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Update 2 Armstrong-Szenario – Euro-Crash voraus?

von Jan Kneist E-Mail 16.07.15 15:24:12

Die Panik der EU-Kaste vor einem Austritt Griechenlands aus dem Euro und der Offenbarung des Scheiterns des Euros und damit ihrer eigenen Unfähigkeit ist förmlich mit Händen zu greifen.

Tsipras hat sich als jämmerlicher Feigling erwiesen, der seinen Wählern und dem ganzen griechischen Volk ins Gesicht geschlagen hat. Und so bestätigte sich mal wieder – wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie längst abgeschafft. In diesem Falle eine Volksabstimmung. Man hat also die Abstimmung der Bürger negiert (die in dem Irrglauben leben, Härten zu vermeiden UND im Euro bleiben zu können) und das Nein als Ja interpretiert und mit der Pistole an der Schläfe allen Forderungen der EU-Junta nachgegeben. Wie hätte ein verantwortungsvoller Politiker gehandelt? Er hätte den Griechen gesagt, daß es so, mit Euro, nicht weitergeht! Daß sie neu anfangen müssen und es an ihnen liegt. Aber Tsipras war zu feige. Jetzt fliegen ihm seine Regierung und das Land um die Ohren. Gestern haben wir den ersten Vorgeschmack der Unruhen gesehen.

Mit jedem verstreichenden Tag werden die GR-Banken noch insolventer, wenn das überhaupt geht. Zero Hedge schrieb neulich in einem Artikel, daß mögliche Rettungen für die Banken täglich 2 Mrd. € mehr kosten. Die ELA wurde heute um lächerliche 900 Mio. € erhöht, die Banken stehen vor dem Kollaps und haben noch über 100 Mrd. € an Einlagen in den Büchern, die durch nichts gedeckt sind. Was erwarten Sie also, wenn morgen die 7 Mrd. € Überbrückungskredit genehmigt sind und die Banken wieder öffnen? Richtig, einen erneuten Bank-Run. Montag sind 3,5 Mrd. € an die EZB zu zahlen und die anderen 3,5 Mrd. dürften, falls die Barabhebebegrenzung aufgehoben wird, innerhalb von Stunden ausgezahlt sein und wir sind zurück auf „Los“, mit dem Unterschied, weitere 3,5 Mrd. € uneinbringbar verloren zu haben. Der griechische Sparer bzw. Guthaben-Inhaber dürfte in den nächsten Tagen oder Wochen heftig gezypert werden, 50% oder mehr. Es ist absolut unvorhersehbar.

In einem Interview mit dem „New Statesman“ gibt Ex-Finanzminister Varoufakis interessante Einblicke wie die Verhandlungen liefen.

Zitat:
„Nicht, daß es nicht gut angekommen wäre – es gab schlicht eine völlige Weigerung, wirtschaftlich zu argumentieren. Völlig … Man bringt ein Argument vor, an dem man wirklich gearbeitet hat – um sicher zu sein, daß es logisch schlüssig ist – und dann schaut man in leere Gesichter. Es ist, als hätte man nichts gesagt. Was man sagt ist unabhängig von dem, was sie sagen. Man hätte ebenso gut die schwedische Nationalhymne singen können – das hätte die gleiche Antwort erhalten.“

Man könnte also genauso mit Schweinen akademisch zu diskutieren versuchen. Es ist sinnlos. Ökonomischer Verstand nicht vorhanden, nur purer Wille zu Macht, Kontrolle und Totalitarismus.

Schäuble brachte angeblich einen vorübergehenden Austritt ins Spiel, was natürlich Blödsinn ist. Wenn die Drachme kommt, wird sie bleiben. Wenn die Verluste des Währungsexperiments einmal offenbar werden, wird es zu unseren Lebzeiten und darüber hinaus kein zweites geben.

