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Feste Brennstoffe sind günstiger als Gas und Heizöl

von Wolfgang Prabel E-Mail 03.03.14 17:59:29

Für den Vergleich von Brennstoffpreisen zum Heizen im Zeitraum Januar / Februar 2014 zugrundegelegt wird ein Eigenheim mit einem Energieverbrauch von 12.000 kWh pro Jahr.

Braunkohlenbriketts
Welche Menge benötigt man? Der Heizwert beträgt 5,6 kWh/kg. Die erforderliche Kohlenmenge beträgt 12.000 / 5,6 = 2.143 kg oder 43 Zentner. Den Zentner bekommt man lose für 12 €. 43 Zentner kosten also 516 €. Gebündelt kostet die Kohle deutlich mehr.

Lufttrockenes Laubholz
Der Heizwert beträgt 2.500 kWh/Festmeter. Die erforderliche Holzmenge beträgt 12.000 / 2.500 = 4,8 Festmeter. Den Schüttraummeter bekommt man für 81 €. Ein Schüttraummeter sind etwa 0,6 Festmeter. 4,8 Festmeter kosten also 4,8 x 81 / 0,6 = 648 €.

Heizöl
Der Heizwert beträgt 10 kWh/l. Die erforderliche Ölmenge beträgt 12.000 / 10 = 1.200 l. Den Liter bekommt man für 81 Center. 1.200 Liter kosten also 972 €.

Holzpellets
Der Heizwert beträgt 4.900 kWh/t. Die erforderliche Menge beträgt 12.000 / 4.900 = 2,45 t. Die Tonne bekommt man für 288 €. 2,45 Tonnen kosten 706 €.

Erdgas
Erdgas steht als leitungsgebundenes Medium in vielen Gegenden nicht zur Verfügung. Weil es mit einem Grundpreis- und Verbrauchspreisanteil verkauft wird, ist der einfache Vergleich erschwert.
Ich habe deshalb das Internetportal Verivox zur Preisfindung genutzt und den günstigsten Anbieter mit 737 € ermittelt. Allerdings sind da 150 € Neukundenbonus enthalten, so daß der Preis für Altkunden sich bei 887 € bewegt.

Steinkohlenkoks
Der Heizwert beträgt 8 kWh/kg. Die erforderliche Koksmenge beträgt 12.000 / 8 = 1.500 kg oder 30 Zentner. Den Zentner bekommt man gesackt für 25 €, lose für 22 €. 30 Zentner kosten also lose 660 bzw. gesackt 750 €.

Ergebnis:
Feste Brennstoffe sind wesentlich günstiger als Heizöl und Erdgas. Außerdem ist die Versorgungssicherheit im Kriegs- oder Krisenfall höher, da zumindest Braunkohle und Holz aus Deutschland kommen.

Die preislichen Aussagen sind eine Momentaufnahme, die sich schnell ändern kann. Lokale Besonderheiten sind in der obigen Aufstellung nicht berücksichtigt. Insbesondere gehört zu jedem Heizmedium auch der passende Kessel oder Ofen. Die Kesselpreise unterscheiden sich natürlich stark. Die Abschreibung der Kessel/Öfen und falls vorhanden der Wärmeverteilung muß man natürlich für einen wirklichen Vergleich mit berücksichtigen. Natürlich haben Kessel und Öfen auch unterschiedliche Wirkungsgrade. Ein schlechter Wirkungsgrad kann den Verbrauch gegenüber den obigen Annahmen deutlich steigern. Von einem Baumarktofen für 300 € kann man effizienzmäßig keine Wunder erwarten.

Der Autor ist Betreiber von Prabels Blog, die letzten Einträge betrafen Hollywoods absurden Sklaven-Oskar, die viel zu niedrigen Nettolöhne, die Kosten der Stromspeicherung und die Forderung einer Regierungskommission nach Abschaffung des EEG.

