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Eliten wollen das Bargeld abschaffen

von Markus Bechtel E-Mail 23.11.14 21:55:29

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Nun ist die Katze endlich aus dem Sack. Nun wissen wir endlich, auf welche Kreise die massive „Schwundgeld“-Propaganda der letzten Jahre in den alternativen Medien zurückzuführen ist: Der Harvard-Ökonom und frühere Chefökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF) Kenneth Rogoff fordert nun ganz offen die Abkehr von Münzen und Scheinen. Und propagiert dabei ganz unverblümt das „Schwundgeld“ Silvio Gesells als Lösung der internationalen Finanzkrise.
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In dem welt.de-Artikel „Eliten wollen das Bargeld abschaffen“ vom 21.11.14 wird der Harvard-Professor und ehemalige Chefökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF) Kenneth Rogoff mit den folgenden Worten zitiert:

"Papiergeld ist das entscheidende Hindernis, die Zentralbank-Zinsen weiter zu senken. Seine Beseitigung wäre seine sehr einfache und elegante Lösung für dieses Problem."

Wenn Professor Rogoff hier von „Papiergeld“ spricht, dann ist damit das Bargeld als gesetzliches Zahlungsmittel gemeint. Doch weiter im Text:

"Die Zentralbanken könnten auf diese Weise leichter Negativzinsen durchsetzen, um so die Wirtschaft anzukurbeln".

Bei Silvio Gesells "Schwundgeld" handelt es sich jedoch keineswegs um schwindendes Geld. Silvio Gesells "Schwundgeld" ist tatsächlich vielmehr ein Geldsozialismus.

Rogoffs „Schwundgeld“-Enteignung

Die Gesellschen Werterhaltungsmarken müssen von dem "Schwundgeld"-Gläubiger durch weitere reale Arbeits- oder Sachleistungen bezahlt werden. Demnach werden die "Schwundgeld"-Gläubiger um genau diesen Betrag ihrer zuvor erbrachten realen Arbeits- oder Sachleistung gebracht. Durch Silvio Gesells "Schwundgeld" werden also die Erbringer der realen Arbeits- oder Sachleistungen systematisch um genau diesen Betrag enteignet.

Beispiel:

Der Gesellsche Negativzins beträgt 10% p.a. Ein Bäcker produziert Anfang Januar Brot im Wert von 1000 Schwundgeldeinheiten (SGE). Der Bäcker hat also reale Arbeits- und Sachleistungen im Wert von 1000 SGE erbracht. Durch den Negativzins sind davon am Jahresende aber nur noch 900 SGE übrig. Er hat also Brot im Wert von 100 SGE umsonst gebacken. Also ist der Bäcker um 100 SGE enteignet worden.

Die Folgen einer erzwungenen Negativ-Verzinsung

In der Folge dieser erzwungenen Negativ-Verzinsung des Gesellschen "Schwundgelds" schwindet das Geld in der Summe auch nicht. Der Inhaber einer "Schwundgeld"-Forderung wird ja gezwungen, durch reale Arbeits- oder Sachleistungen den Wert des "Schwundgeldes" zu erhalten. Durch diese erzwungene Negativ-Verzinsung ist dann aber am Ende ja genauso viel Geld im Umlauf wie zuvor. Von einem „Schwund“ im Sinne einer Erfüllung einer Geldforderung (§ 362 BGB ) kann daher überhaupt keine Rede sein.

Beispiel:

In unserem Bäcker-Beispiel bedeutet das ganz konkret, daß der Bäcker am Jahresende noch einmal Brot im Wert von 100 SGE backen und verkaufen muß, wenn er wieder auf 1000 SGE kommen will.

Zwar hat der Schwundgeld-Gläubiger dadurch am Ende genauso viel Geld in der Tasche. Nur die realen Mehr-Leistungen hat ein anderer.

Wer ist aber dieser andere, der die reale Mehr-Leistung erhalten hat? Es ist derjenige Schuldner, der mit diesem „Schwundgeld“ auf Pump bezahlt hat.

Beispiel:

In unserem Bäcker-Beispiel hat der Bäcker am Jahresanfang Brot im Wert von 1000 SGE gebacken um gegen die 1000 SGE verkauft. Der Bäcker hat also 1000 SGE und die Käufer haben Brot im Wert von 1000 SGE. Die Käufer sind sozusagen ihre reale Gegenleistung noch schuldig geblieben.

Und wer ist nun dieser Schuldner, der fast immer nur auf Pump bezahlt? Allen voran ist es der Staat! Der Staat hat unsere Arbeits- und Sachleistungen auf Pump abgekauft und umverteilt. Ohne allerdings die dafür ursprünglich vereinbarte Gegenleistung zu erbringen.

Deshalb ist Silvio Gesells "Schwundgeld" nichts anderes als ein sozialistisches Umverteilungssystem.

Quod erat demonstrandum.

Der Betrug der „Schwundgeld“-Sozialisten

Das "Schwundgeld" Silvio Gesells ist damit nichts anderes als ein Betrug gegenüber den Erbringern der realen Arbeits- und Sachleistungen. Genauso wie das gegenwärtige Falschgeldsystem der (teilweise privatisierten) Zentralbanken auch.

