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Die Sonne als unbezahlte Angestellte

von Wolfgang Prabel E-Mail 05.11.13 17:15:06

Einleitend will ich ein paar Aufgaben aus dem geheimen Mathematikbuch der deutschen Stromwirtschaft zeigen.

Gegeben sind folgende Stromerzeugungskosten in Deutschland:

Kraftwerkstyp
Braunkohle-Kraftwerk 2.8 Cent pro kWh
Steinkohle-Kraftwerk 3.3 Cent pro kWh
Atomkraftwerke 3.5 Cent pro kWh
Gaskraftwerk 4.2 Cent pro kWh
Onshore-Windkraftanlagen 7.6 bis 12.7 Cent pro kWh
Biomasse-Kraftwerk 9.6 Cent pro kWh
Offshore-Windkraftanlagen 10 bis 16.1 Cent pro kWh
Wasserkraftwerk 10.2 Cent pro kWh
Photovoltaikanlagen 50 Cent pro kWh

Gegeben ist ebenfalls folgender Strommix für 2012:

25,7 % Braunkohle
18,5 % Steinkohle
15,8 % Atom
12 % Erdgas
8,1 % Wind
6,2 % Biomasse
3,5 % Wasser
4,2 % Photovoltaik
6,0 % Sonstige (Öl, Müll…)

Gesucht: Wie hoch sind die durchschnittlichen Stromerzeugungskosten?

Wir nehmen den Strommix mit den Stromerzeugungskosten mal und erhalten ein Produkt. Die Summe des Produkts teilen wir durch 94 %.

Die durchschnittlichen Stromerzeugungskosten betragen 6,65 Cent / kWh.
2011 betrugen die Erzeugungskosten noch 5,7 Cent /kWh. Die Steigerung des Preises ist durch den Zubau von 1,2 % Photovoltaik 2012 entstanden.

Gesucht: Wieviel % der Stromerzeugungskosten verursacht die Erzeugung von 4,2 % Photovoltaikstrom?

Die Erzeugung von 4,2 % Photovoltaikstrom verursacht 33,6 % der deutschen Stromerzeugungskosten.

Anmerkung: Die Photovoltaikfans behaupten, daß der Photovoltaikstrom schnell billiger wird. Sie rechnen Zahlen von 28 Centern pro kWh vor. In diesen 28 ct sind aber nicht die Kosten für Ersatzkraftwerkskapazitäten und Energiespeicher (Pumpspeicherwerke) enthalten. Auch nicht die Profite der Energiespekulanten und die höheren Einspeisevergütungen der Vorjahre (50 ct in 2005). Die Fans rechnen einfach die Einspeisevergütung von 2013. Das ist nicht o.k.

Gesucht: Wieviel % der Stromerzeugungskosten verursacht die Erzeugung von 8,1 % Windstrom?

Die Erzeugung von 8,1 % Windstrom verursacht 13 % der Stromerzeugungskosten.

Anmerkung: Die Windenergie erfordert teure Neubauten und Ertüchtigungen von Freileitungen. Das liegt aber nicht an der Windenergie an sich, sondern an der verrückten Idee, den Wind nicht vor Ort, sondern in der Nordsee zu erzeugen.

Wird Photovoltaikstrom bis 2030 der billigste Strom?

Das Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) der Universität Stuttgart hat 2012 eine Studie erarbeitet, die eindeutig zeigt, daß der Strompreis aus Photovoltaik auch 2030 am teuersten sein wird, und zwar wird der Preis abhängig von verschiedenen Einflußfaktoren zwischen 14 und 22 ct pro kWh betragen. Zum Vergleich: für Onshore-Windstrom wird der Preis zwischen 8 und 11 Centern liegen, für Braunkohledampfkraftwerke zwischen 7 und 10 ct.

Daß die Sonne Energie umsonst liefert hat früher gestimmt. Heute ist es eine Lüge und es wird eine Unwahrheit bleiben. Die Photovoltaik ist die dümmste Investition seit dem Turmbau von Babel. Daß Photovoltaik später einmal billigen Strom liefern wird ist ausgeschlossen. Die Sonne ist zur unbezahlten Angestellten einer teuflischen Profit- und Propagandamaschinerie geworden.

Der Autor ist Betreiber von Prabels Blog. Dort gibt es eine Kategorie Energie und Preise.

