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Archiv für: März 2010, 31

Erste Risse in der Kapitalverkehrsfreiheit

von Peter Boehringer E-Mail 31.03.10 20:49:45

Mit dem heutigen Blogeintrag habe ich extra mehrere Tage gewartet in der Hoffnung, dass jemand in der deutschsprachigen Blogosphäre oder gar in den Qualitätsmedien dieses etwas komplexe Thema aufgreift und der Kelch an mir vorübergeht. Aber nein - Schweigen im Blätterwald trotz eines durchaus bemerkenswerten neuen US-Gesetzes vom 18. März 2010 betreffend die Kapitalverkehrsfreiheit und die finanzielle Privatsphäre der US-Bürger. Und so muss ich Ihnen diesen Blogeintrag nun heute noch freischalten, denn morgen glauben die Leser an einen Aprilscherz - was diese Geschichte explizit NICHT ist.

3 Punkte vorab:

1. Die Kerninformation lautet, dass die USA ausländische Banken unter Ausübung von Druck zwingen will, 30% "withholding tax" auf Erträge aus diesen Konten und Depots einzubehalten. Dies geschieht über gesetzlichen Druck und im Extremfall via exterritorial erzwungener Schließung ausländischer Konten und Depots von US-Bürgern! Zudem verlangen die USA künftig die Offenlegung aller relevanten Daten der US-Kunden und Anlage-Beträge ggü. ihrer Finanzbehörde (IRS) oder dem US-Finanzministerium. Es gibt nur wenige Ausnahmen, die qua neuem Gesetz mehr oder weniger "kraft der Willkür" des Finanzministers verfügt werden können [sic!].

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Gold wird massiv vom Vertrauensverlust in US Staatsanleihen profitieren

von Andreas Speer E-Mail 31.03.10 20:20:59

Erstmals in der Geschichte der USA sind Ende März dieses Jahres die US-Swapsätze unter die vergleichbaren Renditen von US-Staatsanleihen gesunken. In den Medien und von einem Teil der Analysten wurde dies überwiegend mit technischen Faktoren begründet. Da es jedoch darüber hinaus Anzeichen dafür gibt, dass das Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit der US-Regierung erodiert, erscheint diese Begründung allein nicht stichhaltig. Vielmehr sprechen die ebenfalls sehr niedrigen Renditen für US-Unternehmensanleihen, die Tatsache, dass die Swapsätze im mittleren und langen Laufzeitensegment unter die US-Treasuries gefallen sind, Bundesanleihen deutlich besser performen und sich die Credit Default Swap Spreads (CDS) ausweiten, für den Anfang vom Ende des Vertrauens der Anleger in die Zahlungsfähigkeit der USA. Dies wird wie in Großbritannien über kurz oder lang den US-Dollar spürbar schwächen und den Goldpreis massiv beflügeln.

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