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Archiv für: September 2012

Stilblüten aus der vollpolitisierten EZB-Ökonomie: die "Rückkehr zum Status Quo"...

von Peter Boehringer E-Mail 21.09.12 12:13:25

Sie werden hier in der kommenden Zeit immer mehr lesen zu den (dramatischen) Folgen der „Vollpolitisierten Ökonomie“.

Dies ist ein Begriff, der aus meiner Sicht die seit ca. 2007 (Fed) und seit 2010/12 (BoJ, BoE, EZB, EFSF, ESM) auf die vorläufige Spitze getriebenen geldpolitischen Eingriffe in inzwischen fast jeden Winkel der Wirtschaft am besten umschreibt - und unser aller Leben in den kommenden Jahren zunehmend (negativ) beeinflussen wird.

Zwar sollte man dabei nicht vergessen, dass schon der Begriff der Geld-„Politik“ überhaupt erst seit den unnatürlichen, nicht-nachhaltigen Ideen eines Keynes seit den 1930ern entstehen konnte; sowie nur durch die perverse Erfindung des fractional banking (Fed, 1913) im seitdem real existierenden Keynesianismus finanziert werden konnte! Doch erst seit ca. 2007 wird der Wahnsinn eben auf ein neues quantitatives Niveau gehoben, welches die Welt insgesamt noch nie gesehen hat – und auch Einzelstaaten von Zimbabwe bis Weimar nur relativ selten.

Die Folgen der Entwicklung sind damit weltweit spürbar. Sie werden zunächst Sparer, Rentner und Anleger betreffen – aber ebenso beinahe jede wirtschaftliche Tätigkeit in der vollpolitisierten Ökonomie. Und sie werden auch zunehmend für fast jede gesellschaftliche Fehlentwicklung verantwortlich sein, was nicht zufällig von allen Österreichischen Autoren seit Jahrzehnten befürchtet und prognostiziert wird. Krankes Geld = Kranke Welt.

Bloganlass ist heute dieser zur Politisierung der Wirtschaft allerbestens passende Spruch des Tages vom „Chefvolkswirt“ im EZB-Direktorium, Doktor Peter Praet:

„Eine Rückkehr zum Status quo [ist] für Europa heute keine [...] Option mehr." :!: XX(

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Keine Kollektive Korruption, sondern Kollektive Ohnmacht!

von Peter Boehringer E-Mail 17.09.12 13:25:53

Bloganlass: Ein heute im Netz vielfach verlinkter Artikel von Martin Schweiger - der Bezug nimmt auf den von Prof. Polleit vor einigen Monaten in einem lesenswerten Artikel im Smart Investor 7-2012 geprägten Begriff der „kollektiven Korruption“. Vorab: Ich schätze Prof. Polleit sehr – ebenso durchaus den Blogger Schweiger, dessen Artikel heute nur der Anlass zu einer Replik ist, die leider erforderlich wurde, weil seit Polleits Begriffs-Prägung vor drei Monaten die m.E. nur eingeschränkt gültige Theorie der kollektiven Korrumpierbarkeit der Massen im Internet (und vermutlich auch bald bei den subversiven Feinden der wahren Demokratie im Mainstream) immer mehr Zustimmung erfährt - leider in unzulässiger Verkürzung der Realität.

Auszug dem heutigen Schweiger-Blog:

„... wissen die allermeisten [Leute] sehr wohl, daß [bei der EUR-Rettung und beim Fiat-Geldsystem] etwas nicht in Ordnung ist. Sie geben es bloß nicht offen zu, sondern tun so, als sei alles in Ordnung, nur damit dieses System fortgesetzt wird und sie weiterhin profitieren können.
... Prof. Polleit nennt das dahinterliegende Phänomen 'Kollektive Korruption', ... Den Ausdruck finde ich prägnant, denn er beinhaltet, daß eine Art Kollektivismus am Spiel ist, also eine gesellschaftliche Ordnung, die auf Umverteilung beruht. Und der Ausdruck 'Korruption' deutet ein dahinterliegendes Unrecht an.
...
Das würde auch das Abstimmungsverhalten der Abgeordneten in Bundestag und Bundesrat im Zusammenhang mit dem zwar offenbar verfassungsgemäßen aber für Deutschland schlecht ausgehandelten ESM-Vertrag erklären, der für eine kurze Zeit eine Fortsetzung des bestehenden Systems erlaubt.“

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Nicht im Namen des Volkes (IV)

von Peter Boehringer E-Mail 12.09.12 11:42:30

Ein live-Blog – geschrieben parallel zur noch laufenden Begründung des BVerfG zum Urteil über Klagen gegen den ESM bzw. zur Einstweiligen Anordnung dazu, das aber medienwirksam als eine Art „Hauptsacheurteil“ aufgebauscht wurde, ohne dass es den besonderen Prüfanforderungen eines solchen auch nur ansatzweise gerecht geworden wäre! Voßkuhle und Huber haben sich schon nach 30 Minuten der Urteilsbegründung mindestens viermal hinter der Pauschalausrede „Nach summarischer erster Prüfung“ verschanzt, was ihnen später vor der Geschichte eine Rechtfertigung geben könnte, einige glasklare Verfassungswidrigkeiten der ESM-Bank irgendwie heute noch nicht erkannt zu haben (es wird dann heute eben nur eine schlampige „summarische Prüfung“ gewesen sein). Erwarten Sie diese feige Ausrede eines Tages nach dem endgültigen Fiasko des EUR in den Memoiren von Voßkuhle, Huber und Müller...

Wie hier im Blog leider seit einem Jahr vermutet, ist das Urteil wieder einmal ein Voßkuhle´sches „Ja, Aber“ und -ebenfalls erwartbar- eine Mischung aus:

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