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Alternativlos in den Untergang

von Wolfgang Arnold02.01.14 19:38:21

Martin Armstrong glaubt nicht daran, dass es eine Neue Weltordnung mit Einer-Welt-Währung jemals geben kann. Einzige Ausnahme sei ein vorausgehender globaler Krieg, der die Menschen für eine solche diktatorische Umwälzung bereit mache. Vielleicht sind wir von dieser Voraussetzung gar nicht so weit entfernt.

Merkel sieht ihre Währung explodieren und ihre Ideologie vom Friedens-Europa in einem großen Krieg untergehen. Die Analyse Merkels lautete in Brüssel am 19. Dezember 2013: Der Euro wird "explodieren", wenn die Euro-Zone nicht zu einer radikalen Integration übergeht. Die Lage ist ähnlich gefährlich wie vor hundert Jahren – als es danach zu einem Weltkrieg kam. Merkel zitiert aus einem Buch, das sie vor kurzem gelesen hat: 'Die Schlafwandler - wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog', von Christopher Clark.
Endlich scheint die vermeintlich mächtigste Frau auf der politischen Weltbühne zu begreifen, dass es in Wirklichkeit nicht möglich ist, über eine aufgezwungene Gemeinschaftswährung ohne fiskalische Integration eine einheitliche Struktur zu schaffen.

Nun ist es zu spät, da Frau Merkel die BRD mit traditioneller Nachkriegs-Unterwerfungspolitik in eine neue Kriegslage manövriert hat. Was in der BRD fast vollständig der Systemzensur anheimgefallen ist, publizierte die französische Tageszeitung Le Monde schadenfroh. Merkel wörtlich:

"Früher oder später wird der Euro ohne den nötigen Zusammenhalt explodieren."

Die Explosion kommt von ganz alleine, da sich dieser Zusammenbruch des europäischen Kartenhauses nicht aufhalten lässt, ohne den Politikern einen Großteil ihrer Macht aus den Händen zu reißen. Sie werden das nicht zulassen. Deshalb ist der Zusammenbruch nicht aufzuhalten. Der Streit vor den Europa-Wahlen ist der Anfang. Warum sollen wir 736 Vertreter für ein sogenanntes Europa-Parlament wählen, die nur abnicken dürfen, was die Brüsseler Kommission mit ihre 54.000 Technokraten an Unsinn vom Stapel lässt?

Neben vielen anderen Ursachen ist die Euro-Krise das Resultat höchst divergierender Leistungsbilanzen der siebzehn (jetzt 18) Euro-Länder. Wer dem Euro nur den Hauch einer Überlebenschance zubilligen möchte, müsste eine übergeordnete staatliche Einheit auf europäischer Ebene installieren. Gemeinsames Steuerrecht und eine zentral gesteuerte Schuldenaufnahme durch eine Art Bundesstaatlicher Instanz. Unter Umgehung der Parlamente soll dies durch den ESM und seinen Gouverneursrat erreicht werden. Frau Merkel dämmert offenbar langsam, welche Konsequenzen dies für die Bürger hat, deren Wohl und Wehe ihr anvertraut wurde. Deshalb versucht sie harte Bandagen für die achtzehn Staaten daran zu knüpfen. Aber genau solche Bandagen wurden an jenem denkwürdigen 19. Dezember des Jahres 2013 in Brüssel unter einem fast schon hörbaren Aufschrei der "Schadenfreude" von den anderen EU-Regierungschefs verhindert. Eines können die Deutschen nicht mehr verlieren, ihre Souveränität (die haben sie seit 1945 nicht), aber den Lohn von 65 Jahren Arbeitsleistung durchaus.

Die anderen Staaten des Kunstgebildes werden kein Jota ihrer Souveränität abtreten. Heute befinden wir uns in einer ähnlichen Lage, wie vor genau 100 Jahren vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Frau Merkel glaubt offenbar das Wunder zu vollbringen, achtzehn Euro-Länder unter ein politisches Dach zwingen zu können, ohne dass den Deutschen dafür das letzte Hemd ausgezogen wird. Die Frau, die wirklich glaubt, die mächtigste Frau der Welt zu sein, nur weil das Forbes-Magazin sie mit Hintergedanken dazu gemacht hatte, wird böse aufwachen, weil der Plan nur halb aufgehen kann. Entweder bricht der Euro auseinander oder den Deutschen wird tatsächlich das letzte Hemd ausgezogen.

So wie sich Wilhelm II. täuschen ließ, als man ihn Glauben machte, er sei berufen, Großadmiral der englischen Flotte zu werden, so verschätzt sich Frau Merkel in ihrem Einfluss in Europa.

Die Fehleinschätzung des Kaisers führte das Deutsche Reich in den WK I.

