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Gold - Die ultimative Blase

von Jan Kneist E-Mail 01.06.10 12:37:09

Seit vielen Jahren diskutieren wir, d.h. die Gemeinde der Gold-Bugs, über das Währungssystem und den unvermeidlichen Gang des Papiergeldes – auf Null.

Der Prozeß läuft unaufhaltsam. Klarster Indikator ist Gold, das, unterbrochen von der aktuellen Korrektur, in allen Papierwährungen steigt. Lange war dieser Fall theoretisch diskutiert worden, wenn denn das Vertrauen in Papierwährungen an sich schwinden wird. Weltweit nimmt die Unruhe merklich zu und trotz Zweifeln wird das Bild klarer. Es mag noch zu Verschiebungen innerhalb der Papierwährungen kommen (z.B. weitere vorübergehende Aufwertung des Yen, Franken, Norwegische Krone), grundsätzlich werten sie alle gegen Gold ab. Gold etabliert sich damit als einzig stabile Weltwährung.

Für die Euroländer ist der Goldanstieg besonders drastisch und läßt sich von den Verteidigern des Systems nicht mehr weglügen. Die Schwäche des Euros wird dauerhaft sein, mag er sich gegen Dollar auch nochmals erholen. Die Erkenntnis, daß es weltweit nicht EINE Papierwährung mehr gibt, die wirklich gut ist, wird zu einem Ansturm auf Gold und Silber führen und das wird auch gewollt sein. Warum denn, wenn doch das „Kartell“ jeden Anstieg zu bremsen versucht und seit über 10 Jahren den Preis drückt? Sogar die Systempresse wird massiv für Gold werben, es als Nonplusultra darstellen und als unbedingtes Investment verkaufen! Die breite Masse wird dann nichts mehr kaufen können.

Die Erklärung ist einfach – mit Papier läßt sich viel leichter zocken als mit „realem“ Gold, also wird das „Scheingeld“ bis zum Zusammenbruch verteidigt, dann werden die Hebel umgelegt. Da die Systempresse dazu da ist, die Meinung des „Establishments“ zu verbreiten und den Wohlstand einer kleinen, selbst ernannten Elite zu mehren, wird sie jedes verlangte Lied singen. Akzeptieren Sie das als Fakt! Um zu verstehen, wie riesige Vermögen gemacht werden, müssen wir nicht weit zurückschauen. Große Vermögen bzw. Umverteilungen von unten nach oben (damit die Hamster da unten im Laufrad weiter motiviert bleiben...) funktionieren am schnellsten in Spekulationsblasen. Man hatte den japanischen Aktienmarkt der späten 80er Jahre nebst Immobilienmarkt, dann die anderen fernöstlichen „Tiger“, den großen Aufschwung des RTX, des Dow und besonders der NASDAQ und der Biotech-Blase. Alles vollkommen übertriebene Entwicklungen, die es aber ermöglichten, riesige Vermögen in kurzer Zeit zu machen und vor allem relativ inflationslos! Wenn man über beliebig Kredit verfügte und vor allem wußte, welche Blase als nächste aufgepumpt werde sollte, war man König Midas. Alle diese Blasen wurden durch noch mehr Kredit (-geld) erzeugt, brachen zusammen, und die Verluste wuchsen bei jedem Zusammenbruch. Die Trittbrettfahrer holten sich blutige Nasen. Die Umverteilung war erfolgt. Sicherlich, wer als Kleinspekulant dabei war und rechtzeitig der Propaganda widerstand und ausstieg, der hatte seine Schäfchen im Trocknen. Aber diese Trittbrettfahrer sind völlig bedeutungslos in Relation zum Großkapital und werden daher akzeptiert.

