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Griechenland, Globalisten, Gottspieler, Grundrechte, Gold

von Peter Boehringer E-Mail 08.02.10 13:24:21

Das heißeste Thema, das die Märkte derzeit "spielen", ist die Frage nach der Auflösung des griechischen Dilemmas der EU und damit des größten Zahlmeisters Deutschland. Ich wage keine eigene Prognose, wie dieser Machtpoker um den Euro und damit um die EU bzw. der Poker um Inflation versus Währungsstabilität ausgehen wird. Angebracht ist heute aber ein Hinweis auf einen guten Heise-Artikel von Jens Berger, der darin die fünf denkbaren Szenarien zur "Lösung" der griechischen Schuldenkrise auflistet.

=> Unbedingt lesen. Ich werde die Szenarien hier nur kurz würdigen und Wahrscheinlichkeiten aufzeigen, um danach auf WEITERE Gefahren hinzuweisen, die den Kunstgebilden Euro und EU drohen. Denn überschuldete und unnatürliche Entitäten werden eben immer irgendwann von der Realität eingeholt. *) Leider wehren sie sich vorher noch durch totalitäre Maßnahmen...

Bei den fünf Szenarien von Heise ist bemerkenswert, dass immerhin drei davon das direkte Ende des Euro bedeuten würden. Und selbst die anderen beiden würden Euro und EU indirekt und etwas zeitverzögert ebenfalls in Frage stellen!

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Zensur: EUlite gegen fünfte Gewalt

von Peter Boehringer E-Mail 21.01.10 16:14:02

Gerade wenn man denkt - "Abgefahrener und totalitärer geht´s nicht mehr...", dann kommt von irgendwo eine EU-Richtlinie her!

Aktuelle Meldung "Zensur auf italienisch". Unbedingt lesen. Wenigstens den Auszug unten - besser aber ganz!

Berlusconi will offenbar als erster Gebrauch von den Möglichkeiten einer
(sogar mir als höchst Zensur-sensiblem Menschen bisher unbekannten) EU-"Richtlinie" zur "Regulierung" bislang frei möglicher Internet-Uploads machen! 88|

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Ist der Staatsbankrott "sicher"?

von Peter Boehringer E-Mail 19.11.09 16:29:40

Manchmal erkennt man an der Wortwahl des Mainstreams, wie sich die Zeiten ändern: 2004 hatte ich beim Verfassen eines Artikel zunächst noch einen Moment gezögert, den "mit mathematischer Sicherheit kommenden Staatsbankrott" zu prognostizieren aus Angst, mich mit dieser Rhetorik komplett zu desavouieren [Zudem ist es bei Exponentialfunktionen wie den Staatsschulden mathematisch falsch, von einem "Ende" zu sprechen - das Ende wird eben nicht mathematisch erreicht, sondern nur über den kompletten Vertrauensverlust während der Beschleunigungsphase der Schuldenkrise].

Und 2009 steht nun der "mathematisch sichere Staatsbankrott" fast wörtlich im "Handelsblatt" (vom 18.11.2009):

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Sozialismus à la carte

von Peter Boehringer E-Mail 17.11.09 18:44:13

Wie erklärt man sich einem Artikel wie diesen aus dem aktuellen "Capital" bzw. aus der Print-FTD von heute, 17.11.2009?

"Ackermann will Vollkasko für Banken
Die Steuerzahler sollen nach den Vorstellungen von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann auch für künftige Bankenpleiten zahlen. Der Topmanager regte gestern die Einrichtung eines Fonds an, der notleidende Institute im Krisenfall rekapitalisiert oder geordnet abwickelt. In diesen Fonds sollten sowohl die Banken als auch die öffentliche Hand einzahlen ... Nach den milliardenschweren staatlichen Rettungspaketen für die Institute kommt der Vorschlag einer Provokation gleich. ... Ackermann begründete seinen Vorschlag damit, dass die Banken es vermutlich nicht schaffen würden, die Rettung anderer Institute ausschließlich privatwirtschaftlich zu regeln. Die Gesellschaft werde möglicherweise „am Ende akzeptieren müssen, dass der Staat in systemischen Bankenkrisen der Aktionär der letzten Instanz bleibt."
[sic!!]

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Merkel zur Überwindung der Nationen: "Koste es, was es wolle"

von Peter Boehringer E-Mail 10.11.09 11:36:28

Regelmäßige Leser dieses Blogs wissen: Finanzgeschichte ist zwar oft mühsam und professoral vernebelt. Meist ist sie aber auch aktuell, lebendig und lehrreich.

Ohne seit 2008 erlebte Finanzgeschichte wüsste die Welt vermutlich bis heute nicht, was eine Milliarde [10 hoch 9; engl. billion] in der Praxis bedeuten kann. Z.B. für Mitarbeiter eines Autobauers OPEL, dessen US-Mutter unseren ehemaligen Wirtschaftsminister in dessen nur 5-monatiger Amtszeit mal eben um mindestens 5 x 10 hoch 9 Steuer-Euros erleichtert hat, die nun vermutlich in Detroit oder NewYork gute Verwendung finden werden.

Oder was eine Billion [10 hoch 12; engl. trillion] in der Praxis bedeuten kann. Z.B. bei den Bankenrettungen, die die Welt bislang mindestens 5 x 10 hoch 12 Steuer- und Druckerpressen-Dollars gekostet hat. Selbst meine eigene Schätzung vom Mai 2008 i.H.v. EINER Billion, für deren "Exorbitanz" und "Lächerlichkeit" ich damals verspottet worden war, ist mittlerweile um mindestens den Faktor 5 überschritten!

Oder was eine Billiarde [10 hoch 15; englisch quadrillion] in der Praxis bedeuten könnte. Z.B. bei den Derivatenbergen der Welt, die mittlerweile diese Billiarden-Grenze überschritten haben und bei deren auch nur teilweisen Meltdowns ganze Staaten und bis dato zivilisierte Gesellschaften zusammenbrechen würden.

Wie das letzte Beispiel zeigt, setzt die menschliche Vorstellungskraft zumindest bei der Billiarde restlos aus. Und da eine Nanny-Politikerin wie Angela Merkel ja immer für den "Menschen" [nicht etwa für den freien, selbstbestimmten und mündigen Bürger] denkt, schirmt sie die Menschen nun endgültig vor diesen vielen vielen Nullen ab. Zwar nicht vor denen im Kabinett - aber immerhin vor der Debatte um die Kosten der derzeit so beliebten "Menschenbeglückungen" [früher: "Volksbeglückungen"]. Ihr Zitat anlässlich des Mauerfalls vor 20 Jahren zeigt ihren unbedingten Führungswillen, nun endlich und dauerhaft die kleinlichen Kostendebatten zu beenden. Dafür greift sie zum ultimativen Argument. Zitat vom 9.11.2009:

"Die spannendste Frage, um Mauern zu überwinden, wird sein:
Sind die Nationalstaaten bereit und fähig, Kompetenzen an multilaterale Organisationen abzugeben - koste es, was es wolle."

=> "Koste es, was es wolle"! Sic!

=> Ist DAS nicht beste Schröder´sche "Basta"-Politik?! DAS hat zwar somit vielleicht keine neue Qualität - ganz sicher aber völlig neue Quantität!

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