"Die Krise bleibt unbewältigt. … Dass so eine Politik am Ende explodiert, sollte dann nicht überraschen." (Wolfgang Münchau)

Merkel hat in ihrem „alternativlosen“ Gutmenschentum, den Deutschen Schulden aufgeladen, die die Zukunft der zumindest jungen Generation vernichten und erkennt jetzt: „Wir befinden uns wirtschaftspolitisch in einer gefährlichen Zeit. Wenn wir nichts unternehmen, steuern wir auf einen Unfall mit unkalkulierbaren Kosten zu.“ Was zu unternehmen bleibt, wird nicht diskutiert.
Die englische Anti-EU-Partei UKIP sieht allerdings eine reale Möglichkeit, Europa zu reinigen, noch bevor es den Drahtziehern gelingt, einen großen Krieg zu entfesseln. Godfrey Bloom von der UKIP sagte am 21. November 2013 in einer Debatte über Steuerflucht im EU-Parlament: "Ich möchte die große amerikanische Philosophin Mary Rothbart zitieren, die gesagt hat, dass der Staat eine Institution des Diebstahls ist, und dass die Politiker und die Bürokraten die Bürger mit den Steuergesetzen berauben und anschließend das Steuergeld auf die schändlichste Art verschleudern. Und dieses Parlament stellt keine Ausnahme dar. Ich finde es faszinierend, ich kann es kaum glauben, wie ihr mit Unschuldsmiene über Steuerflucht quatscht, wo die gesamte Kommission und die daran angebundene Bürokratie keine Steuern zahlt. Ihr bezahlt keine Steuern wie gewöhnliche Bürger. Ihr genießt alle möglichen Sonderregelungen, hohe Steuerschwellen und steuerfreie Pensionen. Ihr seid die größten Steuerhinterzieher Europas und trotzdem redet ihr hier über die Verhinderung von Steuerflucht. Und ihr glaubt, dass komme beim Bürger gut an. Ihr werdet sehen, dass die Euro-Skeptiker im Juni [2014] in noch größerer Zahl ins EU-Parlament einziehen werden. Und ich kann euch jetzt schon sagen, es wird noch schlimmer kommen. Wenn die Menschen wissen, wo sie euch finden können, dann dauert es nicht mehr lange, bis dieser Saal gestürmt wird. Sie werden euch aufhängen, und das mit Recht."
(siehe auch hier)
Henry Broder stellt das totalitäre Potential hinter den „jovialen Brüsseler Charaktermasken“ an den Pranger. (Henryk Broder, WELT 10.12.2013)
Der Krieg, den Martin Armstrong für unwahrscheinlich hält, hat zumindest in Europa ein erhebliches Bedrohungspotential.
Sechs Billionen ausstehende Kreditschulden bei den Banken in Euro-Land.
Die Guthaben auf den Sparbüchern und Konten der Deutschen betragen exakt diesen Betrag.
Wie arrogant, rücksichtslos und menschenverachtend muss man sein, um den Bürgern zu erklären, ihr Geld sei sicher.
Jeder halbwegs gebildete Zeitgenosse weiß, dass alle Währungsunionen der Vergangenheit an einer fehlenden politischen Union (Bundesstaat) zerbrachen. Vorsorgen, statt abwarten.

8 Kommentare

Kommentar from: Gloeckl Rainer [Besucher]
***--
Bisher ist noch niemand auf die glorreiche Idee gekommen, dass großräumige Regulierungen auch bei bester Entscheidung oft für viele Länder sehr unzureichend ausfallen müssen -
ganz ähnlich wie der Euro für Deutschland wegen der Exporte exzellent erscheint, so drückt der Euro viele andere Länder sehr schwer.
Exakt diese "verschiedenen Geschwindigkeiten" müssen immer zu erheblichen Komplikationen führen. (Alternativlose) Europa- weitreichende Regulierungen (Gesetze ...) müssen daher stets in bedrängende Schieflagen führen.
Lokalen Hoheit über Regulierungen scheinen eher geeignet und entfalten im schlimmsten Fall nur lokal eine Schieflage.
02.01.14 @ 22:25
Kommentar from: Rolf Weber [Besucher]
****-
Zitat:
"Ich möchte die große amerikanische Philosophin Mary Rotbart zitieren, die gesagt hat,... "
Ist hier wirklich die Psychologin Mary Rotbard von der Universität Oregon gemeint oder doch der Wirtschafts/Geschichts-Philosoph Murray Rothbard?
02.01.14 @ 22:44
Kommentar from: Bert [Besucher]
NWO arbeitet bereits. NWO Ministerin Makel ist macht ihren Job. Der Krieg läuft auch schon, Orwells empfohlene Feindbilder funktionieren wie vorhergesagt. Die Presse ist gleichgeschaltet und verwendet den Neusprech perfekt. Die Eskalation ist justierbar. Wenn der Pöbel aus dem Ruder läuft holt man den Kriegsschauplatz etwas näher ran und alles ist wieder unter Kontrolle(9/11). Die Weltwährung haben wir auch schon. Die Währungen sind so eng verkoppelt, dass die Wechselkurse fast wie eingefroren wirken. Wir importieren ja bereits wieder die Inflation aus den USA, der EZB sei "Dank".
03.01.14 @ 08:47
Kommentar from: foxxi [Besucher]
...... dem bert kann ich voll zustimmen!
2014 wird das ziel der nwo-schmarotzer-eliten sein, die vereinigten staaten von europa fest zu zurren, und die freihandelszone mit usa zu installieren. damit die ausbeutung und beherrschung/überwachung noch perfekter läuft
03.01.14 @ 11:48
Kommentar from: Angelo Ferkel [Besucher]
Die EU ist ein geostrategisches Projekt und der Euro das Werkzeug dazu!
Also ein "Friedensprojekt" für die Kriegstreiber!