Welche Blase fehlt noch, wenn Aktien-, Immobilien- und Rohstoff-Blasen schon gelaufen sind und die Leute eigentlich „blasenmüde“ und gebrannt sind? Natürlich, die ultimative Blase! Das „Establishment“ hat seine Blasenprofite in Bonds bzw. in Aktien, Industriebeteiligungen, Immobilien, Kunst etc. Alles, was nicht in der Realwirtschaft irgendwie investiert ist, ist jetzt aber in höchster Gefahr. Das Zaubermittel für die Blasenprofite, das Papiergeld, geht kaputt.
Also bleibt nur die Rettung, so viel wie möglich dieser Gewinne in Edelmetalle zu packen, das über lange Zeit geräuschlos und mit kontrolliertem Preisanstieg durchzuführen, und dann hier das größte Ding zu drehen. Es gibt nur ein Problem. Die „Hamster“ im Laufrad lernen dazu und Gold kann man nicht beliebig schaffen wie Papiergeld. Das Establishment ist im Konflikt. Sie wissen, daß ihr in „M3“ liegendes Blasen-Papiervermögen deutlich vermindert oder sogar untergehen wird und daß sie über die nächste Blase keine volle Kontrolle mehr haben werden. Man muß deshalb mit den ihnen untergebenen Regierungen vereinbaren, daß Anleihen, ihr bevorzugter Weg der risikolosen Profitgenerierung, nur im seltensten Falle platzen oder Kapitalschnitten unterzogen werden (daher die Rettungsmaßnahmen...), man stattdessen die staatlichen Verbindlichkeiten gegenüber den Bürgern, – Renten, Sozialleistungen, Pensionen etc. – drastisch kürzen wird. Wie könnte ein mögliches Szenario aussehen? Man wird sich mit einer größeren Anzahl von Trittbrettfahrern (Goldbugs) abfinden müssen, denn was sind wir gegen die tausenden Tonnen Gold, die sie den ZB`s gestohlen haben? Dennoch muß man sich die Relationen vergegenwärtigen: Angaben des „Silberjungen“ zufolge beträgt die Summe der weltweit begebenen Anleihen per 30.09.2009 91,362 Billionen US$, die Kapitalisierung des HUI (per 14.05.2010) 207 Mrd. US$, die weltweiten Silberbestände 23 Mrd. US$. Um also die Verluste der Papieranlagen einigermaßen zu kompensieren, müssen Gold, Silber und Minenaktien SEHR STARK steigen. Wenn man bei den weltweiten Anleihen einen Schnitt von 50% (keine „Weginflationierung“) zuließe, wären das, weiteres Anleihewachstum und keine Verluste der anderen Anlagen angenommen, 50 Billionen US$ Verlust. Verfügt das Establishment über 50.000 t Gold (ZB-Gold plus Eigenbestände), dann müßten diese auf 1 Mrd. US-Papierdollar je Tonne oder 1 Mio. US$ je Kilo steigen. Zugegeben, es ist schwer vorstellbar, wie ein solches Szenario ohne Hyperinflation erreicht werden soll. Aufgrund der Limitierung des physischen Goldes und Silbers können Sie davon ausgehen, daß Minenaktien einen Boom erleben werden, der die NASDAQ-Blase in den Schatten stellen wird. Aber nur so kann das Establishment sein Vermögen einigermaßen schützen.

Der normale Bürger ist jetzt aber schwer in eine neue Aktienblase zu locken, also muß ihm die Systempresse Angst machen, daß er seine Ersparnisse verliert, wenn er NICHT in Edelmetall investiert. Die Panikmache läuft schon, steckt aber noch in den Kinderschuhen. Also warten wir darauf, daß die Presse auf Kommando richtig lostrommelt und das noch mit einem passenden Wirtschafts- (Katastrophen) - Umfeld garniert wird. So wird Ottonormalbürger wieder loslaufen und Edelmetall und Minenaktien kaufen und dazu beitragen, den Wohlstand des Establishments zu sichern. Wer dieses Mal den Absprung rechtzeitig schafft, wird „gemacht“ sein. Und auch für echte Demokraten gibt es die Hoffnung, daß der Plan der Herrschenden s so nicht aufgeht und das Ende des Papiergeldes
eine neue (demokratische) Ära einläutet.

9 Kommentare

Kommentar from: Michaela [Besucher]
Lohnt es sich eigentlich, sein Haus zu beleihen, und dann den erhaltenen Kredit in Gold zu tauschen? Goldkauf auf Kredit also?
Ihr Szenario wird sicherlich eintreten, fragt sich nur wann.Tritt es in 10 Jahren ein, hat man ca. 5%mal 10 Jahre bezahlt, ist der Goldpreis dann 50% gestiegen, also das Kilo kostet dann Euro 48.000, ist man gerade bei Null. Aber er könnte sich ja vervielfachen


Das ist riskant. Eine Teil Kredit bestehen zu lassen, den man aber notfalls sofort bezahlen könnte, ist sicher denkbar. Aber jetzt extra zu beleihen und auf Inflation zu wetten, ist zu riskant. JK
01.06.10 @ 14:07
Kommentar from: Sylvia Kröger [Besucher]
Wie soll der rechtzeitige Absprung aussehen? In was soll dann investiert werden? Denkbar wären nach einem Crash doch auch ein Goldbesitzverbot oder eine Zwangshypothek auf Immobilien. In beiden Fällen hätte man die A...karte.