Wenn Professor Kenneth Rogoff und die anderen alternativen „Schwundgeld“-Sozialisten (Berger, Hörmann, Senf, etc.) das „Schwundgeld“ Silvio Gesells als Lösung der gegenwärtigen Finanzkrise propagieren, dann wollen sie damit nur den bisherigen Falschgeldsozialismus der staatlichen bzw. privatisierten Zentralbanken durch einen neuen Falschgeldsozialismus ersetzen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Daß dieser Gesellsche „Schwundgeld“-Sozialismus gerade keine Lösung unserer Finanzkrise sein kann, das sollte eigentlich jeder einsichtigen Leserin und jedem einsichtigen Leser einleuchten:

Die erzwungene Inflation des „Schwundgeld“-Sozialismus

Wie werden nämlich die Erbringer der realen Arbeits- und Sachleistungen auf ein solches „Schwundgeld“ reagieren? Jeder Gewerbetreibende und Selbständige wird doch diesen Geldschwund in seine Preis-Kalkulation einpreisen. Je nachdem, wann er seinerseits die „Schwundgeld“-Forderung realisieren will.

Beispiel:

Wie wird sich also der Bäcker in unserem Bäcker-Beispiel verhalten? Das kommt ganz darauf an, wann der Bäcker die reale Gegenleistung benötigt:

Wenn sich der Bäcker zum Beispiel am Jahresende eine neue Rührmaschine im Wert von 1000 SGE kaufen will, dann wird er am Jahresanfang für seine Brote einen entsprechenden Mehrpreis verlangen. Statt der 1000 SGE wird er dann eben 1111 SGE verlangen (müssen). Denn 1111 SGE sind ja nach Abzug des Gesellschen Negativzinses von 10 % p.a. am Ende des Jahres eben nur noch die besagten 1000 SGE wert.

Wenn der Bäcker jedoch zum Beispiel in 20 Jahren in Rente gehen will und dann mit den 1000 SGE seinen Lebensunterhalt bestreiten will, dann müßte er heute statt der 1000 SGE für seine Brote 8225 SGE verlangen.

Der Negativzins des Gesellschen „Schwundgeldes“ wird also m.a.W. zu einer galoppierenden Inflation führen. Und genau das ist es, was sich die großen Schuldner, allen voran die hochverschuldeten Staaten, sehnlichst herbeiwünschen.

„Schwundgeld“-Sozialismus mit Bargeld undenkbar

Vor diesem Hintergrund wird dann auch verständlich, weshalb Rogoff das Bargeld abschaffen will. Mit einem Bargeldsystem ließe sich ein Gesellscher „Schwundgeld“-Sozialismus erst gar nicht durchsetzen. Die Erbringer der realen Arbeits- und Sachleistungen würden diesen „Schwundgeld“-Sozialismus durch ihre Preisforderungen schlichtweg unterlaufen. Die Schuldner, allen voran der Staat, müßte dann doch wieder reale Kaufpreise bezahlen.

Bei einem Gesellschen „Schwundgeld“-Sozialismus müßte der Staat daher effektive Preiskontrollen einführen. In einem Bargeldsystem wären aber solche Preiskontrollen nicht effektiv durchsetzbar. Es würde sich sofort ein Schwarzmarkt bilden. Ein solcher Schwarzmarkt könnte nur mit einem bargeldlosen Geldsystem effektiv bekämpft werden. Wirklich unterbinden könnte es einen solchen Schwarzmarkt aber nicht.

Das Ergebnis eines bargeldlosen „Schwundgeld-Sozialismus wäre daher eine gläserne Sklavengesellschaft. Während in unserer bisherigen republikanischen Bürgergesellschaft das Prinzip der Vertragsfreiheit gilt, so würde in einem bargeldlosen „Schwundgeld“-Sozialismus der Kontrahierungszwang herrschen. Die Erbringer der realen Arbeits- und Sachleistungen müßten diese dann zu den vorgegebenen „Schwundgeld“-Konditionen erbringen. Dann hätten wir m.a.W. überall eine „Ostzone“. Nur ohne Mauer.

Zusammenfassung

Es kann daher überhaupt keine Rede davon sein, daß der Gesellsche „Schwundgeld“-Sozialismus die Lösung des Geld- und Finanzproblems sei. Das eigentliche Problem des staatlichen (bzw. privatisierten) Zentralbankmonopols – die fehlende Verbindlichkeit der Schuldner, allen voran des Staates selbst – wird dabei noch nicht einmal tangiert.

Spätestens jetzt sollte Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, auch klargeworden sein, auf welcher Seite die Herren Professoren Berger, Hörmann und Rogoff sowie all die anderen Gesellschen „Schwundgeld“-Sozialisten wirklich stehen. Im Zweifel nicht auf Ihrer Seite!

Im Westen also nichts Neues!

Anmerkung (wieder einmal aus gegebenem Anlaß):

Bitte senden Sie mir KEINE anonymen Kommentare. Anonyme Kommentare, insbesondere ohne Sachbezug oder gar mit strafbaren Inhalten, werden von mir nicht bearbeitet. Und schon gar nicht freigeschaltet. Bei mir haben Trolls keine Chance!

