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"Wirtschaftliche Selbstverteidigung" (Roland Klaus)

von Markus Bechtel E-Mail 06.05.12 21:56:31

In den Medien werden wir mit einer Flut von Negativmeldungen über die Wirtschafts- und Finanzkrise konfrontiert. Die weit überwiegende Mehrheit scheint dabei einfach abzuschalten. Nur wenige Bürger beschäftigen sich ernsthaft mit den Ursachen und Auswirkungen der gegenwärtigen Wirtschafts- und Finanzkrise. Eine besonders eingängige Analyse ist dabei dem Fachbuchautor Roland Klaus mit seinem Buch „Wirtschaftliche Selbstverteidigung“ gelungen.

Schon der Untertitel des Buches zeigt ganz deutlich, daß es Roland Klaus gerade nicht um einen klassenkämpferischen und damit revolutionären Ansatz geht. Auch die Widmung des Buches läßt einen analytischen und nachhaltigen Ansatz erkennen. Dieser Erwartung wird der Autor – so viel kann schon jetzt verraten werden – auch voll und ganz gerecht.

Das Buch besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil erfolgt eine nüchterne Bestandsaufnahme und ein kritischer Ausblick in die Zukunft. Doch damit läßt es Roland Klaus nicht bewenden. In dem zweiten Teil folgt ein ganz pragmatischer „Kurs in Sachen wirtschaftlicher Selbstverteidigung“. Dem Leser werden also ganz praktische Handlungsalternativen aufgezeigt.

Bei der Bestandsaufnahme im ersten Teil des Buches werden nicht nur die landläufig bekannten Fehlentwicklungen aufgezeigt. Im Gegensatz zu anderen Autoren bleibt die Geldschöpfung der Zentralbanken aus dem Nichts (Fiat-Money-System) nicht unerwähnt. Wer sich allerdings mit dem Zentralbankproblem näher auseinandersetzen möchte, der sei auf Roland Baaders „Geldsozialismus“ verwiesen.

Recht ausführlich und gut nachvollziehbar schildert Roland Klaus die Ursachen der Finanzkrise, insbesondere die fehlerhaften Impulse aus den USA und die Strukturfehler des Eurosystems. Ausgehend von dieser Standortbestimmung wagt der Autor unterschiedliche Zukunftsszenarien.

Besonders erwähnenswert erscheint das Kapitel über den demographischen Wandel. Der demographische Wandel ist ein Thema, dessen Tragweite noch weitgehend verkannt wird. Dies ist einer der Gründe, weshalb bei fremd genutzten Immobilien besondere Vorsicht geboten ist. Wer einen Vortrag des Mainzer Physik-Professors Hermann Adrian zu diesem Thema hören kann, der sollte sich diese Gelegenheit unter gar keinen Umständen entgehen lassen.

Bei den Handlungsalternativen im zweiten Teil des Buches macht Roland Klaus unmißverständlich klar, daß der gesunde Menschenverstand für eine vorausschauende Zukunftsvorsorge unerläßlich ist. Dabei gibt es keine allgemein gültigen Handlungskonzepte. Jede wirtschaftliche Einscheidung ist eine Frage des Einzelfalles. Die persönliche Lebenssituation und Zukunftsperspektive erfordert immer eine individuelle Bewertung. Das altbekannte Dr. Oetker-Motto („Man nehme ...“) ist dabei völlig fehl am Platze.

Roland Klaus gelingt dabei eine recht eingängige „Tour d'horizon“ der gängigen Anlageformen. Selbst ein Fachmann wird dabei noch auf bislang unbekannte Zusammenhänge stoßen. Wenn Sie also demnächst wieder einmal bei Ihrem Steuerberater oder Vermögensberater vorbei schauen müssen, dann sollten Sie dieses Buch vorher gelesen haben.

Die wohl wichtigste Empfehlung hat sich Roland Klaus für den Schluß aufgehoben: Investieren Sie in Bildung! Der Obrigkeitsstaat mag einen willfährigen Untertan, der zu allem Ja und Amen sagt. Eine freiheitliche Bürgergesellschaft dagegen steht und fällt mit seinen kritischen und wachsamen Bürgern. Für die Teilhabe an einer freiheitlichen Bürgergesellschaft ist Bildung eine unabdingbare Grundvoraussetzung. Eine solide Grundkenntnis der bestehenden Wirtschafts- und Rechtsordnung bewahrt den Bürger in vielen Fällen vor unüberlegten Fehlentscheidungen. Dieses Wissen kann auch nicht inflationieren oder insolvent gehen. Mit diesem Buch haben Sie sich eine solide Grundlage geschaffen.

Zusammenfassend kann das Buch von Roland Klaus jedem empfohlen werden, der sich nüchtern und pragmatisch mit den Ursachen und Zusammenhängen der Wirtschafts- und Finanzkrise auseinandersetzen will. Pathologische Klassenkämpfer und andere utopische Weltverbesserer werden bei diesem Buch allerdings nicht auf ihre Kosten kommen.

Buchhinweise:

Klaus, Roland: Wirtschaftliche Selbstverteidigung - Schützen Sie sich und Ihre Familie vor Eurokrise, Inflation und Staatsverarmung, Wiley-VCH Verlag, ISBN 3-527-50627-9, 19,90 Euro

Baader, Roland: Geldsozialismus - die wirklichen Ursachen der neuen globalen Depression, Ingo Resch Verlag, ISBN 3-935197-57-1, 13,90 Euro

Tip:

Wenn Sie dieses Buch verschenken wollen, dann sollten Sie besser gleich ein zweites Exemplar bestellen. Wenn Sie nämlich anfangen darin zu lesen, dann werden Sie es womöglich nicht wieder aus den Händen geben wollen. Das ist wie bei einem Krügerrand. Den gibt man normalerweise auch nicht wieder aus der Hand.

Markus Bechtel

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