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Gold – Großes Kino, steckt die LBMA dahinter?

von Jan Kneist E-Mail 19.04.13 08:22:26

Was sich in den letzten Tagen vor unser aller Augen abspielte und noch kommen wird, ist großes Kino. Das sind besondere Zeiten. Nachdem Gold am letzten Freitag durch den unlimitierten Verkauf großer Mengen Futures an der COMEX senkrecht abstürzte (es wurden an diesem Tag Kontrakte im Umfang von gut 500 t Gold leerverkauft , was fast eine Viertel-Jahresproduktion ist), folgte Montag ein weiterer Rutsch, der erst Dienstagnacht bei einem Minus von ca. 130 $ bei 1.321 $ sein Ende fand.

Wichtige charttechnische Marken wurden gebrochen, denn wer mit Rückendeckung quasi unendlich Papier leerverkaufen kann, der bricht die charttechnischen Unterstützungen fast nach Belieben. Deren Hoffnungen können nur darin bestehen, durch diese Aktionen (dazu gehört auch der kürzliche Aufruf von Goldman Sachs, Gold zu shorten) so viele weitere Verkäufe auszulösen, daß man seine eigenen Shorts tiefer eindecken kann. Fragt sich nur, wer auch nur annähernd so viel verkauft wie die Drücker vom Freitag. So viele Anschlußverkäufe zu erwarten, die die Glattstellung der eigenen Shorts ermöglichen, ist völlig illusorisch. Andrew Maguire wurde zu dem Thema von Eric King befragt und konnte mit einer sehr interessanten Story aufwarten. Vor kurzem wurde bekannt, daß große Mengen Gold aus den COMEX Lagerhäusern von JP Morgan und Scotia Mocatta abfließen. Ähnliches soll sich bei der Londoner LBMA ereignen. Ein Ausfall (default) der LBMA soll unmittelbar bevorgestanden haben, weshalb sich westliche Regierungen, deren Zentralbanken und Bullionbanken entschlossen, in einer konzertierten Aktion eine Verkaufspanik auszulösen und so die starke physische Nachfrage zu bremsen und die Verluste der Shortpositionen der Bullionbanken zu vermindern. Über 500 t Gold im Werte von ca. 20 Mrd. € kann keine „normale“ Bank einfach so shorten. Vieles deutet auf die FED hin. Mehr dazu unter anderem in diesem Interview von Eric King mit dem früheren Mitglied der Regierung Reagan Dr. Paul Craig Roberts. Roberts gibt der FED die Schuld, die auf diese Weise versuche, den Dollar zu schützen und Anleger aus Edelmetallen zu schrecken. Die Nachfrage nach Dollar und der Glauben an den Dollar müssen erhalten werden, um auch die Zinsen niedrig zu halben.

Während der Papiermarkt also in den letzten Tagen einbrach, stellt sich die physische Nachfrage weltweit als sehr robust dar und lockt weitere Käufer an, das Gegenteil von dem wird also erreicht, was die Aktion vermutlich bezwecken sollte. Zerohedge berichtet über sehr gute Nachfrage in Indien, Japan, China, Australien und anderen Ländern. In den USA wurden am 17. April alleine 63.500 Unzen des American Eagle verkauft. Zwei Tonnen Gold-Eagles an einem TAG!

Ob damit die Talfahrt des Papiergoldes zu Ende ist oder nicht, werden die nächsten Tage und Wochen zeigen. Laut Commerzbank wurde damit der größte Tageverlust seit 1983 verzeichnet. Dies alles ereignet sich, nachdem man in Zypern einen gefährlichen Präzedenzfall geschaffen und Konten geplündert hat, während die USA monatlich für 85 Mrd. $ Schrottanleihen kaufen und den Dollar inflationieren, ohne die Wirtschaft wieder in Gang zu setzen, während die Japaner eine Druckorgie nie gekannten Ausmaßes begonnen haben und innerhalb eines Jahres 60-70 Billionen Yen (über 500 Mrd. €) in den Markt drücken wollen, während sich die Euro-Krüppelwährung langsam, aber sicher auflöst.

Der Einbruch des Goldpreises wird von einer beispiellosen Häme-Kampagne der Systempresse begleitet. Plötzlich wollen all die Pfeifen, für die Gold niemals eine Alternative darstellte, es schon immer gewußt haben. Klar, wenn Buffett und Sorros Gold plötzlich für unnütz erachten, dann kann das ja nur der Wahrheit entsprechen. Kein Argument ist zu dumm, um nicht als Ursache des Kursrutsches angeführt zu werden. Das HB titelte am Montag „Goldrausch ade“. Welcher Goldrausch? Alle weltweiten Goldproduzenten waren nie über den Börsenwert von Apple hinausgekommen. Gold hat bis auf wenige Ausreißer einzig die Geldmengenausweitung widergespiegelt und weiter nichts. Wäre es anders, müßten die Gewinne der Goldproduzenten viel stärker in die Höhe gehen. Die paar läppischen Tonnen Gold von Zypern hätten die Kaskade ausgelöst… Es erübrigt sich jeder Kommentar. Von einer Konjunkturerholung in den USA wird fabuliert, die Gold unattraktiv mache. Welche Erholung denn? Eine Graphik auf S. 4 des HB vom Montag zeigt die Goldnachfrage der letzten paar Jahre und für 2012 lag sie um fast 2000 t über der Minenproduktion. Den „Experten“ ist das wohl nicht aufgefallen. Es bleibt nur ein sinnvoller Rat, Abos dieser Blätter zu kündigen und damit Flagge zu zeigen.

