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Eurodämmerung

von Jan Kneist E-Mail 22.01.15 08:21:52

Diese Woche stehen zwei wichtige und richtungsweisende Ereignisse an. Zuerst heute die Entscheidung der EZB über den Schrottankauf und am Wochenende die Wahlen in Griechenland.

Zunächst zur EZB. Daß ein riesiges Programm mit fadenscheinigen Begründungen gestartet wird, steht außer Frage. Unklar ist noch die Höhe (500 Mrd. – 1 Billion €), die „Qualität“ der zu erwerbenden Titel und WER sie auf die Bücher nehmen soll. Verschiedene Modelle sind im Gespräch, u.a. ein anteiliger Erwerb von Anleihen nach dem Anteil am Grundkapital des jeweiligen Landes an der EZB. Da aber Anleihen der Südländer am meisten vom Markt weg müssen, erscheint das unlogisch. Auch ein Ankauf von Anleihen des jeweiligen Landes durch seine eigene ZB macht für mich keinen Sinn. Ankauf von Papieren hoher (Schein-) Bonität ist ebenso unwahrscheinlich, weil dann wieder alles vom Club-Med liegenbliebe. Also was dann? Vielleicht ein Ankauf in Relation zur Verschuldung des jeweiligen Landes zum BIP des Landes, was automatisch die PIGS ins Spiel bringt, aber dann als verbotene Staatsfinanzierung bezeichnet werden könnte und Schuldenmacher noch belohnt. Wie man es dreht, Recht wird gebrochen werden, Moral Hazard weiter vergrößert, die Druckerpressen werden anrollen – massiv.

Und das bringt uns zum zweiten Ereignis in dieser Woche, nach dem diese Druckerpresse schon nötig sein wird – Griechenland. Wie verschiedene Quellen berichten, ist in Griechenland aus Angst vor einem Ausstieg aus dem Euro ein massiver Bankenansturm im Gange. Damit könnten nicht nur seine Banken unter die Räder kommen, sondern das gesamte Europrojekt kann jetzt zu zerfallen beginnen. DAS Schandprojekt der gesamten, korrupten und ihre Völker verachtenden EU-„Elite“, von Anfang an darauf ausgelegt, aus dem sicher entstehenden Chaos ein totalitäres Imperium zu basteln, zu dem die Nationen niemals Ja gesagt hätten. Da von dieser größenwahnsinnige Clique kein Einsehen zu erwarten ist – da bin ich Realist – wird es vermutlich unkontrolliert zusammenklappen bzw. hyperinflationieren und man wird sich nach Sündenböcken umsehen.

Die Ukraine-Krise eignet sich dafür hervorragend und gemeinsam mit den Amerikanern, die auch mit dem Rücken zur Wand stehen, wird die Lage, wie von mir seit Wochen vermutet, wieder eskaliert. Dann war da letzte Woche noch die Auflösung der Franken-Bindung an den Euro – wodurch große künstliche Nachfrage nach Euros entfallen war. Dies war der erste sichtbare schwarze Schwan. Der nächste wird die erwähnte Wahl sein und es spielt keine Rolle, wie sie ausgeht. Die Griechen können die Schulden nicht tragen. Also entweder Austritt aus dem Euro und damit „Ausfall“ von hunderten Milliarden sofort notleidenden Krediten oder erneuter Schuldenschnitt mit zig Milliarden Verlusten und dem Ansporn für die anderen PIGS, das gleiche zu fordern. Selbst wenn man jetzt nochmal den Euro in Griechenland retten sollte, ändert das am fundamentalen Problem nichts und in einem halben Jahr bräuchte man den nächsten Schuldenschnitt. Trotz Schäubles und Merkels Gesülze ist Griechenland eben nicht auf gutem Wege und nur verblendete Ideologen bestreiten das.

Was wir jetzt erwarten können, ist eine verstärkte Kapitalflucht aus den PIGS Ländern in Richtung Norden, also ein erneutes Anschwellen der Target-2-Salden, vermutlich über die Rekordhöhen von 2012 hinaus. Selbst wenn sie nächste Woche den Euro in den Club Med Ländern noch „retten“, wer sagt denn, daß sie es in einem Monat noch tun? Auch der Franken war noch eine Woche vor Auflösung der Bindung bombenfest mit dem Euro verbunden. Dann plötzlich war alles anders und kaum quantifizierbare Verluste manifestierten sich.

Es ist zu einem gewissen Grade natürlich Kaffeesatzleserei, aber ich vermute, daß genau wie 2012 auch jetzt die Länder des Nordens kurzfristig von dieser zu erwartenden Kapitalfluch aus dem Süden profitieren werden. Das heißt, „Länder“ ist vermutlich falsch formuliert, denn es werden wohl nur die Anleger sein, die sich über noch höhere Aktien und Rentenkurse freuen können, was aber nicht für die Stärke der Wirtschaft Deutschlands, Österreichs oder Hollands sprechen wird, sondern für die verzweifelten Versuche von Investoren aus dem Süden, ihr Geld zu retten. Mit dem Fluß nach Norden werden die Aktienmärkte im Süden spiegelbildlich einbrechen und damit die Ungleichgewichte und Fliehkräfte im Euroraum exponentiell steigern. Da sich dieser Kapitalfluß nicht nur nach Nordeuropa ergießen wird und einige Contrarians längst wissen, daß es sich auch hier nur um ein Zwischenziel handelt, sollten die US Börsen, Rentenmärkte und Edelmetalle ebenfalls steigen. All dies nicht aus dem Grund guter wirtschaftlicher Aussichten, sondern wegen riesiger Summen, die sich verzweifelt in Sicherheit zu bringen suchen.

