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Korrektur voraus – gute Nachkaufgelegenheit (vielleicht auch die letzte wirklich günstige?)

von Marco Freundl E-Mail 09.10.10 23:04:52

Die Ungleichgewichte an den Märkten nehmen von Woche zu Woche vermehrt zu. Mais, Weizen und Zucker korrigieren extrem, um anschließend binnen weniger Tage innerhalb eines einzigen Tages 10 Prozentpunkte zu steigen und damit neue Höchststände zu erreichen. An den immer größer werdenden Ungleichgewichten sind jedoch nicht die viel zitierten Spekulanten schuld, sondern die ausufernden Staatsschulden und deren „Bekämpfung“ durch die Notenbanken. Wer annimmt, dass Schulden durch neue Schulden beseitigt werden können, der dürfte noch nie in seinem Leben einen Job, ein Bankkonto und einen Geldbeutel besessen haben. Die Politik der westlichen Staaten mutet töricht an und spricht gegen jegliche Vernunft. Eine Privatperson welche Schulden aufnimmt um alte Schulden zu begleichen hätte in selber Größenordnung und angepasstem Maßstab längst Privatinsolvenz anmelden müssen. Die Staaten der Ignoranz müssen dies jedoch nicht – noch nicht.

Dass die Probleme in den kommenden Jahren eher größer werden als kleiner dürfte einem logisch denkenden Menschen all zu offensichtlich erscheinen. Wer die neusten Zahlen von Helikopter-Ben in sein Kalkül einbezieht und welche Herr Haase in seinem neusten Blogeintrag anspricht (http://www.goldseitenblog.com/daniel_haase/index.php/2010/10/09/585-mrd-us-dollar-bernanke-schiebt-den-n), für jenen Investor dürfte klar sein, dass die Märkte auch in den kommenden Monaten und Jahren nur eine Richtung kennen werden – nämlich nach oben. Alle Crash-Propheten werden ein jähes Erwachen erleiden und werden die Kurse davongaloppieren sehen, ehe sie am Ende einsteigen und der Crash Realität wird.

Ich gehe somit in den kommenden Jahren von weiter extrem steigenden Edelmetallkursen aus, aber auch von weiter steigenden Standardmärkten, welche durch eine ausufernde Geldpolitik getrieben werden.
Aktuell möchte ich jedoch auf eine vielleicht baldige Zwischenkorrektur bei den Edelmetallen hinweisen, welche sich als exzellente Nachkaufgelegenheit herausstellen könnte. In den Medien wurde in den vergangenen Wochen verstärkt das Thema Gold und Silber aufgegriffen und immer höhere Kursprognosen machten die Runde. Für meinen Geschmack war dies ein bisschen zu viel des Guten in der kurzfristigen Betrachtung. Es ist zwar korrekt, dass ein Haussemarkt immer neue Käufer benötigt und diese über die Medien nach und nach ihren Weg an die Märkte finden, doch meist ist während solch extremer medialer Berichterstattungen eine Zwischenkorrektur angesagt, auch wenn diese nur extrem kurz ausfallen dürfte (Oktober bis Anfang November).

Wie ich auf diese Vermutung komme? Einer meiner wichtigsten Indikatoren hat Werte erreicht wie zuletzt 2008! Unten stehendes Bild soll dies verdeutlichen.

Spread

Mein Gold-Spread-Indikator hat mir in den letzten Jahren gute Dienste geleistet und alle größeren Wendepunkte korrekt erkannt. Grundsätzlich ist der Indikator sehr simpel strukturiert. Ein Kaufsignal wird generiert sobald der Indikator unter die Nulllinie fällt. Steigt der Indikator darüber, gibt es ein Verkaufsignal. Doch da die Kurse wesentlich schneller fallen als steigen, würde es zu lange dauern auf ein Schneiden des Indikators nach oben zu warten. Daher wähle ich gerne Extrempunkte, welche mit vorhergehenden größeren Korrekturen zusammen fielen. Für Sie habe ich daher eine blaue „Signallinie“ eingezeichnet. Entfernt sich nämlich der Indikator zu weit von seiner Nulllinie, deutet dies eine Überkaufte Situation an, welche bereinigt werden muss. Wie Sie gut erkennen können hat der Indikator aktuell einen genau solchen Werte erreicht!

