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Schluß mit Bunga Bunga

von Jan Kneist E-Mail 14.11.11 14:58:51

Wer letztendlich das Kartenhaus des EU-Europas einer Handvoll Bürokraten und Geheimbündler zum Einsturz bringt, kann weiter gemutmaßt werden. Sind es die Griechen, die einst die Demokratie erfanden und jetzt auf dem Weg zum Armenhaus sind oder die Italiener, die wir für ihre gute Küche schätzen, deren Geschichte und Bauwerke wir bewundern und die wir für ihr chaotisches und korruptes Staatswesen belächeln? Allein von den im Feuer stehenden Summen kommt nur Italien in Frage.

Griechenland könnten wir (theoretisch) seine Schulden von 350 Mrd. € komplett erlassen und wir wären noch immer meilenweit von unserer eigenen Pleite entfernt.

Bei Italien geht das nicht mehr. Das Land hat fast 2 Billionen € Schulden, von denen alleine 2012 304 Mrd. € refinanziert werden müssen. Das heißt, Anleihen in diesem Umfang laufen aus und da kein Staat jemals einen lausigen Heller zurückzahlte, müssen in mindestens gleichem Umfang neue Anleihen aufgelegt werden. Daher die Prognosen, daß 2012 das Jahr des Endes des Euros sein wird. Wer soll die Anleihen vom nächsten großen Bankrotteur kaufen? Gerade wurde auf Reuters gemeldet, europäische Banken planten den Verkauf von italienischen Bonds im Umfang von 300 Mrd. Euro. Ok, ich bezweifle, daß alle Banken Reuters Bericht über ihre Vorhaben erstatten, aber nehmen wir das mal als gegeben hin. In dem Artikel (http://www.reuters.com/article/2011/11/11/us-italy-banks-ifrdebt-idUSTRE7AA47V20111111) wird gesagt, daß die Banken dieses Mal nicht mehr warten, bis sich eine so verheerende Lage wie in Griechenland einstellt. Also jetzt raus mit den Anleihen, solange sie noch bei 80-90% notieren. Dementsprechend reagierten die Bondmärkte sofort und ließen die Renditen der Italien-Anleihen in Windeseile über 7% hochschießen. Auch Frankreich war mit fällig (hoppla, wer hatte sich da mit dem AAA verplappert?), denn deren Banken halten reichlich Anleihen des mediterranen Nachbarn. Und wenn dem Unterhaltungskünstler Sarkozy mal wieder das Wasser auf der Stirn steht, was ist dann die erste Amtshandlung? Genau…. Man versucht einen neuen Griff nach dem Vermögen des persönlichkeitsgestörten teutonischen Nachbarn. Die Goldreserven und Sonderziehungsrechte sollten mit für den Rettungsfonds eingespannt werden, wohlwissentlich, daß der Haupteinzahler nicht auch der Hauptnutznießer sein wird. Dieser plumpe Versuch wurde von der Bundesbank zurückgewiesen. Wie lange noch? Das Manöver macht deutlich, daß bald große Summen gebraucht werden und die Funktionsweise des Rettungsschirms noch immer nicht definiert ist. Herr Regling, der gerade mit dem Klingelbeutel durch die Welt tourt, hatte bei den Chinesen keinen Erfolg. Den hätte er vermutlich auch nur bei sehr dummen und gutgläubigen Menschen gehabt, was die Chinesen ausschloß. Er sollte es in Deutschland versuchen!

Warum der Rettungsfonds schon jetzt eine Totgeburt ist und sich ausländische Geldgeber nicht beteiligen werden, erkläre kürzlich Ex-Verteidigungsminister Jung, unabsichtlich. Sinngemäß: Wenn Sie eine Anleihe kaufen und die fällt aus und Sie bekommen nur noch die Hälfte wieder, dann garantiert der Rettungsschirm für 20%. Ahm, was für ein großartiger Deal, kann man sich als möglicher Investor nur fragen. Wenn also Italien und bald auch Spanien um Kredite flehen müssen und auch hier ein „Haircut“ von 50 oder mehr Prozenten ansteht, dann bekommt man als Chinese, Inder, Brasilianer oder sonst wer, der gerade anlegen will, den Restwert UND 20%. Dummerweise wird das aber in jedem Fall viel weniger als die 100% sein, die man am Anfang einzahlt. Rein rechnerisch klappt es logischerweise nur bis zu einem Ausfall von maximal 20%, der dann vom Fonds ausgeglichen wird. Wer soll den bitte in dieses Konstrukt auch nur einen Pfennig investieren? Die EFSF-Geldeinwerber scheinen die Chinesen und Russen für komplette Vollidioten zu halten! Es ist also absehbar, daß diese „Hebelung“ kolossal scheitern wird.

Aber kurz zurück zur anfangs gemachten Aussage, daß 2012 das Ende des Euros kommen wird. Es gibt schon einen Ausweg – die EZB wird zur FED und monetisiert sämtlichen Sondermüll. Sie ist eh schon auf dem besten Wege dahin, wer hätte sonst gestern die Renditen der italienischen Bonds so schnell drücken können (Internet: www.pigbonds.info)? Wenn sich die Staaten weiter der Normalität verschließen und Normalität heißt eben, daß Italien, Griechenland, Frankreich, Spanien wieder Währungen haben, die den früheren entsprechen, dann bleibt nur die Finanzierung über die Notenpresse. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird dieser Weg gewählt, der auch einfacher ist als noch mehr Transfers von den Zahlerländern zu verlangen. Politisch ist das nicht mehr zu verkaufen, also besser geräuschlos über die EZB. So riskiert man auch keinen abrupten Zusammenbruch wie er bei echten harten Sparmaßnahmen droht. In den Nachrichten werden wir uns auf noch mehr Schwachsinn einzustellen haben, z.B. Dönerbomber etc., während die EZB in Ruhe Billionen von Schrottpapieren in die Bilanz nimmt und hunderte Millionen Menschen um ihre Ersparnisse bringt. 2012 wird das Jahr des Erwachens für viele werden, denn sickert diese Monetisierung durch, wird die Inflation schnell Fahrt aufnehmen. Was dann passiert, ist schwer kalkulierbar.

Erschienen im Rohstoff-Spiegel Nr. 23/2011 vom 12.11.2011

5 Kommentare

Kommentar from: Bert [Besucher]
Vielleicht habe ich ja was verpasst, aber ist es nicht so, dass da noch viel mehr im Busch ist, als offiziell in den Büchern steht? Ich denke da z.B. an die gigantische Immobilienblase, die da immer noch in Spanien (und wohl auch anderswo) darauf wartet, zu platzen. Ganze Landstriche überzogen mit Geisterdörfern und leeren Landstrassen, gebaut für schlaue Investitoren hierzulande. Wohl schon alles baufällig und kein Pfifferling mehr wert. Hallo DAX, ade?

Natürlich ist vieles im Busche. Daher.... genießen Sie jeden Tag. JK
14.11.11 @ 15:56
Kommentar from: Andreas [Besucher]
Hallo Herr Kneist,

da wir wohl alle mindestens durchschnittlich begabt sind lautet die erste Preis - Frage: Woher kommen die ca. 40 Billionen Dollar mit den die "Staaten" verschuldet sind ?
Richtig das hören wir doch an jedem Tag der Banken - Rettung..... von privaten Banken !!!

Sogar die Commerzbank ist dabei - eigentlich nur witzig wenn man weis zu welchem Betrag - welcher Anteil bei der Rettung dieser Bank den Besitzer gewechselt hat.
Woher nehmen die das Geld - ja habe ich schon mal gehört, die machen das Geld aus dem Nichts ...... und verleihen es gegen Zinsen an die "Staaten".

Genialer Geschäftstrick - irgendwie... wie der Kaiser ohne Kleider .... und unsere unterbegabte Politik merkt das nicht ? Oder stehen dahinter mafia-ähnliche Strukturen ?
Übrigens: Mafia-ähnlich wird durch die Meinungsfreiheit gedeckt - meinen jedenfalls höchste Gerichte der "BRvDR.

Grüße von Andreas
15.11.11 @ 21:17
Kommentar from: Achim [Besucher]
Hallo Herr Kneist,
gescheitert ist die Eurozone schon von Anfang
an.
Man fügt nicht zusammen was wirtschaftlich nicht zusammengehört.
MfG
Achim

Genau. Es fliegt auseinander, was nie zusammen gehörte. JK
16.11.11 @ 18:26
Kommentar from: Zero [Besucher]
Wenn die Situation nicht so traurig wäre, könnte man eigentlich nur noch schallend lachen und diesen ganzen Versagern aus Polit- und Bankenmafia dabei zusehen, wie sie Fehler am laufenden Band produzieren.

An allen Ecken und Enden in der Eurozone brennt die Hütte und man lügt, betrügt, täuscht, trickst und zündet Nebelkerzen bis zum finalen Untergang, der durch die Exponentialfunktion mathematisch sicher und mit tödlicher Gewissheit unweigerlich eintreten wird. Man kann sich nun mal nicht ewig Zeit kaufen und die Guthaben- und Schuldenmenge in einem Währungsraum ohne Konsequenzen exponentiell aufblähen...