5 Kommentare

Kommentar from: WVO Biker [Besucher]
Ich scheute keine Kosten und baute ein Passivhaus, beheizt mit einem €10.000 teuren wasserführenden Scheitholzkaminofen. Das befriedigt, aber es staubt auch ein wenig und es macht etwas Arbeit. Der Lektüre für den jungen Bauherren hatte ich vordem entnommen, dass elekrisches Heizen zehnmal so teuer sein soll wie die Holzheizung. Ich finde dagegen, dass es gar nicht so viel teurer im Verbrauch ist und dabei kostet ein effizienter kleiner elektrischer Ofen mit 0,4 bis 2 KW nur ca. €20 bis €50. Klar hat der Holzofen nomminell bis zu 15 KW Leistung und ermöglicht Fußbodenheizung, aber ich denke ein Teil davon geht auch durch den Kamin flöten und ausserdem dauert es etwas bis man die Wärme z.B. nach Abwesenheit überhaupt spürt. Wegen der gesetzlich vorgeschriebenen und für die Lüftungsanlage, die ja einen leichten Unterdruck in den Wohnräumen erzeugt, auch notwendigen Glasscheibe des Ofens strahlt das Feuer nicht mehr so wie die früher übliche offene Feuerstelle. Selbstvertändlich bleibe ich der Holzheizung treu (Kohle ist als Brennstoff in meinem Ofen nicht zulässig und hinterlässt auch Unmengen an Asche), aber sie ist eine "Heizung als Hobby", nota bene mit einem angenehmen Wohnklima.
03.03.14 @ 20:11
Kommentar from: Miri [Besucher]
****-
Wenn man das Brennholz als "Selbstwerber" selber macht (beim Forstamt nachfragen), dann kostet das Holz fast gar nichts, außer Zeit und Muskelkraft. Man braucht nur eine Motorsäge, einen Kettensägenkurs, Schutzkleidung und ein Fahrzeug zum Abtransportieren. Zu Hause muß es natürlich weiter verarbeitet werden. Dazu braucht man keinen eigenen Wald zu besitzen.
03.03.14 @ 21:47
Kommentar from: Walter [Besucher]
*****
Holz ist meiner Meinung nach die einzige nachwachsende ("erneuerbare") Energie, die den Namen auch verdient.

Dabei hat Brennholz bis heute sogar noch den bei weitem größten Anteil an den ganzen "erneuerbaren Energien", obwohl es diese Art Heizung schon seit Menschengedenken gibt.

Den Rest kann man schadlos weglassen und vergessen statt die ganze Umgebung mit Windrädern und Solarpanel-Sondermüll zu verschandeln.

Mit einem Bruchteil des verschwendeten Kapitals, in Aufforstung und investiert, was Bodenerosion verhindert und Brachland wieder in Biotope verwandelt, wäre der Umwelt wirklich etwas gutes getan.

Aber dafür gibt es wohl keine Lobby, die sich an den Einspeisevergütungen bzw. an den hohen Strompreisen für die Bürger die Taschen voll machen kann.
04.03.14 @ 00:27
Kommentar from: Jupp [Besucher]
****-
Mittlerweile kostet das Holz für "Selbstwerber"
zwischen 40 und 45 Euro beim Forstamt
( Buche oder Eiche)fast gar nichts gibt es nicht mehr.Vor 20 Jahren hat man 8 Dmark bezahlt. Wir haben im letzten Jahr 13 Festmeter für 550 Euro gekauft, das sieht Billig aus , aber man muss Transportmittel, Säge und einen Lagerort haben, es entstehen also noch einige Nebenkosten.Schön wird es erst dann wenn man Mittags die 8KW Kaminkasette anmacht,die heizt das halbe Haus.Wichtig dabei eine Frischluftzufuhr für den Holzofen.Bis dahin sind eine menge Investitionen erforderlich.
05.03.14 @ 08:24
Kommentar from: Thomas [Besucher]
Endlich mal ein guter Beitrag zu Festbrennstoffe.
Habe im Jahr 2011 meine Heizung von Oel auf Stein-
kohle umgestellt.Wer Interesse hat kann unter
http://www.markus-heizkessel.de solch einen Retortenheizer kaufen und dieser verfügt auch über
eine TÜV-Zertifizierung/Hannover.Bin mit dieser Anlage sehr zufrieden und man spart gegenüber Oel
enorm ein.Wer noch über Bargeld verfügt und Angst
vor einer Währungsreform hat, der kann, wenn Lagerplatz vorhanden,in dieses schwarze Gold investieren.Steinkohle hat eine sehr lange Lagerzeit und zerfällt nicht wie Braunkohle.Man ist ein weniger Abhängiger gegenüber Oel
05.03.14 @ 12:57

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