Für Silber gilt ähnliches. Hier möchte ich Ihnen meinen „Fair-Value“-Indikator zeigen, welcher nahezu perefekt größere Trendwenden bei Silber in den vergangenen 3 Jahren erkannte. Auch dieser Indikator ist sehr simpel gestrickt und soll erkennen ob ein Markt „fair“ bewertet ist. Dabei ist es wichtig, dass nicht der Kurs/Preis zur Berechnung des fairen Wertes betrachtet wird, sondern das Kaufinteresse der Marktteilnehmer. Verkäufe sollte man denmach tätigen, wenn der Indikator einen Wert von um die 20 erreicht. Käufe kann man bei ca. 80 tätigen. Das aktuelle Bild sieht folgendermaßen aus:

Fair

Interessant ist der Widerspruch zu meinem gerne verwendeten Short-Indikator.

Short

Oben stehendes Bild zeigt diesen Indikator, welcher Kaufsignale gibt wenn die Nulllinie erreicht wird. Aktuell wird diese erreicht wie man leicht erkennt. Dabei ist das Signal in der Regel mehr als nur zuverlässig. Ich habe viele Indikatoren für die Edelmetallmärkte, doch noch nie konnte ich so ein zerrissenes Bild erkennen, welches viele Indikatoren mit „Kauf“ deklariert und eben so viele mit „Verkauf“.
Ich betrachte diesen Widerspruch mit Argwohn und mit größtem Interesse, da ich dies in den letzten Jahren so nicht erleben konnte. Für mich ergibt dieser Widerspruch aber durchaus Sinn. Könnte es nicht möglich sein, dass wir noch in diesem Monat eine Edelmetallkorrektur erleben und anschließend immer schneller steigende Kurse? Ich halte dies für durchaus möglich. Und kann daher bei aktuellen Kursen nicht mehr zu Edelmetallkäufen raten. Dies gilt aber lediglich für „Nachkäufer“, denn wer heute noch keine Edelmetalle besitzt sollte sich schleunigst welche in sein persönliches Depot legen – als Versicherung. Gerade wir Deutschen haben im Schnitt 2 Lebensversicherungen und sind mehr als nur überversichert. Doch wenn es um den Bereich Finanzen geht und um eine Depot- und Krisenabsicherung, beginnen wir zu Knausern und Sparen. Lieber stecken wir den Versicherern 50% unseres Gehalts in die Taschen um am Ende mit 2,25% Garantiezins abgespeist zu werden und zusätzlich bis zum Lebensende gebunden zu bleiben. Edelmetalle sind weit interessanter. Man kann sie jederzeit liquidieren, konnte die vergangenen Jahre eine Gewinnsteigerung von gut 200% einfahren und erhält eine robuste Depotabsicherung. Welcher Lebensversicherer oder Versicherung kann dies ebenfalls bieten und dies selbst bei einer möglichen Währungsreform?

Erleben wir bereits kommende Woche eine Goldkorrektur? Dies kann auch ich nicht sagen, doch ich würde die Edelmetalle mit Vorsicht betrachten. Es ist durchaus möglich, dass wir bei Gold noch 1.450 Dollar und bei Silber 25 Dollar und darüber sehen ehe eine Korrektur einsetzt, doch dass diese kommt ist aktuell sehr realistisch. Tritt diese dann ein, sollten Sie sich die Taschen füllen so weit sie können. Vielleicht handelt es sich nämlich hierbei um die letzte große Kaufgelegenheit die wir vom Markt geschenkt bekommen.

Abschließend möchte ich Ihnen eine weitere interessante Tatsache präsentieren und darauf hinweisen, dass große Kursbewegungen ins Haus stehen.

SPX

Gold

Silber

Nahezu alle wichtigen Märkte konnten am vergangenen Donnerstag einen sogenannten „Outsideday“ generieren. Auf solch einen Outsideday folgt in der Regel innerhalb von 3 Tagen eine große Bewegung im betreffenden Markt. Da dieses Signal aktuell aber in dieser Masse auf trat dürfte uns etwas „Großes“ bevorstehen. Ob dieses Ereignis positiv (steigende Kurse) oder negativ (fallende Kurse) ausfällt kann man leider anhand dieser Formation nicht erkennen. Betrachten Sie die Märkte in den kommenden zwei Tagen genauestens und halten Sie sich bereit.

Fazit: Ich gehe von einer Korrektur der Edelmetallpreise noch in diesem Monat aus, welche bis Ende Oktober, Anfang November anhalten dürfte. Anschließend rechne ich mit rasch weiter steigenden Kursen.

Marco Freundl

www.bayerngold-club.de

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