur definitiv nichts zu tun! Zusammen mit Hörmanns bargeldlosem "Informationsgeld" ist dieser bargeldlose Geldsozialismus der Wissensmanufaktur genau das Gegenteil von Freiheit.
Diese babylonische Sprachverwirrung des alternativen Mainstreams, insbesondere der Wissensmanufaktur, ist daher äußerst kontraproduktiv!
16.02.15 @ 05:44
Kommentar from: Lumpazi [Besucher]
Der verkleisternde Ausdruck "Mainstream" ist ja schon bescheuert genug. Es gab da mal die "herrschende Meinung" oder die "herrschenden Medien", je nach klarer Erfordernis.
Aber "alternativer Mainstream" ist noch viel bescheuerter. Wie viele H a u p tströme gibt es denn noch?
Babylonische Sprachverwirrung fürwahr!

MB: Es gibt die herrschende Meinung im politischen Mainstream und in der Rechtsprechung. Und es gibt die Mindermeinung der alternativen Ströhmungen in Politik und Literatur. Innerhalb der alternativen ökonomischen Ströhmungen gibt es auch wiederum einen alternativen Mainstream der Geldsozialisten (Albrecht, Hörmann, Popp) und die Anhänger der Österreichischen Schule. Innerhalb der Österreichischen Schule gibt es auch wiederum einen gemäßigteren Mainstream (Bagus, Bechtel, Benesch, Hankel, Müller, Otte, etc.) und die Anarchisten (Hoppe, Janich). Das alles habe ich allerdings bei meinen Leserinnen und Lesern als bekannt vorausgesetzt.
16.02.15 @ 18:10
Kommentar from: Michael Thuma [Besucher]
Abseits der NWO scheint beim Herrn Hörmann eher die Idee durch einen Weg für Forschung und Wissenschaft auf den Weg zu bringen. Wenn man überlegt, dass heute Produkte aus dem Nichts sollen entstehen, aber doch komplexer Natur sind so ist sein Ansinnen durchaus verständlich. Sein Ansatz aber bei weitem nicht allgemeingültig.

[MB: Seine Ansätze sind schlichtweg rechtswidrig! Diese widersprechen im Zweifel den Vereinbarungen der Parteien! Wenn Sie so buchen würden, wie Herr Hörmann bzw. die Zentralbanken buchen, dann würden Sie mit einem Bein im Café Viereck stehen! Zu Recht!]

Gearbeitet wird im Betrieb und getauscht mit Geld. Die 2 Dinge muss man auseinanderhalten. Allein die Ausrichtung des Betriebs nach den Erfordernissen des Tausches außerhalb von der Bewirtschaftung mit knappen Gütern ist eher umstritten. Open Source heißt ja auch, 'Ich verbessere die Güter die ich brauche durch tun'. Dafür braucht es kein Geld, da kein Tausch im Spiel ist und auch nicht Arbeitsteilung klarerweise.

[MB: Auch innerhalb eines Betriebes kommt es zum Austausch von Leistungen. Nicht nur zwischen dem Betrieb und Dritten außerhalb des Betriebes.
Auch bei Open Source ist das so. Rechtlich und wirtschaftlich sind das Schenkungen an einen unbestimmten und unbekannten Personenkreis. Es sind Schenkungen, weil Sie als Leistungserbringer mit einem unbekannten Leistungsempfänger keinen Vertrag schließen und folglich diesem auch keine Rechnung stellen können. ]

Woher die Ideen einer Wissensmanufaktur kommen. Irgendwie riecht das alles nach vor 100 Jahren. Aus dieser Zeit stammen viele heute wieder modern gewordene Ideen die eher an Heilversprechen erinnern. Walldorfökonomie als eher noch positiv gemeintes Beispiel, will man diese Ideen als gemeinschaftlich interpretieren und doch selbstbestimmt.

[MB: Seinen Namen tanzen zu können bedeutet nicht, daß man damit auch die Probleme der Welt lösen könnte!]