Übrigens Mutti`s richtiger Name: KAZMIERCZAK
03.01.14 @ 14:49
Kommentar from: rothbardian [Besucher]
Murray
Rothbard heißt der gute Mann! oh mann o mann
03.01.14 @ 19:03
Kommentar from: Wolfgang Arnold [Mitglied]
Antwort an rothbardian und Rolf Weber:
Die genannte amerikanischen Philosophin Mary Rothbard wurde von Godfrey Bloom in seiner Rede erwähnt. Aus dieser Rede stammt das Zitat.
Ob Godfrey Bloom eigentlich Murray Rothbard meinte, ist nicht zu klären. Folglich muss das so stehen bleiben.
03.01.14 @ 21:31
Kommentar from: Jürgen Kremser [Besucher]
*****
04.01.2013

Alle großen Krisen der Menschheitsgeschichte entwickeln sich mit einer gewissen inneren Logik und Zwangsläufigkeit.

Musterbeispiel ist der europäische Bürgerkrieg, auch als Erster Weltkrieg bekannt, bei dem die europäischen Eliten sich in ihrer gegensätzlichen Scheinlogik verfangen hatten bis alle verloren, und als einziger Sieger die USA das ermattete Europa an sich raffte.

Auch die Hyperinflation 1923 hatte das übliche vernünftige Gepräge von Scheinlogik wie Parteiengezänk, wirtschaftlicher Notwendigkeit zur Erhaltung der Kreditketten und außenpolitischer Abhängigkeit, bis ein US-Dollar 23 Billionen Reichmark wert war, und der Papiergeld-Schwindel sich beim besten Willen nicht mehr weiter aufrecht erhalten ließ.

Auch heute haben sich die europäischen Eliten in einer unerbittlichen Scheinlogik von EU und EURO verrannt, an der sie umso erbitterter festhalten werden als das Papiergeldmonopol ihnen als Sinekure sowohl wirtschaftliche als auch politische Macht verleiht.

Die ganz große Krise der Menschheit wird kommen, wenn als massenhaftes Phänomen die urplötzliche Erkenntnis sich durchsetzt, wie bei des Kaisers neuen Kleidern, dass alle Papiergeldwährungen wie Dollar, Euro, Yen, Yuan usw. tatsächlich wertlos sind und gleichzeitig fallieren.

Dann werden die beschönigenden Redensarten unseres Diabolos-Rundfunks von "maroden" Banken, statt bankrotten, nichts mehr nützen.

In der Weimarer Republik und 1948 konnte die neu geschaffene Mark sich auf den Dollar als Papiergeldwährung, indirekt auf Gold, stützen, was dann aber nicht mehr möglich sein wird.

Die unerläßliche Arbeitsteilung wird dann wieder ein neues Zirkulationsmittel erfordern, was üblicherweise mit entsetzlichen Verlusten verbunden zu sein pflegt.

Ich verweise auf Johannes Scherr, Menschliche Tragikomödie, Deutschland vor hundert Jahren, ca. 1880, dass die Bevölkerungszahl Deutschlands durch den Dreißigjährigen Krieg von ca. 18 Millionen auf ca. 4 Millionen herabgebracht wurde.

Deutschland wird von so einer Änderung besonders betroffen sein. Zwar liegen wir derzeit noch ganz gut mit unseren Industriewaren im Außenhandel; doch sind wir für Störungen der Weltwirtschaft extrem anfällig, weil unsere Politiker uns durch das Einzäunungsverbot von der Scholle abgeschnitten haben und zu extremer Staatsabhängigkeit domestizierten.

Da wird sein "Heulen und Zähneklappern".

Matthäus 8, 12

http://bibel-online.net/buch/luther_1912/matthaeus/8/#1
04.01.14 @ 11:58

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