Deutsche Schuldenquote plus 8%-Punkte wegen HRE
von Peter Boehringer 23.09.10 19:29:51
Meldung von heute auf FAZ-Online: "Staatsschuld steigt wegen HRE-Altlasten"
Diese Überschrift ist auf den ersten Blick wenig aufregend: für den kritisch-mathematischen Beobachter ohnehin nicht; aber auch der laienhafte Leser wird hier ganz bewusst beruhigt. Denn auch die Meldung selbst ist im Ton unprätentiös-geschäftsmäßig gehalten. Doch genau diese künstliche Unaufgeregtheit und die völlig fehlenden Detail-Nachfragen an die Adresse des BMF über eine Angelegenheit von bis zu 191 Mrd EUR (!) zu Lasten des Steuerzahlers machen sie verdächtig. Die Auslassungen und die verharmlosende Kommentierung wirken angesichts des brisanten Inhalts wie eine Beruhigungspille für die FAZ-Leser, die laut FAZ-Eigenwerbung ja "immer einen klugen Kopf" haben. Und so ist die Meldung wohl auch in erster Linie sedierend gedacht. Nicht umsonst hat die Kanzlerin Anfang Mai 2010 inmitten der existenziellen Euro-Krise die Wirtschafts- und Chefredakteure der großen Mainstreammedien im Kanzleramt persönlich auf staatstragende, politisch-ökonomisch korrekte Berichterstattung eingenordet. Dies bekanntermaßen bereits zum zweiten Mal nach Oktober 2008, als -inzwischen von damals schon anwesenden Redakteuren offiziell bestätigt- die lügende pc-Berichterstattung zur Staatsraison erhoben wurde.
Bruchteilwahrheiten im Mainstream: Der Rechtsstaat wankt
von Peter Boehringer 01.02.10 16:22:14
Folge 589 der neverending Soap opera "Mainstream gegen die Wahrheit". Heute: Der gesamte Boulevard und insbesondere Heribert "SZ" Prantl:
Wie "wahr" ist ein Artikel, der rein quantitativ nicht einmal ein Promille des Themas "Betrug gegen den deutschen Staat" abdeckt und der auch qualitativ höchst angreifbar ist? Wie viel an (wenigstens) quantitativer Wahrheit muss ein Artikel haben, um nicht als Lüge bezeichnet werden zu dürfen? Genügt eine Halbwahrheit? Genügt eine Viertelwahrheit? Oder genügt gar ein halbes Promille Wahrheit??
Selten war sich der populäre Mainstream derart einig mit dem selbsterklärten Anti-Populisten und brutalstmöglichen Rechtsstaats-Verteidiger Heribert Prantl:
Während BILD, Abendzeitung und Konsorten bzw. deren einschlägig bekannte Verlagseigner qua koordinierter Akklamation den Finanzminister heute drängen, mal wieder Recht zu brechen und im Falle der Schweizer "Schwarzgeldkonten"-Daten" Robin Hood" zu spielen und den Reichen zu nehmen, um den Armen zu geben, klingt das Ganze bei Jurist Prantl zwar weniger platt - aber genauso populär: