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Kategorie: Edelmetalle & Rohstoffe

Das ökonomische Schisma: nominal versus real

von Peter Boehringer E-Mail 25.11.09 11:23:26

Dirk Müller ("Mr. Dax") hat auch heute wieder wie meist einen guten Tageskommentar. Das Video sollte man anhören oder wenigstens die letzte Minute davon. Müller bemerkt zurecht die aktuell extreme Divergenz der Meinungen zweier Lager:

Einerseits den absurden (?) Optimismus der Medien (FTD heute: "Aufschwung 2010 kaum noch zu stoppen") und der Chefvolkswirte (allerdings nach Müller just die, "die im Sommer 2008 eine Rezession vollkommen ausgeschlossen haben") und ...

... andererseits die Horrormeldungen aus der Realwirtschaft ("Japan: minus 35% Importe, minus 25% Exporte yoy") sowie von den IFOs, IWFs und Soffins der Welt zur Banken- und Versicherungslandschaft ("Erst die Hälfte der Bankenverluste sind bekannt"; "Noch riesiger Abschreibungsbedarf"; "Bad Bank der WestLB mit 85 Mrd EUR Schrottauslagerung bei einer Bilanzsumme von gerade 254 Mrd EUR!").

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Ist der Staatsbankrott "sicher"?

von Peter Boehringer E-Mail 19.11.09 16:29:40

Manchmal erkennt man an der Wortwahl des Mainstreams, wie sich die Zeiten ändern: 2004 hatte ich beim Verfassen eines Artikel zunächst noch einen Moment gezögert, den "mit mathematischer Sicherheit kommenden Staatsbankrott" zu prognostizieren aus Angst, mich mit dieser Rhetorik komplett zu desavouieren [Zudem ist es bei Exponentialfunktionen wie den Staatsschulden mathematisch falsch, von einem "Ende" zu sprechen - das Ende wird eben nicht mathematisch erreicht, sondern nur über den kompletten Vertrauensverlust während der Beschleunigungsphase der Schuldenkrise].

Und 2009 steht nun der "mathematisch sichere Staatsbankrott" fast wörtlich im "Handelsblatt" (vom 18.11.2009):

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Vom Fall des Papiergelds und Papiergolds

von Peter Boehringer E-Mail 29.10.09 16:18:29

In diesem Blogeintrag lesen Sie drei kurze Meldungen von heute, die nur auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben. Auf den zweiten geht es in allen Fällen um Entfremdung: die der türkisch-arabischen Welt nämlich, an der der "Westen" mit seiner absurden Währungs- und globalistischen Machtpolitik durchaus mit schuld ist [was natürlich keineswegs heißen soll, dass wir zur "Kompensation" des Orients nun alle Visa-Schranken aufgeben sollten, wie es unsere multikulturellen Gutmenschen ständig fordern und durchsetzen!]. Es ist aber logisch, dass westliche Scheinwerte (Dollar, Papiergold) und entkernte westliche Symbole (WTI) ausgerechnet vom politisch inkorrekten Orient als solche entlarvt werden. Schon schlimm, dass ausgerechnet intolerante und totalitäre Regimes hier klarer sehen als die westlichen Medien...

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1975 wie 2009: die gleichen "Schmiede des Geldes"

von Peter Boehringer E-Mail 16.10.09 18:14:21

Zum Blogeintrag "1968 wie 2009: die gleichen 'Meister des Goldes'" haben mich eine Menge positiver Zuschriften erreicht. Einige Ökonomie-Technokraten haben allerdings argumentiert, die Intervention der Fed und der US-Regierung und der CIA in der Zeit der Fixpreisbindung der Goldunze an den Dollar sei überhaupt nicht "vorwerfbar", sondern technisch ZWINGEND gewesen, um eben die Fixvorgabe 35 $/oz halten zu können. Dass dieser Zweck nicht alle Mittel heiligt (und 1968 der GEIST der Bretton Woods Gold-Dollar-Bindung durch die Interventionen unterlaufen und ad absurdum geführt wurde), sollte aus dem Artikel eigentlich klar geworden sein. Dennoch gehen wir auf das technokratische Argument einmal ein, denn es ist ja prima facie richtig. Zu diesem Zweck werde ich im heutigen Blogeintrag ein ANDERES gerade de-klassifiziertes Dokument von 1975 übersetzen und analysieren. Es stammt somit aus der Zeit NACH August 1971 - also aus einer Zeit, in der es bereits keine offizielle "technisch-buchhalterische" Begründung für ein "Management" des Goldpreises zwecks Beibehaltung der 35 $/oz mehr hätte geben dürfen. Soweit die Theorie. Was aber meinte nun Arthur Burns (Fed Chairman und Vorvorgänger von Maestro Greenspan) am 3. Juni 1975 in seinem "Memo to the President" [Gerald Ford; cc: Greenspan und Kissinger] zum Thema?

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1968 wie 2009: die gleichen "Meister des Goldes"

von Peter Boehringer E-Mail 29.09.09 17:28:41

Ein Blog greift ja eigentlich aktuelle Ereignisse auf. Manchmal kann und muss man aber auch altes Material aufarbeiten – besonders wenn es so frappierende Parallelen zu aktuellen Vorgängen (Geheime Gold-Swaps der Fed, Meldung vom 29.9.09) gibt:

Die US-Regierung und die CIA haben vor kurzem zwei bis dato geheime Dokumente von 1968 de-klassifiziert
, die einen für Goldbugs zwar nicht überraschenden, aber dennoch faszinierend-schockierenden Blick in die Zeit einer Geldsystemkrise erlauben, welche den Menschen damals genau wie heute so nicht erklärt wurde. Ebensowenig wie das umfassende Goldpreis-„Management“ – damals wie heute.

Vergessen Sie alles, was an vernebelnden Erklärungen in heutigen Geschichts- oder VWL-Lehrbüchern zu den gerade heute wieder so aktuellen „SDRs“ (spezial drawing rights) des IWF steht. Seit der öffentlichen Zugänglichmachung der beiden o.g. Dokumente steht nun offiziell fest, dass der erste Versuch der Etablierung von SDRs als Währung nichts anderes als ein (gescheiterter) Versuch war, physischem Gold nach der absehbaren Abdankung des (scheinbar) Gold-gedeckten Bretton-Woods-Dollars seinen natürlichen und berechtigten Platz als Welt-Leitwährung und als wahres Geld vorzuenthalten.

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