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DAX – Zyklischer Jahresausblick; USA im Präsidentschaftswahljahr

von Christoph Geyer E-Mail 03.12.15 10:27:55

Im ablaufenden Jahr konnte der typische zyklische Verlauf, welcher in einem US-Präsidentschaftsvorwahljahr zu erwarten gewesen wäre nicht bestätigt werden. Auch die Aussicht auf ein positives Börsenjahr wurde nach dem Dekadenzyklus nur im ersten Jahresdrittel bestätigt. Der Dekadenzyklus besagt, dass ein Jahr, welches auf eine 5 endet, häufig ein gutes Börsenjahr ist.
Im Jahr 2015 hat sich der Markt zunächst positiv

entwickelt und ist dann in einen Abwärtstrend übergegangen. Erst in den Herbstmonaten konnte sich wieder eine freundlichere Tendenz ausbilden. Diese passte dann wieder zum typischen Jahresausklang, der eine Jahresendrallye avisierte.

DAX mit den zyklischen Erwartungswerten des letzten Jahres

Die blaue Linie war das von der Tendenz her favorisierte Szenario. Der erwartete Rückgang zum Jahresstart war der Tatsache geschuldet, dass im Vorjahr (2014) von Mitte Oktober bis Anfang Dezember keine Korrekturbewegung vollzogen wurde. Die Korrektur Mitte Dezember erfolgte nach der Veröffentlichung unserer damaligen Studie und nahm damit die für Januar erwartete Gegenbewegung vorweg.
Auch wenn die tendenzielle Erwartung 2015 dieses Mal, anders als in den Vorjahren, deutlicher von der tatsächlichen Bewe-gung abgewichen ist, wollen wir auch für 2016 einen zyklischen Ausbick wagen. Zudem haben wir einige weitere Assetklassen unter dem Aspekt der Zyklik untersucht.

Was ist Zyklik?
Zum besseren Verständnis der Zyklus-Analyse stellen wir hier zunächst eine kurze Erklärung der Zyklik zu Verfügung.
Bei der zyklischen Betrachtung nutzt man den Effekt, dass sich Märkte in typischen Trends bewegen. Bei Agrar-Rohstoffen kennt man diese Zyklen durch die Erntezeiten, die entscheidenden Einfluss auf die Preisgestaltung im Jahresverlauf haben. Bei Finanzprodukten gibt es ebenfalls typische Muster, die im Jahresverlauf auftreten. So wird z.B. danach unterschieden, ob im aktuellen Jahr in den USA Präsidentschaftswahlen sind, oder diese im vergangenen Jahr stattgefunden haben. Außerdem fin-den sich typische Muster u.a. im Dekaden-Verlauf. Die Ursachen solcher Zyklen sind bei Agrar-Rohstoffen leichter zu erklären als bei Finanzprodukten. Hier können z.B. Wahlversprechen eine Rolle spielen. Insgesamt betrachtet, handelt es sich aber um eine statistische Größe, die wir uns bei der Beurteilung zu Nutze machen.

Dow Jones:
Im kommenden Jahr 2016 finden in den USA turnusgemäß Präsidentschaftswahlen statt. Der typische Verlauf des Dow Jones in einem solchen Jahr ist zunächst durch eine volatile Seitwärtsbewegung mit fallender Tendenz geprägt. Erst in der zweiten Jahreshälfte beginnt der US-Leitindex eine Aufwärtsbewegung, die im September und Oktober noch einmal durch eine Korrek-turbewegung unterbrochen wird. Wie in vielen Jahren zuvor, dürfte auch im Jahr 2016 eine Jahresschlussrallye möglich sein. An dieser Stelle soll noch einmal sehr deutlich gemacht werden, dass diese zyklische Betrachtung lediglich eine mögliche Trend-aussage darstellt und wie immer nicht als Dogma oder gar als Zielmarkenbestimmung zu verstehen ist. Auch können die Eck-punkte des Charts nicht als feststehende Trendwendepunkte verwendet werden.
Im Dekadenzyklus (also Anfang bis Ende eines kalendarischen Jahrzehnts z.B. 2010 – 2019) sind Jahre, die auf eine „6“ enden, im Dow Jones sehr volatile Seitwärtsjahre, was dieses Mal durchaus zum Zyklus des Präsidentschaftswahljahres passt.

DAX:
Auch wenn sich der DAX üblicherweise an den US-Märkten orientiert, ist die typische Bewegung des DAX in einem US-Präsidentschaftswahljahr deutlich abweichend von der zyklischen Erwartung beim Dow Jones.

So könnte sich das kommende Jahr so gestalten, dass der DAX in der ersten Jahreshälfte besser läuft als der US-Markt und in der zweiten Jahreshälfte der Dow Jones eine bessere Performance generiert als der DAX.


Ausblick für den DAX im Jahr 2016

Für das kommende Jahr ist beim DAX nach der Zyklusanalye mit einem freundlichen Jahresstart zu rechnen. Diese freundliche Tendenz sollte unter Schwankungen bis etwa zur Jahresmitte anhalten können. In der zweiten Jahreshälfte dürfte sich dann eine volatile Seitwärtsbewegung einstellen, die auch durchaus auf einem niedrigeren Niveau stattfinden kann. Dies ist abhängig davon, wie weit die zuvor erwartete freundliche Stimmung den DAX nach oben getragen hat.
Das mögliche Szenario auf Grund der Zyklik haben wir, wie im letzten Jahr, in den Chart eingezeichnet.
Der dargestellte Verlauf ist aber wie immer nicht als Punktvoraussage zu verstehen, sondern soll lediglich die erwartete Tenzenz aufzeigen.

DAX mit Zyklenprognose 2016

Ausblick für Gold 2016

Eine weitere Assetklasse, die einen typischen Präsidentschaftswahlzyklus aufweist, ist Gold. Ähnlich wie beim Dow Jones ist auch bei Gold eine erhöhte Volatilität zu beobachten. Allerdings bleibt nach dieser Betrachtung das Edelmetall über den Jahresverlauf eher trendlos.

Folgt man dieser Erwartungshaltung, würde das gelbe Metall bis Anfang Mai tendenziell weiter unter Druck stehen und so die 1.000 USD-Marke mindestens testen, wenn nicht unterschreiten. Danach könnte eine Gegenbewegung folgen, die zumindest in den Bereich der übergeordneten Abwärtstrends führt. Der Rest des Jahres ist dann eher für Trader und kurzfristig orientierte Anleger interessant. Bei Gold ist zudem zu beachten, dass Faktoren, wie geopolitische Spannungen oder Notenbankpolitik, sehr schnell für emotionale Einflüsse sorgen können, die eine statistische Wahrscheinlichkeit ad absurdum führen.

US-Dollar-Index

Der US-Dollar-Index ist ein aus sechs Währungen gewichteter Index, bei dem der Euro den höchsten Anteil (57,6%) ausmacht. Dieser Währungskorb spiegelt wider, ob der US-Dollar Stärke ggü. den anderen Währungen (Index steigt) oder Schwäche (In-dex fällt) aufweist. Im US-Präsidentschaftswahljahr zeigt sich demnach zunächst eine Dollar-Stärke, die im Mai unterbrochen wird. Ab Ende Oktober kann der USD nicht mehr zulegen und mündet in eine volatile Seitwärtsbewegung.

Quellen: ProRealTime.com/Seasonalcharts.com

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