Wo ich die größten Chancen in dem ganzen sich aufschaukelnden Chaos sehe, liegt auf der Hand. Der Dow mag noch 1-2000 Punkte gewinnen, der Dax vielleicht noch 1000, die Chancen bei Gold sind aber absolute unbegrenzt. Das folgende Schaubild stammt aus einem bei Zero Hedge veröffentlichten Artikel.

Gold lag vor über 3 Jahren bei 1900 $, Silber bei 50 $. Heute ist die Lage um ein Vielfaches verfahrener und eine Lösung ist völlig unmöglich geworden. Dank Interventionen der ZB-Kabale notiert Gold bei 1.300 $ und Silber bei 18. Währenddessen sitzen Billionen Einheiten diverser Papierwährungen in Anlagen, die wertlos verfallen werden, andere Billionen sind jetzt schon, von Angst getrieben, global unterwegs. Doch das ultimative Ziel mit ewigem AAA-Rating ist NUR Gold! Also wäre es dann nicht klug, sich jetzt schon in Ruhe am Ziel einzurichten und zu positionieren?

Ergänzung 22 Uhr, 22.01. 2500 t jährlich gefördertes Gold entsprechen aktuell ca. 80 Mrd. €, also 5 WOCHEN Draghi QE.

5 Kommentare

Kommentar from: wolf [Besucher]
Wir wissen doch schon lange, daß die Bundesrepublik vollständig pleite ist und eigentlich nur noch eine ewig langandauernde Konkursverschleppung stattfindet.
Wer als Firma so etwas tut, sieht sich schnell vor einem deutschen Gericht und muß sich zur Verantwortung stellen. Das AAA-Rating für Deutschland ist doch nur dafür da, um der Bundesregierung Honig ums Maul zu schmieren, auf den Busch zu klopfen und auf die Goldeseltaler hinten zu warten. Wer das nicht kapiert, ist eben voll verblödet. Alle Regierungen, die für ihr Volk entscheiden, haben und werden versuchen sich zu sanieren und zwar auf Kosten der Bundesrepublik. So ist das nun einmal und das ist auch mehr als verständlich. Natürlich hoffe ich sehr, daß auch unsere Politiker eines guten Tages auf ihren geschworenen Eid kommen und danach auch verfahren. Möglich ist also alles. Man hat schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen. Jan Kneist, ihr letzter Satz hat einen Fehler und zwar das Fragezeichen!!! Nein, wer bis jetzt nicht reagiert hat, ist eben ein schwerer Masochist, der kann nicht anders, als im Glauben an das Gute unterzugehen. In solchen Fällen ist Hopfen, aber auch Malz verloren gegangen.
22.01.15 @ 08:47
Kommentar from: foxxi [Besucher]
....eine Frage zu den Anleihekäufen: handelt es sich bei den Staatsanleihen um bereits am Markt befindliche Anleihen, oder um Neuausgaben? Ist es irgendwie ein Kredit von der EZB, mit Zinsforderung an den Staat? Oder ist es EZB-Geld zur Entschuldung von Staaten ohne einer Zinsforderung?
Mir ist der Zusammenhang und deren Folgen nicht ganz klar. Danke!


Wenn die Bank neue Emissionen kauft, wäre es verbotene Staatsfinanzierung. Also vermutlich am "Sekundärmarkt", also man nimmt bestehende Anleihen den Banken ab. Woraus es aber ankommt, ist, daß es NEUES Geld ist. Die ZB schafft ja durch den Ankauf neues Geld, das den Euro weiter entwertet. JK
22.01.15 @ 11:56
Kommentar from: Bert [Besucher]
Als Erstes wird Drachi seinen Goldmännern helfen und allen Schrott den die bei BlackRock abgeladen hatten, von dort aufkaufen. Wurde ja früher schon mal angekündigt. Und dann werden die Anderen das nachmachen. Vielleicht saniert sich die FED sogar noch über die EZB?
22.01.15 @ 15:56
Kommentar from: Silber 5000$ ! [Besucher]
Bin ich jetzt wieder gesperrt ???
Nicht, dass es etwas an der Realität ändern würde.
Die Rechnung lässt sich viel einfacher darstellen, wenn du dir für jeden Monat QE drei Jahresproduktionen an Silber vorstellst, die zur Lieferung bereitstehen.

Almost 1,000 Tonnes of Silver Withdrawn From SLV Since December 1, 2014

ECB To Print Trillion Euros – Gold Could Surge 40% In 15 Minutes Against Euro, Dollar

SocGen Explains That Since The ECB’s QE Will Fail, It Will Need To Be Increased To €3 Trillion, Include Stocks

https://www.youtube.com/watch?v=7qbJlAQHBVA&x-yt-cl=84359240&x-yt-ts=1421782837

The safest place to be in a tsunami situation is behind the tsunami. ;-)


Interessantes Video. Danke. JK
22.01.15 @ 19:14
Kommentar from: Silber 5000$ ! [Besucher]
Habt ihr auch den Eindruck, von lauter geistig Verwirrten umgeben zu sein ?
Aber nach soviel Kritih an Draghis Kurs kommt bei mit langsam die Vermutung hoch, er macht etwas richtig, meint ihr nicht ?
Und die Schweiz erst.
Was keiner verstehen kann ist, wie kann Gold und Silber noch Einbrüche im Preis verzeichnen ?
Da sind die wahren geistig Verwirrten unterwegs.
Die Schweizer brauchen nicht mehr arbeiten. Die können sich einfach nur das Geld drucken und einkaufen gehen.
23.01.15 @ 21:05

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