Das müssen wir dann sehen... Da die "Elite" ihr Geld auch retten muß, halte ic das Goldbesitzverbot für unwahrscheinlich. JK
01.06.10 @ 16:02
Kommentar from: Hansi [Besucher]
Die Frage die mich bewegt als Goldjunge mit
24 unzen ist doch, gekauft 02/10, behalten bis zum
bitteren Ende oder verkaufen bis zum Einkauspreis und den Rest dann ab in den Strumpf. Ich glaube ? das Gold noch hochzieht bis 1200,00€ bis Ende 2010


Abwarten. Ziel ist wohl kaum, zum Einstand wieder zu verkaufen... JK
01.06.10 @ 17:46
Kommentar from: Franz [Besucher]
Ihre Argumentation lautet, dass Gold explodieren muss, weil es die Fluchtwährung der Elite ist und diese die Politiker wie Marionetten dazubringen wird diese Entwicklung zu fördern.

Wie passt dann aber ein Goldverbot in das Bild. Wollt der Staat in der Vergangenheit nicht immer verhindern, dass Gold als Währung verwendet wird? Sind die Goldmagnaten dann nicht die bösen Spekulanten die man der Öffentlichkeit als Sündenböcke verkaufen kann? Wie passt das in Ihr Bild?


Der Unterschied zur Vergangenheit ist, daß jetzt das Fiat-Money am Ende ist und die Leitwährung Dollar. Es gibt eben keine verläßliche Papierwährung mehr und nur Gold bleibt. Es erscheint mir am logischsten, daß die Elite auf Gold setzen wird. JK
01.06.10 @ 21:14
Kommentar from: divo [Besucher]
Jan, danke für den Beitrag!

Ja, so könnte das laufen. Ich dachte daran, das Silber zu behalten, bis es wirklich knapp wird und die Industrie dann (fast) jeden Preis bezahlt. Aber in einer Kaufpanik könnten eventuell noch weitaus höhere Preise erzielt werden. Fragt sich nur, wohin dann mit dem Verkaufsgewinn, wenn Papiergeld geschrottet ist. Andere Aktien würde ich erst kaufen, wenn sie unterhalb der Grasnarbe notieren. Dann allerdings wäre das ein Bombengeschäft, mit dann ordentlicher Dividentenrendite. Wie siehst du das?
01.06.10 @ 21:41
Kommentar from: @Michaela [Besucher]
Dann hast Du zwar Gold, aber sie verpfänden Dein Haus!
Bei einer Währungsreform werden die Guthaben meist nicht genauso entwertet, wie die Schulden (siehe 1948).

Andreas Popp - Vortrag Uni Mannheim 2008:
http://www.youtube.com/watch?v=hHE5IoC4Vlc


Vergangenheit und Zukunft laufen selten identisch ab.... JK
02.06.10 @ 11:49
Kommentar from: Wachauge [Besucher]
Ja, ich sehe es auch so, dass es die einzige Möglichkeit ist, sein Vermögen zu schützen, alles aber auch alles in Edelmetalle zu investieren. Denn gemäss diesem Bericht muss das ja eine sichere Sache sein. Und in der Schweiz wüde ein Goldverbot doch kaum eingeführt. Das ist noch der einzige Rechtsstaat auf der Welt, der die Privatsphäre des Bürger achtet, nicht wie in der Diktatur Deutschland und anderswo.
02.06.10 @ 20:22
Kommentar from: Achim [Besucher] E-Mail · http://www.goldankauf.eu
Goldverbot? Unwahrscheinlich. Der Vergleich mit einer Diktatur ist sicherlich übertrieben. Der Goldpreis wird weiter steigen, solange die EU keine neuen Gesetze zur Stabilisierung des Euros beschliesst.
09.06.10 @ 17:54
Kommentar from: webmax [Besucher]
Ein holzschnittartiges Relief der Situation - kurz, aber überzeugend, Nur die Zahlen, stimmen die? Sind es europäische "Billionen" oder amerik. "Billions?" 91,263 oder 91.263 Bio?
Denn ein Kilo Gold für eine Million $ schreckt nicht wirklich, das Gramm also für 1.000 Dollar, die Unze ca. 31.000,-. Das 25fache also von heute; das läßt sich doch durch Inflation gut erreichen...
05.07.10 @ 04:18

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