© 2014 Markus Bechtel. Alle Rechte vorbehalten.
Degussa Bank (BLZ 500 107 00), Kto. 205 68 56
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12 Kommentare

Kommentar from: seppel [Besucher]
Mal eine Frage:
Wie ist denn das jetzt, ich habe meistens überhaupt kein Geld, kann man nun mein Geld, wenn ich mal ein wenig davon habe, als Schwundgeld bezeichnen?
Weils ja gleich wieder verschwunden ist, da endlich wieder Brot und Schnaps gekauft werden kann!

MB: Dann können Sie in Zukunft auch den Schnaps vergessen. Dafür reicht es dann nicht mehr. Mit sachwertgedecktem Geld wäre Ihnen das nicht passiert. Prost!
23.11.14 @ 22:38
Kommentar from: Groenitz [Besucher]
Ein Schwundgeld-System kann allein schon deshalb nicht funktionieren, weil die Schlauköpfe sofort Gold und Silber erwerben oder aber auch Ackerland.

Natürlich kann eine Diktatur wie in der DDR auch den Besitz von Edelmetallen vergällen. Letztlich ist den Mächtigen dieser Erde alles möglich.

Die Deutschen jedenfalls werden der Mutti folgen bis Viertel nach zwölf.

MB: Genau deshalb wollen diese Schwundgeld-Sozialisten das Eigentum an Gold und Silber, an Grund und Boden abschaffen. Schauen Sie sich doch nur den "Plan B" der Wissensmanufaktur an! Dort steht es schwarz auf weiß.
24.11.14 @ 01:30
Kommentar from: Irina Sergeeva [Besucher]
Netter Versuch für einen Artikel. Leider lediglich an der Oberfläche der Sache geschrammt.

==> Bei mir haben Trolls keine Chance!
Die sehen Sie ja selbst dort, wo gar keine sind.

[Und hören Sie ENDLICH mit der Zensur auf! Zensur ist UNRECHT!]

MB: Sehr geehrte Frau Irina Sergeeva,

wenn Sie etwas Konstruktives zu beizutragen hätten, dann würde ich das schon freischalten. Leider kommt von all den Gesell-, Hörmann- und Wissensmanufaktur-Trolls nichts Konstruktives. Ihr trolliger Kommentar ist der beste Beleg dafür.

Wenn Sie sich austrollen wollen, dann suchen Sie sich doch dafür einen entsprechenden Troll-Blog. Derartige Troll-Blogs gibt es doch wie Sand am Meer. Mein spezieller Tip: Versuchen Sie es doch mal bei dem trolligen Sender Klagemauer.TV. Unter Fachleuten inzwischen auch als Troll.TV bekannt. Die veröffentlichen auch wirklich jeden Troll. Da sind Sie mit Ihren trolligen Kommentaren sicherlich viel trolliger aufgehoben.

Wenn Sie meine Artikel lesen, dann haben Sie dies freiwillig getan. Niemand hat Sie dazu gezwungen. Deshalb können Sie auch niemanden dazu zwingen, Ihre trolligen Kommentare zu lesen oder gar zu verbreiten. Meinen Leserinnen und Lesern möchte ich Ihre trolligen Kommentare jedenfalls nicht zumuten. Der goldseitenblog ist eben keine Troll-Spielwiese. Ich bitte Sie hierfür vielmals um Verständnis.

MfG Markus Bechtel
24.11.14 @ 04:11
Kommentar from: Joerg Tempel [Besucher]
Herr Bechtel, ich teile ihre Abneigung gegen ein bargeldloses System aufgrund einiger der von Ihnen genannten Gründe. Zusätzlich könnte man auch noch technische Gründe wie z.B. Sonnenstürme, EMP-Bomben, Computervieren, usw ins Feld führen die zusätzlich für ein Bargeld sprechen.

Im Laufe eines Lebens kommt der nachdenkende Mensch meistens zu einem Punkt zu dem er feststellt das es nicht nur auf das "WAS" ankommt sondern ebenso auf das "WARUM". Um nur mal ein Beispiel zu nennen: Kürzlich wurde ja von Herrn Gutenberg die Wehrpflicht abgeschafft und man dachte sich das dieses ja nun seine einzigste gute Tat ist da es ja ohnehin keine Wehrgerechtigkeit mehr gab. Nun hat sich aber herausgestellt das die dahinterliegende Absicht wohl mehr darin bestand die Bundeswehr gegen die eigene und andere Zivilbevölkerungen einzusetzen.

Worauf möchte ich mit diesem Beispiel im Kontext hinführen? Im Grunde ist es (fast) egal welches Geldsystem zum Einsatz kommt. Wenn die falschen Leute dahinter stehen ist die gute Absicht zum Scheitern verurteilt. Wahrscheinlich würde es dieser Bande sogar gelingen ein (komplett) Gold-gedecktes Geldsystem zu pervertieren. Worauf kommt es deshalb an? Wichtig ist das ein neues Geldsystem dem Staat, dem Volk oder in einer anderen Weise der Gemeinschaft zu Gute kommt. Deshalb besteht für mich das ideale Geldsystem der Zukunft aus einer um drei Zusatzkomponenten erweiterten Monetative.