11 Kommentare

Kommentar from: Altpöl als Motorenkraftstoff Anwender [Besucher]
Ich kann zuhause aber kein abgasfreies Braunkohledampfkraftwerk betreiben und mit Photovoltaik und einem Kleinwindrad ist es möglich, dezentral selbst Strom zu erzeugen und die Abhängigkeit von den Energieversorgungsunternehmen zu verringern. Der Netzanschluss ist für jedes Haus allerdings gesetzlich vorgeschrieben, sodass eine Grundgebühr in jedem Fall an das EVU gezahlt werden muss.
05.11.13 @ 19:22
Kommentar from: PV-Betreiber [Besucher]
*----
Also meine 2,8kWp PV Anlage hat mit Installation und Aufbau etwa 5000€ gekostet. Die erzeugt pro Jahr zwischen 2500 und 2800kWh Strom. Bei einer erwarteten Lebensdauer von mehr als 20 Jahren wird sie also ca. 50000kWh Strom erzeugen. Daraus ergeben sich dann etwa 10 Cent pro kWh. Wenn sie die garantierten 25 Jahre Strom liefern sollte, wird die kWh noch günstiger. Wie der Autor auf 50 Cent pro kWh kommt bleibt im Dunkeln und entspricht nicht der Realität.
05.11.13 @ 20:52
Kommentar from: Wolfgang Prabel [Mitglied] E-Mail
Hallo, lieber PV-Betreiber, wenn Sie die Anlage zum Eigenverbrauch betreiben, und das Stromnetz nicht mit ihrem Strom belasten, dann ist ihre Rechnung und ihr Verhalten sehr o.k. Falls Sie den Strom einspeisen, müssen Deutschland und alle Nachbarländer, selbst Polen und Tschechien technische Vorkehrungen treffen, um ihren Strommüll schadlos zu entsorgen. Lesen Sie mal das Wahlprogramm der ANO-Partei in Tschechien. Die sind schlicht wütend über den deutschen Strom, der zur Unzeit die Netze belastet. Die wollen sogar die Gesellschafterstruktur der Solarparks offenlegen. Weil das bekanntlich deutsche Spekulanten sind.
05.11.13 @ 23:08
Kommentar from: Solarstrom ist heute total billig [Besucher]
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Ich bekomme für meine im August 2013 in Betrieb genomme 26kW PV-Anlage ca. 14 Cent pro kWh Vergütung.

Der Strom wird großteils direkt vor Ort in dem größeren Dorf verbraucht.

Wie kommt man blos darauf, dass Solarstrom 50 Cent Stromerzeugungskosten hat?
Das war vor 13 Jahren richtig, heute ist das blanker Unfug.

Ebenso ist bei den Strom-"Erzeugungskosten" der Schaden an Mensch und Umwelt nicht eingerechnet, und Versicherungen auch nicht.
Meine Solaranlage ist Allgefahrenversichert, mit Betreiberhaftpflicht.

Und Die Atomkraftwerke?
Wie ist das in Japan bei Tepco?

Wie hoch sind die finanziellen Schäden und die, welche nie durch Geld bezahlbar sind?

In zweihundert Jahren werden noch Steuergelder nötig sein, um die Atomruinen zu sanieren, wo schon lange kein Strom mehr rauskommt.

Ist Atomstrom wirklich so billig?
Braunkohle?

Ich will noch eine Frage stellen:
Was galubt ihr eigentloich, wo die Strompreise (Endkunden) heute wären, wenn wir keine erneuerbaren Energien hätten????!

Wetten, genau so hoch?!