Wie geht es jetzt weiter? Der Grexit ist und bleibt unvermeidbar, die Insolvenzverschleppung durch neue verlorene Zuschüsse ist jedem klar. Einige Parlamente müssen über das neue Paket abstimmen und da nicht alle so total ideologisch verblendet sind wie die deutschen Blockflöten-Parteien, wird es hier sicherlich keine Einigung geben. Die Eurokraten haben sich unrettbar in die Ecke manövriert und können nur noch versuchen, den Schwarzen Peter weiterzuschieben. Da ein geordneter Schuldenschnitt nicht möglich ist – er wäre verbotene Staatsfinanzierung und die sonnenklare Übernahme fremder Schulden – wird man es wohl auf einen ungeordneten Grexit zulaufen lassen. Der Schuldenschnitt kommt dann natürlich, aber eben nicht (verbotener Weise) ausgehandelt. Was an CDS fällig wird, weiß niemand, ein Erdbeben im Bankenwesen kann getrost erwartet werden.

Man findet sich dann in einer Situation wieder, wo Not kein Gebot und erst recht kein Recht mehr kennt und wird die Geldschleusen öffnen, über die Notenpresse. OMT steht bereit und auch so wird der Euro zur Lira bzw. Drachme.

Wie Sie wissen, vermute ich die Amerikaner im Hintergrund als starke Macht, die den Grexit bzw. Eurozerfall, unter Vorspiegelung, das Gegenteil zu wollen, betreibt. Die Wirtschaftszahlen sind weiter schlecht aus USA, das Potemkin’sche Dorf bröckelt und gleichzeitig ist die Nachfrage nach physischen Edelmetallen sehr gut. Die US Mint hat den Verkauf von Silber Eagles für mehrere Wochen eingestellt, da die Lager leer sind. Auch Gold ist weiter gut gefragt. Wenn also das von Armstrong erwartete Szenario des Gold- und Silberabsturzes kommen soll, dann nur zusammen mit einem drastischen Einbruch des Euros und mit weiteren Yen-Verlusten. Der Yen scheint sich jetzt auf den Weg zu 140 zu machen, für den Euro bedeutete dies weniger als die Parität und für Gold in einem Ritt 100 – 150 $ Minus. Hinzu kommt die charttechnisch gefährliche Lage. Gold hat die 1150 $ gerissen und Silber die 15 $. Der Druck im Kessel ist gewaltig und steigt weiter. Die Edelmetalle wollen nach oben und die LETZTE Chance der Kabale ist eine gewaltige Kapitalflucht aus dem Euro.

Puts auf den Euro und Gold halte ich weiter für sinnvoll, denn ich erwarte eine große Bewegung nach unten. Wann wird sich das Großkapital in Bewegung setzen und den Euro-Crash auslösen? Möglicherweise schon in Tagen. Was jeder ökonomischen Logik widerspricht, hat keine Zukunft.

5 Kommentare

Kommentar from: Rakang Siang [Besucher]
schön wär's! Nur diese Möglichkeiten ereignen sich viel später oder nie, und nur eines oder wenige gleichzeitig, und stets diejenigen, an die man nie dachte.


Vielleicht ist ja gerade jetzt das "Später" von vergangenen Zeiten? JK
16.07.15 @ 15:59
Kommentar from: samara [Besucher]
Hhmmmm. Gut beschrieben,logische Schlussfolgerungen wenn man sich das Verhältniss ¥ zu Au. betrachtet. Besonderst augenscheinlich als inverse Darstellung. Wenn dem so kommt landen wir bei Ag. ein,zwei,drei oo$ tiefer. Uninsono bei Ag. zwischen 8/12$ .in € wird's wohl + - 0 ausschauen. Grundsätzlich wäre dieser lezte Schuss verbunden mit der Verzweiflung vieler Ag/Au investoren welche die Hitze in der Küche nimmer aushalten und fluchtartig zu ,,Mc Donalds,, sich mit Frass eindecken gehen.Könnte passen.... wenn da nicht und das ist für mein kleines Hirn augenscheinlich Alles und Jeder von diesem finalen Einbruch reden/schreiben usw. würde. Aber im prinzip ists eh scheiss egal.am Ende heisst es Haben oder nicht Haben. Wer heute noch sein Vermögen gross oder klein in dem Geld der Polit/Bankeredelmänner Belässt,der ist Verlassen .Die Rente ist sicher,alternativlos bis zum Untergang.na denn mal prost