Wenn man jedoch die Ideen durchdenkt sehe ich wenig Chance eher totalitären Systemen zu entrinnen die den Vorteil des Einzelnen durch Zwang eliminieren. Das hat mit Ausgleich von genutzen vs. vergebenen Chancen wenig zu tun.

[MB: Selbst der realexistierende Geld-/Produktionsmittel-Sozialismus im Ostblock hat es nicht geschafft, den ach so bösen burgeoisen Kapitalismus zu beseitigen. Ohne die kapitalistische Datschenwirtschaft wären die Geld-/Produktionsmittel-Sozialisten schlichtweg verhungert. Die Geld-/Produktionsmittel-Sozialisten mögen noch so totalitäre Mittel anwenden. Diese werden auch sehr viele Opfer kosten. Auch sehr viele Menschenleben. Am Ende werden die Geld-/Produktionsmittel-Sozialisten jedoch immer zu dem realexistierenden Kapitalismus zurückkehren (müssen).]

Die Sprachverwirrung beginnt heute schon bei ganz fundamentalen Konzepten wie Tausch, Gut, Preis, Konsum vs. Investition, Geld und Tauschmittelfunktion, Vermögen, Finanzvermögen, Realvermögen, Reichtum im Sinne von Anreicherung vs. Bereicherung. Wenn jemand sein Leben bereichert durch Tausch von Geld aus Vermögen.

[MB: Jede Wirtschaftsleistung ist auch eine rechtliche Leistung. Da diese Konzepte Hörmanns & Co. keine rechtliche Leistung darstellen, können sie auch keine Wirtschaftsleistung darstellen. So einfach ist das!]

Der einzige Punkt der sträflich wurde vernachlässigt war sich die Konsequenzen auszumalen was passiert, wenn jemand Vermögen durch Dritte lässt verwalten. Sprich die Investition ist nicht mehr gebunden an die Bereicherung des Ortes an dem Geld wird investiert durch das 'kreativ' schaffende Potential des Investors und dessen aktiver Mitwirkung beim Gelingen.

[MB: Die Bequemlichkeit der breiten Masse ist sicherlich ein großes Problem. Würde sich jeder um die Mehrung seines eigenen Vermögens selbst kümmern, dann könnte man falsche Entscheidungen treffen, aber nicht von irgendwelchen Banken, Fonds und Versicherungen über das Ohr gehauen werden. Die meisten Leute wollen aber lieber betrogen werden, als für ihre Fehler selbst gerade stehen zu müssen.]

Das entspricht nämlich Konsum aus dem Betrachtungswinkel als Investition im Wirtschaftsraums unter der Annahme von Arbeitsteilung. Wenn man sagt, Konsum ist eine Investition in den Wirtschaftsraum, im weiteren Sinne, man arbeitet aber in der Logik der Arbeitsteilung an einem anderen Produkt mit als an jenem für das Geld wird 'investiert'. Asymmetrisch. Antizipativ aus Sicht des herstellenden Betriebs aber noch partizipativ aus Sicht der Wirtschaftsraum. Aus meiner Sicht ist das Zins für Konsum. Die Sicht ist bestimmt gewagt, zeigt aber doch die Grenzen. Heißt aber nicht, dass man nicht ein paar Unternehmen haben kann oder Aktien zu halten. Unternehmer und mehr nicht.

Brutal gesagt. Vermögen will man es begrenzen resp. den Reichtum (wenn man schon meint), dann reicht es nicht die m2 Fensterglas zu besteuern, sondern es muss gelten - die Fensters reinigt der Investor selbst.

[Richtig. Leider überlassen die meisten Leute das Fensterreinigen lieber Banken, Fonds und Versicherungen. Sie vergessen, daß Banken, Fonds und Versicherungen Risiken nur reduzieren, aber nicht abnehmen können.]
01.05.15 @ 20:34

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