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Das ökonomische Schisma: nominal versus real

von Peter Boehringer E-Mail 25.11.09 11:23:26

Dirk Müller ("Mr. Dax") hat auch heute wieder wie meist einen guten Tageskommentar. Das Video sollte man anhören oder wenigstens die letzte Minute davon. Müller bemerkt zurecht die aktuell extreme Divergenz der Meinungen zweier Lager:

Einerseits den absurden (?) Optimismus der Medien (FTD heute: "Aufschwung 2010 kaum noch zu stoppen") und der Chefvolkswirte (allerdings nach Müller just die, "die im Sommer 2008 eine Rezession vollkommen ausgeschlossen haben") und ...

... andererseits die Horrormeldungen aus der Realwirtschaft ("Japan: minus 35% Importe, minus 25% Exporte yoy") sowie von den IFOs, IWFs und Soffins der Welt zur Banken- und Versicherungslandschaft ("Erst die Hälfte der Bankenverluste sind bekannt"; "Noch riesiger Abschreibungsbedarf"; "Bad Bank der WestLB mit 85 Mrd EUR Schrottauslagerung bei einer Bilanzsumme von gerade 254 Mrd EUR!").

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LHC-Teilchenbeschleuniger in Genf: Seid verschlungen Ihr Millionen

von Hans Jörg Müllenmeister23.11.09 10:24:41

Die kürzliche Inbetriebnahme des LHC-Teilchenbeschleunigers (Large Hadron Collider) in Genf bewegt gleichermaßen die Gemüter von Teilchenphysikern und Öffentlichkeit. Helle Aufregung! Man befürchtet ernsthaft, die künstlich erzeugten Schwarzen Löcher könnten die Welt verschlingen. Das Für und Wider dieser Spekulation wird heiß diskutiert.

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Plastiktüten: seid verschlungen ihr Millionen

von Hans Jörg Müllenmeister23.11.09 10:16:30

Bei den Teilchenphysikern gab’s gestern helle Begeisterung bis zum Entsetzen. Erneut ging in Genf die Urknall-Maschine LHC - der Teilchenbeschleuniger - in Betrieb. Droht uns jetzt ein selbsterzeugtes Schwarzes Loch zu verschlingen? Befürchtet wird es. Viel naheliegender ist aber die Frage: Drohen wir eher am eigenen Müll zu ersticken?

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Zurück in die Zukunft: Devisenbewirtschaftung

von Peter Boehringer E-Mail 22.11.09 17:42:17

Die Ukraine erlebt derzeit ein Déjà vu nach dem anderen:
1. Die politische Dauerkrise zwischen dem Russland-affinen Ostteil des Landes und dem "Juschtschenko-geführten" Westteil eskaliert mal wieder.
2. Pünktlich vor den Wahlen gehen die Devisen zur Neige ...
3. ... natürlich erneut beeinflusst durch den IWF, der sich via Kreditverknappung auch in diese Wahlen massiv einmischt ...
4. ... sekundiert durch die US-Rating-Agenturen, die das "potenziell-abtrünnige" Land mal wieder abstufen - nunmehr auf "CCC" und damit noch eine Stufe vom offiziellen Staatsbankrott entfernt.
5. Seit dieser Woche nun auch noch eine gesetzlich verfügte Devisen-Bewirtschaftung wie in alten Sowjetzeiten.

Natürlich hängen diese Déjà vus alle miteinander zusammen. Der Westen mit seinen IWF-Werkzeugen und Rating-Bütteln zerrt ebenso wie das Putin-Russland an der "Kornkammer Europas", die zudem ja auch noch Gastransitland Nr. 1 für Europa ist.

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Ist der Staatsbankrott "sicher"?

von Peter Boehringer E-Mail 19.11.09 16:29:40

Manchmal erkennt man an der Wortwahl des Mainstreams, wie sich die Zeiten ändern: 2004 hatte ich beim Verfassen eines Artikel zunächst noch einen Moment gezögert, den "mit mathematischer Sicherheit kommenden Staatsbankrott" zu prognostizieren aus Angst, mich mit dieser Rhetorik komplett zu desavouieren [Zudem ist es bei Exponentialfunktionen wie den Staatsschulden mathematisch falsch, von einem "Ende" zu sprechen - das Ende wird eben nicht mathematisch erreicht, sondern nur über den kompletten Vertrauensverlust während der Beschleunigungsphase der Schuldenkrise].

Und 2009 steht nun der "mathematisch sichere Staatsbankrott" fast wörtlich im "Handelsblatt" (vom 18.11.2009):

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