Diese „Personen“, die ihre journalistischen Pflichten bei den permanenten Rechtsbrüchen der Regierung, des Parlaments, der EZB und selbst des Bundesverfassungsgerichts gröblich verletzen, schwingen sich jetzt zu Erklärern der Lage auf. Endlich haben die Goldbugs einen drauf bekommen. Ich bin gespannt, was sie zusammenfantasieren werden, wenn Gold und Silber über Nacht mal um 1000 $ bzw. 50 $ ansteigen. Wer sonst immer schwülstig über „Migration“ faselt und sich mit jedem Müll (Frauenquote, Klimawende, Homoehe etc.) beschäftigt, nur nicht mit dem Wesentlichen, der sollte sich mal die Migration riesiger Mengen Edelmetalls vom Westen nach Asien ansehen. Sie tun es nicht. In bester Tradition von Goebbels und der Aktuellen Kamera werden die Augen verschlossen vor diesem präfaschistischen System EU und seinen Protagonisten und der damit einhergehenden Staatskriminalität.

Der Tag des Erwachens steht bevor, wo der Michel begreifen wird, von wem und wie er über Jahrzehnte betrogen und ausgeplündert wurde.

9 Kommentare

Kommentar from: michael vollmuth [Besucher]
Gold/Silber

Was wollen Sie damit sagen? Ich denke, daß eine Lösung des Problem nur über die komplette Austrocknung der Terminbörsen gelingt. Zur Zeit fließen riesige Mengen nach Asien und die kommen nicht zurück. Default ist nur eine Frage der Zeit. JK
19.04.13 @ 09:20
Kommentar from: Saint Just [Besucher]
Hier wird die richtige Sprache gesprochen!

Danke! Nur so! JK
19.04.13 @ 10:10
Kommentar from: NEARCO [Besucher]
Fallen kann er, steigen muss er, der Goldpreis. Ein herzliches Dankeschön an alle, die am Freitag und Montag den Gold- und Silberpreis Richtung Süden gefixt haben!

Habe am Dienstag 15O KG Silber für 103.500,-- und heute 120 Agnico Eagle gekauft. Handeln, nicht schwatzen!

Ganz genau! Schönes WE! JK
19.04.13 @ 14:38
Kommentar from: Bert [Besucher]
Ich behaupte, dass der Goldpreis sogar auf 10 Euro fallen wird.



Nach der Währungsreform!
Die Kaufkraft wird allerdings gleich bleiben ;)


Ich hoffe, daß wir dann wieder Mark haben... :-) JK
19.04.13 @ 17:34
Kommentar from: wolfgang eikmeier [Besucher]
Ich liebe die klaren Worte. Zunächst einmal ein Dankeschön!
Unser Journalismus ist unglaublich stromlinienförmig. Allerdings wissen wir ja, daß die Bankster Produkte verkaufen, die sie nicht kennen und von denen sie außer der Provision auch nichts wissen können. Und unsere selbsterklärten Fachjournalisten und "Experten" blubbern so rum und haben von nichts eine Ahnung.Ihre Karriere steht im Vordergrund und sonst gar nichts. Sie sind gleichgeschaltet. Das deutet für mich darauf hin und sie betonen es ja bei jeder Gelegenheit, daß sie für Freiheit, Gerechtigkeit, Objektivität und vollständige Aufklärung eintreten. Im "Dritten Reich" wäre genau diese Gruppe dem Widerstand von Anfang an angehörig gewesen!!! Na ja, vielleicht irre ich mich auch. Es gilt das Motto von Früher: Legal, egal, illegal, scheissegal, schließlich hält jeder "Experte" seine Pfütze für den großen Ozean.