Eine dieser Komponenten ist allerdings der als Umlaufimpuls bekannte Begriff von Gesell. Aber was ist nun eigentlich so ein Umlaufimpuls? Ist es für einen Umlaufimpuls erforderlich schwachsinnige Entwertungsmarken auf Geldscheine zu kleben oder ist es gar erforderlich auf Bargeld zu verzichten? Die Antwort ist sehr erfreulich ein klares "Nein". Das was Gesell Umlaufimpuls nannte ist nichts anderes als jenes welches wir heute Inflation nennen. Wir müssen also der Monetative nur vorgeben das sie jedes Jahr 2 bis 4% Inflation erzeugt. Die beträchtlichen Einnahmen werden von der unabhängigen Monetative an den Staatshaushalt überwiesen und der Staat verzichtet dafür auf die Lohnsteuer.

Nun kann man zu Recht argumentieren das dies dann kein werthaltiges Geld ist und das man damit nichts ansparen kann und das stimmt dann auch und ist das ist dann wirklich unschön. Es ist aber schon aufgrund der Problematik der Geldhortung die Geldwertstabilität keine so gute Ide. Man muss es sich einfach nur einmal verinnerlichen und akzeptieren das Geld an Wert verliert! Wir haben ja diese Inflation bereits heute zu Gunsten einiger Milliardäre. Nur sagt man es heute den Menschen nicht das es ohnehin schon so ist!

Wie kann aber die Werterhaltung erreicht werden wenn diese von der normalen Währung nicht mehr gesichert wird? Die Lösung liegt in Alternativwährungen und Gold sollte offiziell als Alternativwährung eingesetzt werden. Ein Wermutstropfen gibt es dabei dann doch weil eine Alternativwährung keine staatliche Kursgarantie einfordern kann.

Warum die Wissensmanufaktur nicht auf diesen Kurs einschwenkt und scheinbar an einem bargeldlosen System festhält bleibt allerdings erst einmal ein Rätsel.

MB: Hallo Herr Tempel,

wenn Sie - wie die Freigeld-Sozialisten - mit dem Umlaufimpuls argumentieren, dann zeigen Sie, daß Sie das Prinzip der Forderungsabtretung (§§ 398 ff. BGB ) nicht verstanden haben:

Die Umlaufgeschwindigkeit (= Anzahl der Forderungsabtretungen pro Zeiteinheit) hat überhaupt KEINEN Einfluß auf das abgetretene Schuldverhältnis!

Nehmen Sie sich einfach mal ein Blatt Papier und zeichnen Sie sich ein Dreieck. Schreiben Sie an den Ecken des Dreiecks die beteiligten Personen: Z1 (der bisherige Gläubiger), Z2 (der neue Gläubiger) und S (der Schuldner).

Die Linie zwischen Z1 und S ist das der Abtretung zugrunde liegende Schuldverhältnis. Die Linie zwischen Z1 und Z1 ist das Schuldverhältnis, wegen dessen das Schuldverhältnis zwischen Z1 und S zum Zwecke der Erfüllung erfüllungshalber abgetreten wird. Die Linie zwischen Z2 und S ist das alte Schuldverhältnis zwischen Z1 und S, das nun zwischen Z2 und S fortgesetzt wird. Der Schuldner S muß seine Leistung statt an Z1 nun an Z2 erbringen.

Spielt es daher eine Rolle, wie oft bzw. wie schnell das Schuldverhältnis zwischen dem Schuldner S und dem jeweiligen Gläubiger Z von diesem an einen anderen Gläubiger abgetreten wird? Natürlich nicht! An dem abgetretenen Schuldverhältnis zwischen dem Schuldner S und dem jeweiligen Gläubiger Z hat sich dadurch überhaupt nichts geändert!

Die Umlaufgeschwindigkeit - und damit der Umlaufimpuls - ändert daher überhaupt NICHTS an dem Verschuldungsproblem des Schuldners. Das Verschuldungsproblem des Schulnders hat mit der Umlaufgeschwindigkeit überhaupt nichts zu tun.

Deshalb ist auch die geldsozialistische Monetative KEINE Lösung der heutigen Finanzkrise.


Die geldsozialistische Monetative ist ihrerseits schlichtweg (grund-)rechtswidrig. Die Gründe können Sie in meinem Artikel nachlesen.
24.11.14 @ 11:25
Kommentar from: Burger Lohmann [Besucher] E-Mail
Danke für diese trockene und aufschlußreiche Überlegung.

Damit haben Sie meinen Horizont nochmal erweitert.

Das eine andere Wirtschaftsordnung ohnehin unter den gegebenen Umständen nicht umsetzbar ist, ist mir völlig klar. Denn solange der NWO-Käpitän die Brücke besetzt hält wird er nur zulassen, was ihm genehm ist. Und heute weiß ich mehr denn je, daß der Faschismus von Glaubhaftmachung und Gleichschaltung lebt.