Hoffentlich reißt auch den Bond-Investoren bald der Geduldsfaden und zieht den arroganten Affen den Stecker. Denn am Ende geht so oder so jeder pleite, wenn man so weiter macht, wie bisher. Zudem muss schlussendlich auch jedes private Finanzinstitut schauen, dass die Risiken in den Büchern nicht ausufern. Aber bei der Unfähigkeit z.B. jetzt wieder im Fall Unicredit, wartet man wohl vergeblich bis hier Besserung eintritt. Die Gold- und Silberbugs und die Hedgefonds, die 2009 bereit waren umzudenken, freut es, da man sich schließlich auf eine Sache verlassen kann: die Dummheit und Unfähigkeit der Beteiligten aus Poltik und Banken.

Was auch wieder verwundert: Versicherungen wie bspw. die Allianz lernen einfach nicht dazu in puncto Anleihen. Dabei weiß die Tochter PIMCO ganz genau, dass wir sowohl in den USA als auch in der Eurozone eine riesige Anleihenblase haben. Nicht umsonst hat PIMCO keine US-Staatsanleihen mehr (ist sogar short mit entsprechenden CDS) und schichtet massiv in Gold um. Wie deutlich muss das Signal noch sein?! Der größte Anleihe-Laden dieser Welt kauft seit dem Lehman-Desaster Gold!!!

Aber naja, wer nicht hören will, muss eben (finanziell) fühlen. Eine einzige gute Sache hat diese Geldsystemkrise schlussendlich doch noch: es wird für lange Zeit kein Vertrauen mehr in die Finanzbranche und die Politik einkehren. Denn wenn uns der ganze fiat-money-Müll noch in diesem Jahrzehnt um die Ohren fliegt, wird ein radikales Umdenken in puncto Geld, Altersvorsorge, Demokratie u.a. Bereichen einkehren. Hoffen wir, dass die Bevölkerung neue (alte) Wege geht (Stichwort echter Liberalismus und Kapitalismus mit gutem Geld und echter freier Marktwirtschaft) und nicht wieder auf die sozialistische Betrügerbande der Blockpartei CDU-CSU-FDP-SPD-Grüne-Linke reinfällt, die man, mit wenigen Ausnahmen, komplett in die Tonne treten kann.

Es wird auf allen Ebenen große Veränderungen geben. Ich hoffe, daß wir jetzt in ein Zeitalter echter Demokratie übergehen. Dafür muß aber die korrupte Herrschaft der Blockparteien gebrochen werden. Deutschland ist hier ein sehr interessantes Experiment, eine Nation die ferner jeder Normalität nicht sein könnte. Der Bürger ist hier viel zu vertrauensselig und das nutzen die Blockparteien schamlos aus. Es wird wohl ohne totalen Bankrott keine Veränderung geben, erst dann geht dem Michel ein Licht auf. Bis es soweit ist, kann man mit den Füßen bzw. dem Geldbeutel abstimmen und weiter Falsch- in Echtgeld tauschen. JK
16.11.11 @ 22:52
Kommentar from: Lars Schweinigel [Besucher]
@Andreas: Gegenüber diesen Strukturen ist die Mafia ein Knabenchor.

Und ja, Sie haben recht: "unser" Geld wird von vorwiegend privaten (Noten-)Banken "gedruckt" und gegen Schuldverschreibungen, zum Teil mit Umweg über andere private Banken (an erster Stelle die Deutsche Bank, Credit Suisse, UBS, Bank Santander) an die Staaten verliehen. Zins und Tilgung decken die Staaten vorgeblich aus der Steuereintreibung.

Da jedoch Zins und Tilgung die ursprünglich "geliehene" Geldmenge um den Zins überschreiten, können diese Kredite in ihrer Summe niemals abgezahlt werden (das fehlende Geld für den Zins darf ja nur von der Notenbank kommen!), und der Fehlbetrag muss mit weiteren Notenbankkrediten gedeckt werden. Diese Spirale treibt den Zins und damit die vom Volk eingetriebene Steuer bis zum Zusammenbruch des Systems immer weiter in die Höhe. Alle Beteiligten wissen das.

