Jan Kneist

In den letzten beiden Wochen gehörten zu den bestimmenden Themen weiter das Griechenland-Desaster und natürlich das Silber-Massaker. Ein in Griechenland ausgerufener Generalstreik hatte nicht die Wirkung wie erwartet, abgesehen von Streiks bei Fluggesellschaften und einigen öffentlichen Bediensteten. Und natürlich bei Journalisten. Schwiegen diese in Deutschland, dann hielte sich das Bedauern bei den meisten sicher in Grenzen.

Viel wesentlicher ist aber, dass Griechenland jetzt der Lackmustest für die Rest-Demokratie ist. Die Rettungen verstoßen gegen geltendes Recht und was jetzt passiert, ist geradezu folgerichtig, denn das Europrojekt war niemals demokratisch und gegen jede wirtschaftliche Vernunft gerichtet.

Ein Zitat kommt einem in den Sinn, das das versinnbildlicht.

"Wir beschließen etwas,
stellen das dann in den
Raum und warten einige Zeit
ab, ob was passiert. Wenn es
dann kein großes Geschrei
gibt und keine Aufstände,
weil die meisten gar nicht
begreifen, was da beschlossen
wurde, dann machen wir
weiter - Schritt für Schritt,
bis es kein Zurück mehr
gibt."

Der SPIEGEL 52/1999, S. 136,
zitiert nach Wikipedia.de

Dies sagte Jean-Claude Juncker, der neulich erst log, es hätte kein Geheimtreffen zu Griechenland gegeben. Damit ist offiziell bestätigt, was jeder Kritiker eh schon wusste. Sie lügen, wenn es angebracht erscheint. Und sie fühlen sich natürlich im Recht damit. Der Pöbel (diese Bezeichnung ist unabhängig vom Bildungsstand) lässt sich belügen, er glaubt uns, er denkt, er hätte bei den Wahlen die Wahl. Der ist naiv und dumm, wir haben das Recht, seine Dummheit auszunutzen. Er hätte die Wahl gehabt, GEGEN uns zu sein. Er wollte es nicht. Er verachtete die Stimmen der Warner, er lässt sich vor den angeblichen europäischen Karren spannen. Er verdient es, belogen und beraubt zu werden. Genau das passiert jetzt, da beim Geld aber bekanntlich die Freundschaft aufhört und die durch das Zinseszinssystem immer schneller auflaufenden Schulden die Handlungsspielräume aller Länder weiter einschränken, kommt es jetzt zum Schwur.

Griechenland steht kurz vor dem Exodus. Das BIP schrumpft, die Schulden steigen weiter rasant an. Für das laufende Jahr erwartet die EU-Kommission ein BIP-Minus von 3,5% und ein Staatsdefizit von 9,5% des BIP. Und es wächst rasant weiter. Bis 2012 sollen es schon 166% des BIP sein. Und den möglichen Zahlerländern schwant langsam Böses. Wenn einst der ganze Club-Med den ESF um Hilfe gebeten haben wird, bleibt nur noch eine Handvoll Länder um Deutschland übrig, die zahlen könnten. Die Finnen haben jetzt klar gesagt, dass es so mit ihnen nicht weiter geht. Gratulation. Sicherlich werden auch Holländer und Österreicher nachrechnen. Am Ende bleiben nur zwei Blöde übrig, die zu finanzieren haben - Deutschland und die EZB. Immer wieder wird gebetsmühlenartig gesagt, ohne Euro hätte Europa keine Chance im weltweiten Wettbewerb. Ist das so? Keine Chancen gegen die fast zahlungsunfähigen USA oder gegen China, das unter extremen Umweltproblemen leidet und wohl bald nach dem Platzen der Immobilienblase in die Rezession fällt oder gegen Indien oder Russland oder Japan, das jetzt andere Probleme hat? Vielleicht sind ja die Fidji-Inseln gemeint. Selbstverständlich haben wir Chancen! Warum hinterfragt niemand diese dummen Thesen?

Dass die Euro-Rettung nicht rechtmäßig ist, hat jetzt wohl auch der wissenschaftliche Dienst des Bundestages festgestellt, so zumindest behauptet es die BILD-Zeitung. Was die Mehrzahl der Volkswirte jetzt begriffen hat und was auch andernorts in Europa langsam an die Oberfläche dringt, ist aber weiter für die Regierungen Eurolands und die Brüsseler Kommission weiterhin undenkbar. Es gibt keinen Schuldenschnitt. Das Sich-der-Realität-Versagen wird böse Folgen haben. Möglicherweise kommt es in Griechenland zum Massenaufstand.

Der Bundestag wird auch das neue Rettungspaket durchwinken, zur Not mit den Stimmen der Opposition. Der ehrwürdige Kampf der Abgeordneten um Frank Schäffler und CDU-Mann Willsch wird verloren gehen. Immerhin können sie später voller Stolz sagen, dass sie ihr Möglichstes getan haben und nicht der Lügen-Propaganda auf den Leim gekrochen sind.

Sie können sich in den nächsten Wochen und Monaten auf eine neue Stufe der Propaganda einstellen, die der der NS-Führung 1945 kaum nachstehen wird. Je mehr sie in die Ecke gedrängt werden, umso dümmer reden sie und mehr werden kommen, dass Europa ein großes Friedensprojekt wäre und dieser kleinkarierten Erbsenzählerei unwürdig, denn schließlich hätten wir ja noch so viel gutzumachen.

Das Ende wird das nicht aufhalten. Ihre Mittel der Gegenwehr sind begrenzt: konsequent die Blockparteien nicht wählen und natürlich Gold und Silber kaufen! Gerade hat das Kartell eine herrliche Gelegenheit geschaffen. Naivlinge behaupten, es wären nur notwendige Margin-Anpassungen an die erhöhte Volatilität gewesen, die letzten Erhöhungen kamen aber, als Silber schon deutlich gefallen war und der Druck so nicht mehr da war. Das war eine geplante Aktion, die wir mit Freude für weitere Käufe nutzen werden. Der Euro geht den Weg alles Irdischen. Gold und Silber bleiben und sichern Ihr Vermögen. Deutschland wird bankrott sein, aber es wird wieder frei sein.

Erschienen im Rohstoff-Spiegel Nr. 10/2011 vom 14.05.2011