Doch es gibt einen Lösungsansatz:

Der Fisch fängt am Kopf zu stinken an:
Letzter Ausweg für ein selbstbestimmtes Leben: http:// ...

mit freundlichen Grüßen

Burger Lohmann

MB: Leider halten diese NWO-Kapitäne inzwischen auch wieder die Brücken in der alternativen Szene besetzt...
24.11.14 @ 11:31
Kommentar from: wolf [Besucher]
Ja Markus Bechtel, zunächst einmal danke für Ihren Bericht. Für uns "Normalos" wird es immer schwerer die Zusammenhänge zu begreifen. Mein Kenntnisstand ist eigentlich nur, daß Großbritannien und die USA große Teile ihrer Industrieproduktion verloren haben und weiterhin verlieren und daß dann als Ersatz dafür die Finanzindustrie "erfunden" wurde. Die Produkte dieser Finanzindustrie braucht kein Mensch, eigentlich wird nur wieder und wieder der Rahm abgeschöpft und das auf brutalste Weise. Da dieses "Abschöpfen" nun nicht mehr so richtig möglich ist, lassen sich die "Eliten" etwas Neues einfallen, beauftragen damit unsere Finanzexperten, die dann unseren völlig unfähigen Politiker die Sache als alternativlos verkaufen. Dann wird das Fernsehen und die "unabhängige parteilose" Presse eingeschaltet und diese völlig inkompetenten Journalisten verkaufen den Dreck dann an die Bevölkerung. Damit wird die Angelegenheit so verkompliziert, daß sie ein normal denkender Mensch nicht mehr versteht. Was können wir nicht Verblödeten also tun? richtig, das was hier auf den Goldseiten immer wieder vorgeschlagen wird: Edelmetalle erwerben, ein selbstbewohntes Haus sein eigen nennen, etwas Bargeld unters Kopfkissen legen und ein paar Vorräte anlegen, um über eine gewisse Zeit hinwegzukommen.
Also nicht riestern, keine Papiere kaufen, keine Lebensversicherung, keine Derivate, Zertifikate und all diese "Produkte" der Finanzindustrie. Wer es sich noch leisten kann nimmt sich eine kleine Eigenjagd mit etwas Ackerflächen und ist damit wieder als Sammler und Jäger up to date.

MB: Sehr richtig! Leider ticken viele Leute in der alternativen Szene nicht mehr so normal wie Sie. Schauen Sie sich doch nur diese wirren Kommentare dieser Freigeld-Sozialisten an! Da kann man wirklich nur noch beten: Oh Herr, laß Hirn regnen! Mehr Hirn!
24.11.14 @ 11:36
Kommentar from: Mark Brill [Besucher]
Dieser Artikel ist mal wieder ein typisches Beispiel das das Freigeld nicht verstanden worden ist. Was ist unser Problem heute? Das Geld zirkuliert nicht mehr, die Umlaufgeschwindigkeit ist unter 1 gesunken, trotz der QE Maßnahmen. Di Grenzleistungsfähigkeit nach John Maynard Keynes ist erreicht und die Liquiditätsfalle hat zugeschnappt. Was ist noch unser Problem, Reiche werden reicher arme bzw. fleißige immer ärmer. so sind über 85% die Verliere des heutigen Systems. In diesem Artikel wird gesagt, daß man enteignet wird. Wird man es wirklich? Nein, die unteren 85% haben genauso viel Bedürfnisse wie Einkommen. Bringt man das Geld im Gültigkeitszeitraum wieder in den Kreislauf passiert einem gar nichts! Keine "Entwertung - Enteignung". Nun kennt man in der Freiwirtschaft auch noch unterschiedliche Kontenarten, Mittel und Langfristkonten. Auf ein Langfristkonto kann man sogar mit positiv Zinsen in der Größenordnung von 05 bis 1% rechnen. Das Mittelfistkonto kennt keinen Zins weder negativ noch positiv. Beide Konten sind in Limit und Zeit begrenzt. Jeder kann also ohne Enteignung auf Auto oder Haus sparen. Was bei dem heutigen System völlig außer acht gelassen wird, sind die Zinsen in jedem Produkt. Die Produktendpreise sind eine Mischkalkulation aus vielen einzeln Krediten die sich auf bis zu 30% und mehr addieren. Hören wir doch auf diesem unmenschlichen Wirtschaftssystem das Wort zu reden bei dem über 85% die Verlierer sind. Nur die obersten 10% müssen vor diesem System Angst haben. Es ist immer wieder das Problem, das über etwas geschrieben wird ohne das man sich umfassend informiert hat. Ich glaube aber nicht, das dieser kommentar veröffentlicht wird

MB: Ihre Äußerungen zum Freigeld zeigen, daß Sie das Prinzip der Forderungsabtretung (§§ 398 ff. BGB ) nicht verstanden haben:

1. Eine Forderung kann NIEMALS ein Allgemeingut sein. Eine Forderung hat immer einen Schuldner und einen Gläubiger.
2. Die Umlaufgeschwindigkeit (= Anzahl der Forderungsabtretungen pro Zeiteinheit) hat überhaupt KEINEN Einfluß auf das abgetretene Schuldverhältnis. Die Umlaufgeschwindigkeit ändert daher überhaupt NICHTS an dem Verschuldungsproblem an sich.