Was noch dafür spricht, ist der noch nicht vorhandene Vorlauf der großen Minen-Indizes. Bei Minen außerhalb des US-Dollarraumes ist das anders, z.B. Australien. Vom finanlen Einbruch reden nicht sooooo viele. Letzendlich wird, falls es so kommt, der Verlust in Euro begrenzt sein. Physisches Metall unbedingt behalten. JK
17.07.15 @ 00:19
Kommentar from: Bert [Besucher]
Wenn eine Bank nicht mehr öffnet, ist sie ein Fall für das Strafgesetzbuch usw.. Sie ist offensichtlich pleite. Das Geld der Sparer ist bereits weg, da nützen auch Kredite nichts mehr. Also wo bleibt die Justiz und die Behörde? In Island hat es ja auch geklappt, da haben die Bankster die Koffer gepackt und sind über Nacht fluchtartig aus dem Land verschwunden. Und das Teilreservesystem gehört auch verboten, dann sind die Ersparnisse auch wieder etwas wert.



Auf Recht und Gesetz kann man nicht mehr bauen. Und Island wird nicht ohne Grund von der Systempresse verschwiegen. Stimme Ihnen zu. JK
17.07.15 @ 06:58
Kommentar from: wolf [Besucher]
Jan Kneist, danke für die Zeilen. Wir alle wissen doch, daß es zum Crash kommen muß und das schon seit vielen Jahren. Bisher ist das, was die Politiker geboten haben, eine einzige strafbare Konkursverschleppung. Mutig sind sie ja, unsere Entscheidungsträger, die unser Geld ohne Ende veruntreuen. Sie fürchten anschließend weder Tod noch Teufel. Man wird sehen!
Nur das Ansehen der Politiker ist ja schon seit längerer Zeit gegen null und nun paßt es sich ja den Negativzinsen an, eben unter null, weniger geht nicht.
Zur Zeit ärgert mich insbesondere das Verhalten der Rest-SPD, die Schäuble in den Rücken fällt noch dem Motto:"Wer hat uns verraten? Ja, Sozialdemokraten"!
Ich habe der SPD bei der nächsten Bundestagswahl 17 % vorausgesagt, mittlerweile weiß ich natürlich, daß das zu hoch angesetzt war. Die SPD ist nicht mehr zu retten und merkt nichts. Das Thema sind eben nicht die Finanzen Europas, sondern wie kann man als ehemalige Volkspartei die Worte "Mord und
Mörder" abschaffen" . Ich kann da schon einmal einen Vorschlag machen nämlich:" Wegtun und Wegtuer"!!! Das hat doch was, oder?


Wolf, mutig sind sie gerade nicht. Sie haben Panik vor der Offenbarung ihrer Unfähigkeit. Sie sind nicht bereit, eingeschlagene falsche Wege zu hinterfragen. Bis zu ihrem eigenen Untergang. Stimme Ihnen zu, SPD als ehemals Partei der einfachen Leute hat völlig ausgedient. Alle Blockparteien. JK
17.07.15 @ 08:11
Kommentar from: Beobachter [Besucher]
Zu konkretisieren wäre hier m. E., dass Puts auf den Euro und Gold - in Dollar - gemeint sind. Da der Euro in dem skizzierten Szenario vermutlich stärker fällt als Gold in Dollar, könnte man also auch für Gold in Euro long gehen, da der Kurs unter dieser Voraussetzung steigt.

Puts in US$. In Euro werden die Verluste gering sein, vermute ich. Wenn man von weiterer starker Euroabwertung ausgeht, dann Calls in €. JK
17.07.15 @ 09:13

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