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Commerzbank weiter Pleitekandidat

von Daniel Haase28.06.12 11:46:14

Link: http://www.HaaseEwert.de

Artikel zum DAF-Interview vom 28.06.2012


DAX verliert Kampf um die 200-Tage-Linie

Der gleitende 200-Tage-Durchschnitt (200er-GD) wird von vielen charttechnisch orientierten Anlegern als ein wichtiges, erstes Kriterium zur Trendbeurteilung herangezogen. Im DAX verläuft der 200er-GD derzeit bei circa 6.270 Punkten und es schaut so aus, als ob der Index diese Linie zurückerobern möchte. Wie stehen kurzfristig die Chancen, dass ihm dieses Unterfangen gelingt?

Ein Blick auf die 30 DAX-Titel offenbart: 15 von 30 DAX-Aktien verloren im vergangenen Monat weiteres Kursterrain, darunter solche Schwergewichte wie Siemens (-7%), Volkswagen (-8%), Daimler (-11%) oder BMW (-12%). 18 von 30 DAX-Titeln notieren mittlerweile unterhalb ihrer eigenen 200-Tage-Linien und im Haase & Ewert Trendfolgesystem haben bereits 22 von 30 DAX-Mitgliedern Abwärtstrendsignale generiert.

Aufgrund all dieser sichtbaren, strukturellen Schwächen im DAX gehe ich davon aus, dass der Index den Kampf um die 200er-Linie in den kommenden zwei bis vier Wochen verlieren wird und nochmals deutlich unter 6.000 in Richtung 5.600 bis 5.400 abtauchen dürfte.



Euro: Großes Chaos

Ein Leser unseres kostenfreien Haase & Ewert Trendfolgers hat mir vor einiger Zeit ein Bild zugesandt, welches Europas aktuelle Lage schön auf den Punkt bringt. Zu sehen sind die Sternbilder „Großer Bär“ (links), „Großer Hund“ (Mitte) und das EU-Banner als vermeintlich noch recht junges Sternbild „Großes Chaos“ (rechts). Im Ernst: Am kommenden Wochenende gibt es wieder einen Euro-Rettungs-Gipfel. Leute, die behaupten mitgezählt zu haben, meinen, es sei der 20. seiner Art. Auf jeden Fall wird immer deutlicher, dass die Euro-Zone zusammenhält, was ökonomisch einfach nicht zusammen passt. Ob der Euro überleben wird und falls ja, in welcher regionalen Zusammensetzung, das steht buchstäblich in den Sternen. Im kommenden Trendfolger werden wir uns näher mit dem Euro-Überlebenskampf befassen.

Aus Charttechnischer Sicht ist die Sache klar: Der Euro befindet sich in mittelfristigen Abwärtstrends gegenüber US-Dollar, japanischen Yen, britischen Pfund, australischen und kanadischen Dollar. Auch zum Schweizer Franken verliert der Euro deutlich. Dies ist zwar nicht mehr im bei 1,20 fixierten Kurs ablesbar, wohl aber in der rasant wachsenden Bilanz (Euro-Notkäufe!) der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Gegenüber allen wichtigen Papierwährungen befindet sich Europas vereinte Währung klar auf dem absteigenden Ast. Kurzfristige Erholungen sind vorstellbar, wären meines Erachtens jedoch Verkaufsgelegenheiten denn eine mittelfristige Trendwende zu Gunsten des Euros ist keineswegs in Sicht.

Einzeltitelbetrachtung: Commerzbank & Volkswagen

Vor kurzem haben wir für unsere Abonnenten die Commerzbank etwas ausführlicher beleuchtet. Wer an dieser Analyse interessiert ist, kann Sie gern bei uns anfordern. Auf die einzelne Aktie heruntergebrochen beträgt das bilanzierte Eigenkapital etwa viereinhalb Euro. Allerdings haben die Frankfurter pro Aktie gut sechs Euro in Südeuropas Krisenstaaten „investiert“. Was wird nach den hier sicherlich noch notwendigen, großen Abschreibungen für die Aktionäre übrig bleiben? Meine Vermutung lautet: nicht allzu viel. Die Commerzbank-Aktie ist im Grunde eine recht riskante Wette darauf, dass deutsche Steuerzahler letztlich ganz Südeuropa garantieren ohne selbst dabei Pleite zu gehen. Ein Blick auf den Chart offenbart, dass die meisten Investoren darauf setzen, dass diese Wette schief geht.

Bei Volkswagen stimmen zumindest die langfristigen, fundamentalen Perspektiven (weltweit steigende Autoabsatzzahlen dank China & Co.). Kurzfristig generiert das von meinem Kollegen Gerd Ewert und mir entwickelte Trendsystem allerdings für die meisten Autoaktien Baissetrendsignale, so auch für VW (roter Kreis im Chart). Hinzu kommt, dass VW, Daimler und BMW im relativen Vergleich zum DAX gerade auf die hinteren Plätze abrutschen. Meine Vermutung lautet, dass Volkswagen Vorzüge ihre Jahrestiefs erst im dritten Quartal sehen werden und aktuell keine Notwendigkeit besteht, bereits jetzt einzusteigen.

Verfolgen Sie die Trends im kostenfreien Haase & Ewert Trendfolger, zu dem Sie sich auf www.HaaseEwert.de anmelden können.

Link zum DAF-Interview

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