Wenn Sie mit Keynes argumentieren, dann zeigen Sie, daß auch Sie den Unterschied zwischen sachwertgedecktem Geld und einer Geldforderung nicht verstanden haben. Bei sachwertgedecktem Geld wird der Sachwert selbst übertragen. Bei Geldforderungen werden, wie der Name schon sagt, nur Ansprüche auf künftige Leistungen solcher Sachwerte übertragen. Ob diese Leistungen tatsächlich erbracht werden, das weiß kein Mensch. Der Denkfehler von Keynes liegt also darin, daß´reale Leistungen mit Leistungserwartungen in einen Topf geworfen werden. Hier liegt also das eigentliche Problem. Nicht in der Umlaufgeschwindigkeit.
24.11.14 @ 12:48
Kommentar from: Rainer [Besucher]
Dass der Rogoff auch aus dem Kleptokraten- und Bürokratenhaufen IWF kommt, paßt ja wieder gut ins Bild.

MB: Die Herren Albrecht (Wissensmanufaktur), Berger (Wissensmanufaktur), Hörmann (Informationsgeld), Popp (Wissensmanufaktur) stehen mit ihrem "Abgaben auf Informationsgeld" diesen Kleptokraten in nichts nach ...
24.11.14 @ 18:46
Kommentar from: Hans Günter [Besucher]
Ihr hortender Bäcker wird
KEINE Chance auf 8225 SGE haben.
Denn zum Negativzins gehört auch NULL Zins auf Kredit.
Es werden sich sofort andere Bäcker finden,
die ( mit oder ohne Neuinvestition ) für 1000 SGE oder sogar für weniger produzieren.
Es ergibt als einen wirklich freien Markt für frie Unternehmer.
Überdies gehört zum Freigeld auch Freiland,
das bedeutet auch mit Grund und Boden kann nicht mehr gehortet werden.
Denn für Grund und Boden muss Pacht bezahlt werden,es gehört der Allgemeinheit, also auch die Pacht.

MB: Wenn der Grund und Boden der Allgemeinheit gehören würde, dann müßte auch die Allgemeinheit für die Erschließung, Erhaltung und Pflege aufkommen. Dann wäre Ihre Argumentation richtig. Dies ist aber nicht der Fall. Wenn ich für die Erschließung, Erhaltung und Pflege aufkomme, dann gebührt mir das Eigentumsrecht an dem Grund und Boden, nicht der Allgemeinheit. Wenn das das Eigentumsrecht an dem Grund und Boden mir gebührt, dann gebühren mir auch die Pachteinnahmen. Und nicht der Allgemeinheit.
Entsprechendes gilt auch für das Geldsystem.
24.11.14 @ 19:03
Kommentar from: ralf.wendel [Besucher]
Ich glaube, daß dann ein Schwarzmarkt entsteht auf dem mit einer anderen Währung gezahlt wird (z.B. Norwegische Kronen) wie in der Ostzone bestimmte Waren ja auch nur in harter Westwährung zu bekommen waren...

MB: Das müssen keine anderen Währungen sein. Zigaretten und Schnaps tun es auch. Fragen Sie doch mal Ihre Großeltern. Oder jemand aus der Ostzone.
25.11.14 @ 12:45
Kommentar from: RA Edmund Schönenberger [Besucher] E-Mail
Sehr geehrter Herr Bechtel
Bekanntlich gibt es so viele Meinungen wie Köpfe. Im heute herrschenden babylonischen Sprachgewirr verschlingen sich die Worte allseitig – Ihre nicht weniger als meine. Die die Welt regierenden dumben Monster freut’s; denn noch läuft ihr an Dreistigkeit nicht überbietbare Coup, das in ihre ausschliessliche Verfügungsgewalt gebrachte Hart- und Buchgeld als Kredite samt Zinspflicht über die Tresen zu schieben, wie geschmiert. Während die Untertanen früher ihren Herren den plus minus immer gleichen Zehnten zu entrichten hatten, weil auf der endlichen Erde plus minus gleich viel wächst, lassen sich die auf Noten und Schuldscheine gedruckten Zahlen ins Unendliche steigern. Mit den exponentiell „wachsenden“ Geldmengen „wachsen“ – sprich explodieren - auch die Zinsen exponentiell. Während früher ein Millionär mit 10% Jahreszins läppische 100‘000 einsackte, springen heute für den Billionär mit 2% Zins satte 20 Milliarden heraus. Und um die Zinsen zu generieren, muss die Wirtschaft unbedingt unendlich „wachsen“, was unter dem Strich nichts anderes heisst, als dass auf Teufel komm raus produziert, zum Konsum verführt und Abfall beseitigt werden muss. Wie der Besen im Zauberlehrling überschwemmendes Wasser schöpfen muss, müssen die die Maschinerie bedienenden Fliessband-, Tölpel- und Sklavenarbeiter Schund und Schutt zu Pyramiden türmen, nur um diese wieder zu schleifen.
Und kein Meister weit und breit, welcher „in die Ecke, Ihr Monster“ ruft. Es tummeln sich die schwafelnden Klugscheisser.
Genug der Worte, nun lasst Taten sprechen. Und da ist doch sonnenklar, was zu tun ist: Schickt, wenn ihr sie nicht köpft, die Monster selber an die Maschinen. Die Unfähigkeit dieser schmarotzenden Parasiten garantiert das Ende des Spuks. Die Menschheit kann ohne das ganze Pack dort anknüpfen, was in den Jahrtausenden vor der „industriellen Revolution“ möglich war, nämlich ein selbstbestimmtes Leben im Einklang mit der Natur zu führen.
So – und nun erwarte ich, dass Sie meine Worte an Ihrem Kommentar zerplatzen lassen…
Mit freundlichen Grüssen
Edmund Schönenberger
Urbauer

MB: Sehr geehrter Herr Schönenberger,

weshalb sollte ich Ihren Kommentar "zerplatzen lassen"? Nach Ihrem Kommentar haben Sie zumindest ansatzweise verstanden, wovon ich rede. Damit sind Sie eher die Ausnahme denn die Regel.