Traditionell werden Staaten, die sich diesem System entziehen wollen, durch Krieg vernichtet. Es ist naheliegend, dass solche Kriege von den Eigentümern der Notenbanken initiiert werden. Beispiel ist die Oktoberrevolution, die vorwiegend auf Sturz und Vernichtung der Zarenfamilie ausgerichtet war, weil diese sich weigern wollte, Kredite an die Bank of England zurückzuzahlen. Die Finanzierung der Vorbereitung der Oktoberrevolution durch Lenin und seine Konsorten sowie der Anreise und der politischen Aktivitäten in Russland werden auf das Bankhaus Kuhn, Loeb & Co. zurückgeführt, dessen Zusammenhang mit der (privaten) Notenbank Bank of England aufgrund der jeweiligen Eigentumsverhältnisse nur als ausserordentlich eng bezeichnet werden kann. Die Zarenfamilie wurde im Zuge der "Revolution" ermordet.

Unsere (un)verantwortlichen europäischen Politiker kennen diese zusammenhänge sehr genau. In ihrer Gesamtheit handeln sie jedoch nicht im Interesse ihrer Wahlvölker, sondern im Interesse der Notenbanken. Die Gründe dafür werden ofenbar, wenn man die Mitgliedschaften eines grossen Teils dieser Personen (vorwiegend der Mächtigen und "Langgedienten") in internationalistischen Organisationen wie dem Council of Foreign Relations (v. Guttenberg, Merkel "Young Leader", u.v.a.), den geheimbündlerisch-verschwörerischen Bilderbergtreffen, dem Verein Atlantikbrücke in Berlin oder dem "parteiübergreifenden" Verein von Bundestagsabgeordneten für Europa, der zum Ziel hat, möglichst viele staatliche Hoheitsbefugnisse der BRD an die EU zu übertragen und so vollends der demokratischen Kotrolle zu entziehen, oder der Sozialistischen Internationalen, deren Fundus aus den gleichen Quellen stammt. Sie dürfen davon ausgehen, dass diese Personen "nur ihrem Gewissen verpflichtet" in Ausübung ihrer Ämter vorwiegend ihre eigenen Interessen innerhalb dieser Organisationen vertreten. Immerhin winken nach der drögen Staatsarbeit für willfährige Helfer hochdotierte und mächtige Positionen in der Industrie oder internationalistischen Organisationen wie EU, IWF, UNO etc. Ausserdem scheint bei Abweichlern eine extrem erhöhte Gefahr eines obskuren tödlichen Ereignisses zu bestehen. (bachte eine Liste von Mordopfern von Mitgliedern der Atlantikbrücke: Detlev Karsten Rohwedder, Jürgen Ponto, Alfred Herrhausen, Uwe Barschel, Karl Heinz Beckurts. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Atlantik-Br%C3%BCcke#Weitere_bekannte_Mitglieder)

Um diese Klüngel in der Demokratie über die Jahrzehnte an den Schaltstellen der Macht zu halten, gibt es in den verschiedenen Staaten verschiedene Methoden. In der BRD dient hierzu das Listenwahlrecht, dass es den Parteien (auch hier an der Macht dieselben Klüngel) ermöglicht, persönlich nicht gewählten Personen Bundestagsmandate und höchste Staatsämter zuzuschanzen (z.B. Merkel als sie BuKa wurde) und so trotz Wahlsystem den Bestand der korrupten Seilschaften an der Spitze des Staates zu sichern.

Damit Sie nicht merken was passiert, werden Sie von Presse, Fernsehen und Unterhaltungsindustrie von früh bis spät mit Fehlinformationen und unsinnigen Spielchen bombardiert, mit Scheinproblemen abgelenkt und in Scheinkonflikte mit ihren Nachbarn verwickelt und so davon abgehalten, über Ihre Situation nachzudenken und Ihre ureigensten Interessen selbst zu vertreten. Wenn Sie z.B. denken, "die Griechen/Italiener/Franzosen haben über ihre Verhältnisse gelebt und jetzt soll der Deutsche das Bezahlen" sind sie schon 'reingefallen. Denn die Griechen/Italiener/Franzosen sind von Ihren Staaten ebenso verkauft worden wie Sie, und Sie sollten sich eher mit diesen Griechen/Italienern/Franzosen zusammentun und gemeinsam Lösungen suchen als auf sie zu schimpfen und sich weiterhin von "Ihrer" Regierung verkaufen zu lassen. (N.b.: interessanterweise versucht dieselbe Unterhaltungsindustrie die Griechen/Italiener/Franzosen mit ganz ähnlichen Scheinargumenten gegen die Deutschen und gegeneinander aufzuhetzen.)

Wenn Sie also, wie in der BRD üblich, von Ihrem Verdienst nach Abzug aller Steuern nur ein Drittel des Wertes in Waren und Leistungen erhalten, wissen Sie nun wohin das Geld geflossen ist, und wer Sie mit wessen Hilfe auf welche Weise um Ihre in den Verdienst investierte Lebenszeit betrogen hat.

17.11.11 @ 16:44

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