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EZB druckt Geld: Warum geht Gold nicht durch die Decke?

von Daniel Haase03.03.12 21:06:45

Die EZB druckt in zwei Tranchen 1.018.721.560.000 Euro (mehr als 3.100 Euro pro Euro-Zonen-Einwohner). Amerikas Notenbank-Chef Ben Bernanke verspricht, die US-Leitzinsen mindestens bis 2014 an der Null-Linie zu halten. Die Bank von Japan druckt Yen, um die eigene Exportwirtschaft zu stützen und die Bank von England kauft britische Staatsanleihen auf, um den Konjunkturabschwung auf der Insel zu bremsen. Gold-Investoren haben genau dieses Szenario seit Jahren vorhergesagt. Eigentlich müsste Gold jetzt durch die Decke gehen. Doch genau das geschieht nicht. Anleger aufgepasst.

Wenn die Nachrichten-/Faktenlage nicht zur Kursentwicklung passt, sollten sich Anleger fragen, was die Hintergründe sein könnten. Wie gesagt: Eigentlich müsste wir aktuell ein geradezu ideales Umfeld für eine Edelmetall- und Goldminenaktien-Hausse haben. Doch im Vergleich zu diversen Aktienindizes konnten Gold und Goldminenaktien (HUI) in den zurückliegenden Monaten kaum überzeugen. Mehr noch: Auch absolut ist die Entwicklung im Edelmetallsektor im letzten halben Jahr enttäuschend. Der HUI ist gar noch Meilenweit von seinem September-Hoch bei 638 Punkten entfernt. Der breite europäische Aktienmarkt (repräsentiert im Dow Jones Stoxx 600 Europa Performance Index) konnte seit dem 23. September gut +23% zulegen. Noch besser entwickelten sich z.B. die Sektorindizes für Autoaktien (+37%), Chemietitel (+34%) und sogar für Banken (+26%).

Marc Faber rät zur Vorsicht
Im Gespräch zeigte sich Investmentprofi Dr. Marc Faber vor kurzem ungewohnt zurückhaltend in Bezug auf die diesjährigen Chancen im Edelmetallsektor. Auf lange Sicht bleiben Gerd Ewert und ich ganz klar Gold-Optimisten, vor allem weil wir – wie Faber – ziemliche Politik-Pessimisten sind. Wenn Faber Recht hat, könnten die nächsten Monate für Edelmetallfreunde jedoch nochmals recht anspruchsvoll werden. In der nächsten Trendfolger-Ausgabe werden Gerd Ewert und ich ausführlicher auf mögliche Hintergründe dieser Entwicklung eingehen, ohne dabei auf Verschwörungstheorien eingehen zu müssen, denn die sind -zumindest aktuell - für die enttäuschende jüngste Goldpreisentwicklung nicht verantwortlich.

Verfolgen Sie die Finanzmarkt-Trends in unserem kostenfreien Börsenbrief, zu dem Sie sich auf www.HaaseEwert.de anmelden können. Das nächste ebenfalls kostenfreie Webinar findet am Donnerstag, den 29. März 2012 statt (Informationen & Anmeldung).

Herzliche Grüße und achten Sie auf den Trend

Daniel Haase
Hohenwestedt (Schleswig-Holstein) am 3. März 2012

Über den Autor:
Daniel Haase ist Anlagestratege eines Trendfolgefonds. Für das von ihm und Gerd Ewert entwickelte Trendanalysesystem wurden beide von der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands e.V. mit dem VTAD Award 2009 ausgezeichnet. Ihre regelmäßig aktualisierten Trendanalysen werden im kostenfrei zu abonnierenden PremiumTrendfolger (www.HaaseEwert.de) veröffentlicht.