Wenn ich etwas zu ergänzen hätte, dann das, was ich bereits in meinem Artikel über die "Illusionen alternativer Geldsysteme" geschrieben habe: Die Schulden der Schuldner wachsen doch nur deshalb exponentiell, weil die Schuldner, allen voran die Staaten, ihrer Gegenleistungspflicht nicht nachkommen. Das ist nicht anders wie bei einem säumigen Mieter. Der Viermieter hat seine Leistung (Nutzung der Wohnung) erbracht. Im Gegensatz dazu hat der säumige Mieter seine Leistung (Zahlung der Miete) noch nicht erbracht.

Genau das wollen die ganzen Falschgeldsozialisten aber nicht wahr haben. Der Schuldige ist immer der raffgierige Vermieter, der angeblich ein arbeitsloses Einkommen generieren will. Nichts ist falscher als das. Aber erklären sie das mal einem Gesell-, Hörmann- oder Wissensmanufaktur-Troll. Da werfen Sie besser 50 Cent in eine Parkuhr. Die hört Ihnen besser zu.

Dabei gäbe es eine ganz einfache Möglichkeit diese "Monster in die Ecke zu schicken": Lehnen Sie einfach die Schuldverschreibungen dieser Schuldner ab! Kaufen Sie keine Staatsschuldverschreibungen (Rentenpapiere, etc.) mehr. Kaufen Sie auch keine Finanzprodukte, in denen solche Staatsschuldverschreibungen drin sind. Kaufen Sie also keine Lebensversicherungen etc. Getreu dem alten Motto: Nur Bares ist Wahres! Was meinen Sie, wie schnell bei diesen "Monstern" dann das Licht ausgeht?

Viele Grüße zurück

MB

P.S. Wenn es mir hier zu bunt wird, dann komme ich zu Ihnen in die schöne Schweiz. Bei Ihnen ist die Welt noch (halbwegs) in Ordnung. Dort ticken die meisten Leute noch (halbwegs) normal. Verglichen mit den Zuständen hier in Deutschland und in der EU.
27.11.14 @ 08:26
Kommentar from: Michael Thuma [Besucher]
Interessante Betrachtung.

Im 3 Sat war eine Dokumentation über die alten Ägypter schon vor der Einigung des Nordens und des Südens.

[MB: Wie hieß denn diese Doku genau?]

Selbst dort haben schon 'Ökonomen' den Wasserstand gemessen und die erwarteten Steuern geschätzt.In der damaligen Kooperative wurde mit Getreidekörnern und Bier bezahlt.

[MB: Das funktioniert in unserem ungedeckten Geldsystem ähnlich. Durch die fehlende Deckung wird eine Forderung, also eine noch zu erbringende Leistung, schon so behandelt, als sei diese Leistung bereits tatsächlich erbracht worden. Das ist m. E. der zentrale Denkfehler der keynesianistischen Volkswirtschaftslehren schlechthin.]

Das 'Geld' das wir verwenden wird genauso mit einer Umlaufgebühr versehen, nämlich 100% von dem das am Monatsende übrig bleibt.

[MB: Sie meinen wohl den Zins als Nutzungsgebühr. Wenn Sie von Umlaufgebühr sprechen, dann geben Sie sich als Geldsozialist (Marx, Gesell, Feder, Keynes, Rogoff, Senf, Hörmann, etc.) zu erkennen. Die Geldsozialisten können oder wollen nicht verstehen, daß der Zins die Nutzung eines Wirtschaftsgutes darstellt (bzw. darstellen sollte). ]

In der Praxis trägt man den Rest aus der Lohntüte auf die Bank, die Bank schreibt ins Sparbuch: XYZ Tauschpotential (Zahl) bewertet 1:1 mit Landeswährung abgegeben. Dann schaut die Bank nach, benötigt die Wirtschaft das Geld. Wenn nicht, dann wird das Geld mal vernichtet. Es entsteht wieder wie der Phönix aus der Asche bei der Auszahlung. Aus Sicht der Schnittstelle. Das passiert, da die hyperinflationäre Natur unseres aktuellen 'Geldes' an sich immer unter der Decke hervorschaut, wie die Katzenaugen unter selbiger des nächtens. Man bekommt eine Forderung usw...

[MB: Eine Geldforderung kann nur durch Erfüllung oder Verzicht "vernichtet" werden. Die Erfüllung setzt aber eine Gegenleitung voraus. Das werde ich wohl in einem weiteren Artikel noch einmal ausführlich erläutern.]

Wenn sie aber nicht davon ausgehen, dass ein Staat da ist in dessen Rahmen sie die Herausgabe des 'Geldes' gegen die Forderung (Sparguthaben) können einklagen, braucht es einen Ersatz. Das ist eine Art Vermögenssteuer - die vermutlich umverteilt wird.

