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Banken und kein Ende

von Jan Kneist E-Mail 30.06.09 16:08:37

Vor geraumer Zeit schrieb ich einen Artikel, in dem ich den Privatbanken das Existenzrecht absprach. Immer mehr bestätigt sich, dass die Banken nicht lebensnotwendig für die Wirtschaft und Gesellschaft sind, sondern sie maßgeblichen Anteil an krankhaften Fehlentwicklungen in der Wirtschaft haben, ganz zu schweigen von ihrer Einflussnahme auf die Politik. In keinem Land wurde die Perversion dieses Bankenkapitalismus so auf die Spitze getrieben wie in den USA. Hier hatten vor einigen Tagen einige Großbanken, darunter Goldman Sachs, JP Morgan, Morgan Stanley und American Express, angekündigt, die Staatshilfen zurückzuzahlen, um sich so der lästigen Einflussnahme des Staates zu entledigen. Davon abgesehen, so schlimm war diese Einflussnahme sicher nicht, denn die Banken bestimmen die Richtlinien der Politik, denn regelmäßig entsenden sie, besonders Goldman Sachs, Führungspersönlichkeiten in höchste politische Ämter.

Was die Chefs aber massiv wurmte, war die Deckelung der Gehälter und Boni. Auf Druck des Wahlpöbels (der in dem naiven Glauben lebt, zwischen Demokraten und Republikanern gäbe es wesentliche Unterschiede) wurde das verabschiedet und so glätteten sich die Wogen etwas.

Die von den Banken im Laufrad gehaltene Masse begriff nicht, dass das Geld, das die Banken jetzt zurückzahlen, von ihnen kommt! Man stelle sich doch vor, dass die Banken unverkäufliche Müllpapiere zu völlig überhöhten Preisen an die FED weiterreichten, dafür frisches Geld erhielten und so die Staatskredite zurückzahlen konnten! Das neue Geld der FED sind natürlich Schulden, die der US-Steuerzahler zu berappen hat. Jedes andere normale Unternehmen hätte wertlose Forderungen abgeschrieben oder über Factoring mit Verlust verkauft. Eben Pech gehabt! Nicht so die "Finanzelite", denn die ist ja "systemrelevant".

Nein, ist sie nicht. Sie schadet allen und weiter gar nichts! Auch in Europa können sich die Banker nicht beklagen. Jede Summe steht zur Verfügung, man muss nur vorgeblich wichtig sein. Quelle ist das natürlich nicht.

Wie hierzulande die Banken subventioniert werden, wurde diese Woche wieder offenbar. Die EZB hat satte 442,24 Mrd. Euro für ein Jahr zu 1% Zinsen zugeteilt. Eine solche Summe gab es noch nie. Das Problem ist nur, dass diese niedrigen Sätze an die Wirtschaftssubjekte nicht weitergegeben werden oder die Banken das Geld gleich höherverzinslich in Staatspapieren anlegen! Überziehungskredite liegen bei 7-15%, Ratenkredite 4-9%. Also traumhafte Margen für die Banken, subventioniert vom Staat und von Ihnen! Dem gegenüber stehen gegen Null tendierende Sparzinsen. Dieses Bankensystem ist nicht mehr heilbar, nein, man sollte es einfach nur abwickeln. Da das aber nicht passieren wird, stellen Sie sich bitte auf Steuererhöhungen nach der Wahl und drastische Geldentwertung ein. Bis zum Wahltag werden alle Parteien noch hinter dem Berg halten, dann wird abgeschöpft. Dann wird sich auch die hässliche Wirtschaftskrise langsam entfalten - zur Zeit merken es viele Leute noch nicht. Schon sickern Gerüchte über eine neue Mehrwertsteuererhöhung durch.

Erhöhte man den ermäßigten Satz von 7% (Nahrungsmittel, Zeitungen, Blumen etc.) auf 19%, kämen 14 Mrd. Euro in die Kassen! Oder wird hier nur an unser aller Wohl gedacht? Es gibt doch eh zu viele Übergewichtige und die müssten dann wirklich haushalten! Aber keine Sorge, das war sicher nicht der Beweggrund. Wie dumm sind die Leute, die das vorschlagen? 14 Mrd. bei 100 Mrd. Neuverschuldung und getroffen würde wieder das untere Drittel. Es reicht wirklich. Wenn Sie das Handelsblatt lesen, dann haben Sie am Donnerstag die graphische Darstellung der Haushaltslöcher auf Seite 3 gesehen. Diese Leute können keine sechs Monate im Voraus planen und auch die laut Prognose bald wieder sinkenden Haushaltslöcher werden trotzdem größer werden. Es geht gar nicht anders. Auch bei uns kommt der Tag, wo die Hälfte oder mehr des Haushaltes durch Schulden finanziert wird. Dann wird es selbst dem letzten Hinterwäldler langsam dämmern.

Wo wir schon bei großen Summen waren. Ist Ihnen aufgefallen, daß man nichts mehr von den 135 Mrd. USD Anleihen hört, die den Italienern in die Hände gefallen sind? Berlusconis Jubelgesänge sind auch nicht mehr zu vernehmen. Was könnte also hinter den Kulissen ablaufen? Es gibt nur die Alternative, dass die Anleihen echt oder falsch sind.

Falsche wäre bei diesen Nennwerten wertlos, da keine Bank sie ohne genaueste Prüfung annehmen oder beleihen würde. Wenn es also keine offensichtlichen Witzpapiere waren, dann sind die Anleihen ECHT! Dafür spricht auch, dass das Thema jetzt totgeschwiegen wird. Das kann nur bedeuten, dass ein Staat einen guten Teil seiner Devisenreserven geheim in die Schweiz bringen wollte. China hat Dollaranlagen von ca. 2 Billionen USD, Japan 1 Billion, Russland 400 Mrd. Was muss hinter den Kulissen ablaufen, wenn ein Staat hinter dem Rücken des Schuldners massiv Anleihen abverkaufen will? Die Rhetorik der BRIC-Staaten gewinnt langsam an Intensität und das zu recht. Der Tag des Erwachens für den US-Dollar kommt schnell näher. Wehe dem, der dann Dollars besitzt! Was dem Dollar und auch den anderen Papierwährungen (also allen Währungen weltweit!) droht, hat Marc Faber kürzlich in der Wirtschaftswoche dargestellt. Lesen Sie bitte das Interview. Es spricht also weiter alles für Gold und Silber. Seien Sie weiter dankbar für die guten Preise.

Wenn Sie in Minenaktien anlegen, dann werfen Sie jetzt bitte einen Blick auf Etruscan in der Minenecke. Ich denke, dass sich hier eine außerordentliche Chance bietet.

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