06.11.13 @ 18:38
Kommentar from: PV-Betreiber [Besucher]
Sie geben also zu das Ihre Zahlen falsch sind. Das ist schonmal ein Schritt in die richtige Richtung.
Nun müssen Sie nur noch lernen das es keinen "guten" oder "schlechten" Strom gibt. Strom ist da oder nicht und wenn er da ist ist es egal womit er erzeugt wurde.
Nun regen sich unsere Nachbarn auch zu recht auf denn Deutschland hat mittlerweile viel zu viele Stromerzeuger am Netz und macht damit nicht nur die eigenen Preise kaputt, sondern auch die der Nachbarländer. Dieser Strom kommt allerdings auch aus den von Ihnen genannten fossilen Stromquellen. So ein Atom- oder Kohlekraftwerk hat nämlich ein Problem ... es lässt sich nur sehr schlecht Regeln und muss eine bestimmte mindestmenge an Strom abgeben um überhaupt zu funktionieren. Genau diese Eigenschaft der fossilen Kraftwerke ist es aber die die Netze und den Preis so belastet. Deshalb tut Deutschland auch gut daran ein paar dieser Kraftwerke vom Netz zu nehmen, denn die brauchen wir nicht mehr. Das fällt den Betreibern natürlich schwer denn Marktanteile abgeben macht keiner gerne.
Wenn Sie diesen Zusammenhang verstanden haben empfehle ich Ihnen mal einen Blick nach England zu werfen. Die Engländer bauen da gerade ein Atomkraftwerk was nicht in das von Ihnen gezeichnete Bild passen will, denn da kostet die kWh mindestens 11 Cent pro kWh, was dem Erbauer des Kraftwers auch von der Regierung garantiert wird. Diese Garantie beinhaltet sogar einen Inflationsausgleich und gilt für 35 Jahre.
Also entweder haben die Engländer keine Ahnung wie man ein AKW preisgünstig baut, was ich nicht glaube da ich viele Engländer persönlich kenne oder aber Ihre Zahlen sind auch in diesem Punkt falsch.
06.11.13 @ 22:40
Kommentar from: PK [Besucher]
*----
Man darf nicht nur die Kosten sehen, man muss auch die Umwelt mit einbeziehen.
Was nutzen billige Braunkohle- und Atomkraftwerke wenn unsere Kinder nicht mehr mit den Hinterlassenschaften leben können.
07.11.13 @ 12:10
Kommentar from: tut nix zur Sache [Besucher]
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... wie kann man nur so verstrahlt sein, nicht wahrzunehmen, was für eine Katastrophe in Japan gerade wirklich abläuft ! Und auch die landschaftlichen Verüstungen im Braunkohletagebau sind doch nicht zu übersehen !? Wer zahlt denn für die Ewigkeitskosten eines AKW ? Der Steuerzahler ! Das wird nicht über den Strom abgerechnet - kapiert ?
Strom ist zu teuer - ja. Aber die Gründe liegen im Strommarktdesign und darin daß man es einige Zeit versäumt hat die Förderung zurück zu fahren. Die Ausnahmeregelungen kommen unnötigerweise dazu. Das ist zum Teil nicht mehr zu ändern - am Rest wird gearbeitet.
Mögen uns die Kosten heute nicht gefallen - die Marschrichtung "Erneuerbare" ist und bleibt richtig ! Es muß nur anders organisiert werden !
07.11.13 @ 14:57
Kommentar from: Wolfgang Prabel [Mitglied] E-Mail
Also die Vermengung der Atomfrage mit der Photovoltaikproblematik ist eigentlich nicht erforderlich. Weil es zu Atomstrom und Photovoltaik genug Alternativen gibt, zum Beispiel Windkraft, Wasserkraft, Braunkohle und Holz.
Ich habe noch mal einen Artikel zur Ökostromumlage gesucht und gefunden: http://www.welt.de/wirtschaft/article120916443/Warum-die-Oekostrom-Umlage-wirklich-steigt.html
Die Strombörse müßte eigentlich Strommüllverklappung heißen. Der Strompreis wird dadurch gedrückt, daß immer wieder Spitzenmengen kostenlos ins Ausland abgedrückt werden, weil es zu bestimmten Zeiten einfach keine kurzfristige Nachfrage gibt. Ein guter Teil des Stroms wird eben als Grundlast langfristig geordert. Was in einer speziellen Wetterlage geschwind mal anfällt, ist schwer zu verkaufen.
Ich habe zum Vergleich auch mal einen Link zu Einspeisevergütungen für Windanlagen hier: http://www.ökostrom.info/subventionen-und-verguetung-von-windkraftanlagen
Ich weiß: Windstrom ist auch nicht unproblematisch. Aber der Wind weht wenigstens manchmal auch im Winter und zu Spitzenlastzeiten.
07.11.13 @ 18:40
Kommentar from: PV-Fan [Besucher]
*----
Ein typischer Hetzartikel bar jeder Sachkenntnis:

- Von der Strompreissenkung durch Merit-Order-Effekt hat der Autor offenbar noch nichts gehört.
- Den Preis von 50 Cent pro kWh/PV hat der Autor schlicht erfunden. Das EEG sieht andere Vergütungen vor. Was vor zig Jahren für wenige Einspeiser gezahlt wurde, spielt prozentual an den heutigen Preisen kaum eine Rolle
- Marktwirtschaftlich läßt sich heute für unter 20 cent PV-Strom erzeugen.
- Hat der Autor mal durchgerechnet, wie die Entsorgungskosten von Atommüll für die nächsten 1000 Jahre aussehen? Wer zahlt dafür?
- Die Erzeugungskurve über den Tag entspricht bei PV der Lastkurve. Dezentral erzeugte PV entlastet daher die Netze.
- Peak Oil, Peak Kohl? Schon mal gehört? Glauben Sie wirklich Augen zu und weiter, wie bisher ist eine zukunftsfähige Lösung?!
- PV-Einspeiser werden als Spekulanten diffamiert. Und was bitte sind dann RWE und Vattenfall? Sankt Martin?

Einer der dümmsten Artikel seit langer Zeit!
07.11.13 @ 19:23
Kommentar from: Wolfgang Prabel [Mitglied] E-Mail
Das Fraunhofer-Institut hat für 2013 eine gewichtete Einspeisevergütung für alle bisher errichteten PV-Anlagen von 29 ct pro kWh ermittelt. Dazu kommen nicht unerhebliche Kosten für die Energiewirtschaft, von denen der Anlagenbetreiber nichts merkt und für die er finanziell nicht geradestehen muß: um den blackout zu verhindern werden Ersatzkraftwerke in Bereitschaft gehalten (soll evtl. auch subventioniert werden) und es gibt einen erhöhten anlagentechnischen und vertragstechnischen Aufwand für das Management der Strombereitstellung. Das sollte man nicht alles wegdiskutieren.
08.11.13 @ 15:23
Kommentar from: Bert [Besucher]
*****
Subventionen sind grundsätzlich Diebstahl, durch Konsumzwang am Steuerzahler. Der freie Markt würde die wahren Kosten schnell zeigen und jeder könnte selber entscheiden, wie die Energiewirtschaft sich wandelt. Einmal dürft ihr raten, wer da den Bremsschuh drin hat.
08.11.13 @ 18:11

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