[MB: In einer bürgerlichen Gesellschaft schöpfen die Bürger gedeckte oder ungedeckte Geldforderungen untereinander selbst. Für diese Geldschöpfungen selbst brauchen sie prinzipiell KEINEN Staat. Das Prinzip der Forderungsabtretung (§§ 398 ff BGB) funktioniert auch ohne Staat. Im Rechtsverkehr müssen Sie allerdings eine Geldforderung bewerten. Zur Bewertung einer Geldforderung brauchen Sie daher einen festen Wertmaßstab. In einem goldgedeckten Geldsystem ist das Gold selbst der Wertmaßstab. Da die Welt allerdings nicht nur aus Gold besteht, brauchen Sie eine Institution, die ihnen aus der Vielzahl von Wirtschaftsgütern einen anderen Wertmaßstab vermittelt. Das kann der Staat sein. Das kann aber auch eine unabhängige Institution sein. Etwa eine Genossenschaftsbank.]

Da steht ein wenig die Idee dahinter zu sagen, 'Tauschmittel die sowieso 12 mal im Jahr als Sockel werden ausgegeben kann man sich sparen rauszugeben' oder man macht ein BGE. In dem Sinne scheint das 'Geld' ein Vermögensgeld zu sein - Asset Money.

Die Idee ist ja nett. Wenn etwas zu teuer ist, heißt das allein, dass nicht genug Tauschmittel zur Verfügung steht. Jetzt ist die Idee -man generiert das Tauschmittel vorübergehend und entfernt es wieder. Das Problem in dem Fall ist die Verknappung.

[MB: Richtig. Man kann entweder die Geldmenge erhöhen. Oder durch Annulierung oder Abschöpfung der Geldmenge die korrespondierende Warenmenge. Beides führt zur Entwertung der bestehenden Geldmenge. Also zur Inflation.]

Wenn alle Menschen friedlich am Selbstversorger Bauernhof sitzen und Häschen streicheln während sie Brot backen, stört schlimmstenfalls noch der Herr Hörmann der anstatt des Wasserstands des Nils die Freude in Augen der vor Liebe beinahe zu Tode gestreichelten Häschen misst.

Beim Plan-B scheint noch klar, dass der Bäcker ein BGE bekommt. Ob ihm der Ofen gehört ist so klar nicht mehr. Tatsache ist, dass der Bäcker für die Verwendung des Grundes als Betriebsstätte muss eine Steuer zahlen. Mit Marktwirtschaft hat das so mal nicht viel zu tun.

[MB: Natürlich nicht. Nach dem Plan B der geldsozialistischen WM gibt es kein Eigentumsrecht im Sinne von Art. 14 GG. Der Bäcker hat nach dem Plan B nur ein dingliches Nutzungsrecht (ähnlich einem Erbpachtrecht) an dem Gund und Boden. Da der Ofen mit dem Grund und Boden eine rechtliche und wirtschaftliche Einheit bildet, hat der Bäcker folglich auch nur ein dingliches Nutzungsrecht an dem Ofen. Für das er ein Nutzungsentgelt zahlen muß. Ein Nutzungsentgeld ist allerdings definitionsgemäß ein Zins. Wenn die geldsozialistische WM also von einem zinslosen Geldsystem redet, dann ist das nichts anderes als Lug und Trug. Solche Lügner und Betrüger gehören eigentlich ins Café Viereck. Das Problem ist, daß die meisten WM-Trolls gar nicht merken, daß sie schlichtweg übers Ohr gehauen werden. Das merken die WM-Macher offenbar noch nicht einmal selbst. Weil sie diese Konzepte nur übernommen, aber selbst nicht verstanden haben. ]

Die Idee der Papiergeldsozialisten ist ja ähnlich. Durch die Verbrennung des nicht benötigten Tauschmittels bei der 'Spareinlage' (im Rahmen der Bildung von Finanzvermögen) schafft man es zwar die Hyperinflation technisch/logistisch zu vermeiden, aber die Spareinlage respektive das Finanzvermögen schwebt als Damoklesschwert über dem Wirtschaftsraum. Dieser Vorgang sistiert nur die Offenbarung des hyperinflationären Charakters.

[MB: Diese Verbrennung führt, wie dargestellt, auch zur Inflation. Weil die Leistungserbringer diese "Verbrennung" in ihre Preisgestaltung einfließen und damit vorweg nehmen. Tatsächlich soll hier aber garnichts "verbrannt", sondern umverteilt werden. Das ist dann genau der Geldsozialismus, den wir bereits heute von den Zentralbanken her kennen. Also der Geldsozialismus, vor dem Roland Baader so eindringlich gewarnt hat.]

Davon mal, abgesehen dass man ohne Bargeld von der Industrie wird bemuttert und der Staat dann vorschreibt - womit man zu bemuttern ist, denn man hätte ja die Wahl usw... das alles führt raus aus jeder annähernd vernünftigen Form von Marktwirtschaft.

Da ist dann besser wir setzen uns zum Nil und trinken ein Bier.

[MB: Willkommen im geldsozialistischen Schlaraffenland. Dem Land, in dem Bier und Honig bedingungslos fließen. ]
08.12.14 @ 22:05

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