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Mit Nestle & Co. sicher durch die Krise?

von Daniel Haase04.07.12 14:35:51

Link: http://www.haaseewert.de

Defensive Aktien aus dem Sektor Nahrungs- und Genussmittel sind bei Investoren derzeit recht beliebt. Doch wie verlässlich sind sie in echten Krisenzeiten?

Auch in schweren Zeiten wird gegessen (Nestle, Unilever, Kraft Foods), getrunken (Coca Cola, Pepsi, Anheuser-Busch) und möglicherweise sogar etwas mehr geraucht als sonst (Philip Morris, British American Tobacco). Vielleicht bevorzugen Investoren gerade deshalb derzeit solch defensive Aktien. Doch der Wunsch nach Sicherheit hat einen stolzen Preis. Gemessen an typischen fundamentalen Kennziffern wie beispielsweise Kurs-Umsatz- (KUV), Kurs-Buchwert- (KBV) und Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) gibt es im Sektor kaum noch Schnäppchen. So müssen Investoren für Nestle aktuell den 19fachen Jahresgewinn (KGV), für British American Tobacco das 8,3fache des Eigenkapitals (KBV) und für Coca Cola 3,8 mal den Jahresumsatz (KUV) auf den Tisch legen (Quelle: Bloomberg.com).

Mit den besten defensiven Aktien durch den Euro-Kollaps

In unserer jüngst veröffentlichten Sonderstudie „Mit den besten Aktien durch den Euro-Kollaps“ haben wir gezielt nach preiswerten defensiven Titeln gesucht und auch einige gefunden, so zum Beispiel einen sieben Milliarden Euro schweren Nahrungsmittelkonzern aus Südostasien mit einem KGV von 12, einem KBV von 2,6 und ein KUV von 1,0 und einer Dividendenrendite von 3,3%. Während Nestle und Unilever 40-50% ihrer Umsätze in den Emerging Markets erzielen, sind es bei diesem Unternehmen weit über 90%. Weitere Informationen zur Studie finden Sie in unserem kostenfrei erschienenen Trendfolger-Brief. Anmeldungen unter www.HaaseEwert.de.

Relative Stärke des Nahrungsmittelsektor

Anhand der relativen Entwicklung ist schön zu erkennen, dass sich Nahrungsmittelaktien insbesondere in unsicheren Zeiten (2008, 1. Halbjahr 2010, 2011/12) gefragt sind (siehe Abb.1). Wechseln die Börsen in den Hausse-Modus (2009, Herbst 2010, Januar/Februar 2012), lässt das Interesse am Sektor wieder nach.

Abb. 1: Nahrungsmittelaktien zeigen im Vergleich zum gesamten Aktienmarkt relative Stärke

Trendfolge bleibt wichtig

Obwohl Nahrungsmittelaktien einen gewissen Krisenschutz bieten, unterliegen auch sie starken Schwankungen. Im November 2007 erreichte der DJ STOXX 600 Food & Beverage bei 498 Punkten sein Hoch. Im Zuge der allgemeinen Börsenbaisse 2008/09 geriet allerdings auch der Nahrungsmittelsektor gehörig unter die Räder und verlor bis März 2009 über 40% (Verluste zwischen Hoch 2007 und Tief 2009: Nestle: -31%, Coca Cola: -33%, Pepsi: -35%, Philip Morris: -36%, British American Tobacco: -41%, Kraft Foods: -42%, Unilever: -47% und Anheuser-Busch sogar -85%,). Das von meinem Kollegen Daniel Haase und mir entwickelte Trendfolgesystem generierte für den DJ STOXX 600 Food & Beverage bereits im Januar 2008 bei 455 Punkten ein Verkaufssignal. (Schneiden der unteren Trendlinie in Abb.2). Wer unseren Signalen folgte, konnte im Juni 2009 gut 18% preiswerter (372 Punkte) wieder einsteigen. Sie sehen: Trendfolge ist auch für konservative Investoren von hohen Nutzen.

Hausse-Trend bereits weit fortgeschritten

Der Aufwärtstrend bei Nahrungsmittelaktien ist ungebrochen. Allerdings war dieser durch zwischenzeitliche größere Kursrücksetzer - Kurs entfernt sich von seiner oberen Trendlinie (grün) - geprägt (Ende 2010: -10% oder im Sommer 2011: -8,5%). Mit dem jüngsten Ausbruch über die 700-Punkte-Marke bestehen nun gute Chancen auf eine Fortsetzung dieser Hausse. Gefährlich wird es erst, wenn die jüngsten Tiefs bei etwa 660 Punkten unterschritten würden.

Abb.2: Analyse STOXX600 Food & Beverage mit dem Haase & Ewert-Trendfolgesystem. Noch ist der Aufwärtstrend intakt.

Verfolgen Sie die Trends im kostenfreien Trendfolger

Die aktuellen Markteinschätzungen (Kommentare, Trendsignale für Länder und Sektoren) von Daniel Haase und mir können Sie in unserem alle zwei Wochen erscheinenden kostenfreien Trendfolger verfolgen. Melden Sie sich einfach unter www.haaseewert.de an.

Herzliche Grüße und achten Sie auf den Trend.

Gerd Ewert

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