19.04.13 @ 18:29
Kommentar from: Silberbarren [Besucher]
Ausgezeichneter Artikel.Lassen wir uns nicht vom Mainstrem beeinflussen.Die Fundamentaldaten, sprich Staatsverschuldungen in astronomischen Höhen hüben wie drüben sprechen für sich allein schon Bände. Wer jetzt flüssig ist muss gehirnamputiert sein, wenn er jetzt nicht soviel wie möglich in Gold und Silber physisch investiert. Exzellentere Gelegenheiten gibt es nicht.Das Volk muss nun endlich aufwachen und gegen die Enteignung und desaströse Misswirtschaft und das Abzockertum auf die Barrikaden gehen, will es nicht in kürzester Zeit verarmen-


Völlig richtig. Meine Sorge ist nur, daß es erst dann aufwacht, wenn es verarmt ist. JK
19.04.13 @ 18:40
Kommentar from: Sigmund [Besucher]
Eine schöne PapiergeldAUFWERTUNG

haben wir die letzten Tage gesehen, wenn man es mal andersherum betrachtet. Dass Papier dauerhaft gegenüber Realwerten an Wert gewinnt -und ihn behält, scheint die breite Masse der Menschen nicht mal im Ansatz zu glauben... Rein statistisch liegen sie damit auch GOLDrichtig.

Auffallend: Boden für eine Panik ist in aller Regel eine Phase überzogener Erwartungen, eine euphorische Stimmung, aus der viele dann plötzlich erwachen. Davon war beim Goldpreis die letzten Monate nichts zu sehen. Umso verwunderlicher die plötzliche "Verkaufspanik", die zum Kurssturz geführt haben soll. Auch hier herrscht physisch eher ein Käuferansturm, von Panik der potentiellen Verkäufer keine Spur. Die denken gar nicht daran in`s Papier zurückzuwechseln und das nächste Opfer des Zypern-Modells zu werden.

Sind die Herren der fiktiven Papierwelt, allen voran die FED, schon so weit von der Realität entfernt, dass sie die realen Folgen ihrer Aktionen, d. h. die Folgen auf dem physischen Markt, nicht mehr zutreffend einschätzen können? Man muss es wohl annehmen. Kopfschüttelnd kann man konstatieren, dass wir in eine neue Phase der Ereignisse eingetreten sind, was durch die aktuelle Entwicklung dem Gong des Auktionators gleich für alle gut hörbar verkündet wurde -->

Regel 1 (galt bisher schon): ein steigender Kurs bei EM zieht noch weitere Käufer an und ist daher möglichst zu vermeiden. Dumm nur, dass spätestens seit Zypern die Regel 2 in Kraft ist: ein stark sinkender/gesunkener EM-Kurs zieht erst recht viele EM-Käufer an.

Es dürfte sehr spannend werden.



Sie haben völlig recht. Ein Markt in einer Blase bricht auf "normale" Art und Weise zusammen, wenn Hinz und Kunz drin ist und die Stimmung am Sieden. Beim Gold waren wir schon vor dem Absturz meilenweit davon entfernt. Ein weiterer Beleg, daß das kein normaler Markt mit normalem Preisfindungsmechanismus ist. Verschiedene Kommentatoren haben die Aktion als Akt der Verzweiflung der Bullionbanken interpretiert und sicherlich sähe jeder von uns DIE gerne im Zustand der Verzweiflung (ihre Gewinne deuten bisher leider nicht in die Richtung), dennoch muß etwas gravierendes ablaufen, das diese eigentlich sinnlose Aktion provoziert hat. Gold und Minenaktien fielen ja schon seit Monaten. Wer auch immer jetzt über 1500 t Gold an 2 Tagen leerverkauft hat.... jemand hat die Gegenposition eingenommen. Vielleicht waren es die Bullionbanken und die FED ist jetzt short. Wer weiß es? Wir können nur hoffen, daß die Preise noch eine Weile relativ niedrig bleiben, denn das garantiert weiterhin extreme Nachfrage, die die Bunker der Comex leeren wird...Dann kommt der Tag des Erwachsens. Großes Kino eben. JK




19.04.13 @ 23:02
Kommentar from: Eduardt Zimmamann [Besucher]
Ich frage mich, wie der Rückzug von Rothschild aus Gold zu bewerten ist: "Rothschild zieht sich nach 200 Jahren aus dem Goldmarktgeschäft zurück!"

Ist das eine Finte, zurückziehen oder ganz zurückziehen?
Hat Rothschild etwas Neues, z. B. Klima-Rechte, die ein vielfaches von allem Gold aller Zeiten wert sein können?




Den Link habe ich entfernt. Dieser Rückzug von Rothschild fand schon 2004 statt. JK
21.04.13 @ 10:20
Kommentar from: Roland Schreier [Besucher]
"....Während der Papiermarkt also in den letzten Tagen einbrach, stellt sich die physische Nachfrage weltweit als sehr robust dar und lockt weitere Käufer an, das Gegenteil von dem wird also erreicht, was die Aktion vermutlich bezwecken sollte..."

Stimmt!

10 Anzeichen, dass der Absturz von Papier-Gold einen beispiellosen, weltweiten Run auf physisches Gold und Silber entfesselt hat: http://stopesm.blogspot.de/2013/04/festhalten-10-anzeichen-dass-der.html
21.04.13 @ 10:25

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