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Vom Wahnsinn unserer Zeit

von Peter Boehringer E-Mail 12.07.12 11:44:31

Heute stellen wir hier aus Gründen der Aktualität, des Copyrights und zT wegen der Aufbereitungsform (Video und pdf) keinen klassischen Blogtext, sondern vier m.E. sehr relevante Links der letzten Tage bereit: Zwei Fremdbeiträge von Prof. Homburg und Prof. Hankel sowie zwei eigene neue Boehringer-Interviews mit sowohl aktuellen EUR-Aspekten als auch zeitlosen Überlegungen zu unserem Geld- und Gesellschaftssystem.

Zudem entbieten wir am Ende noch dem ehemaligen Verfassungsrichter Paul Kirchhof den ihm gebührenden positiven Respekt wie auch dem ahnungslosen aber gefährlichen Stefan-DIW-Zwangsanleihe-Bach den ihm gebührenden negativen, denn seine marxistisch-ideologischen Ideen sind natürlich Auftragsschreibe und damit leider ein klarer Hinweis auf das (über den schlafenden Michel) Kommende. Bitte alle Links anclicken - Textauszüge sind hier nur eingeschränkt möglich.

1. Stefan Homburg (im focus): "Der Euro hat keine Überlebenschance"

"Prof. Homburg: Weil das Bail-Out-Verbot erst aufgeweicht und dann beseitigt wurde und weil eine umfassende Fiskalunion schlechterdings utopisch ist, gibt es nur eine logische Konsequenz – nämlich die Aufgabe der Einheitswährung Euro. Dieser überhastete Integrationsschritt muss zurückgenommen werden, um die europäische Integration nicht zu gefährden."

2. Peter Boehringer (bei wirtschaftsfacts.de): "Der Moral Hazard läuft im heutigen Umfeld Amok"

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Gabor Orwell zum EUro: "Versailles ohne Krieg"

von Peter Boehringer E-Mail 19.11.10 12:36:39

Arbeitnehmer, die heute auf dem Weg zur Arbeit an Zeitungsständern und Kiosken im Vorbeihuschen die großen Letter der Handelsblatt-Titelseite erspähen, sind zunächst überrascht: "Versailles ohne Krieg" ist da zu lesen. Und es geht -natürlich- um die geplante EU-Transferunion und um den demnächst wirklich "Totalen EUro". Viele unabhängige Berichterstatter, Professoren und Blogger berichteten seit Jahren ausführlich darüber und kämpfen gegen die zunehmend künstlich und gegen den Markt "gemanagte" Planwirtschaft des EUro-Systems. Auch hier im Blog wurden dabei schon mehrfach und völlig zurecht historische Kriegs-Vergleiche bemüht, denn die unserem D-EU-tschland seit Maastricht und via EUro abverlangten Zahlungen gleichen in der Tat quantitativ einem "Versailles ohne Krieg". Sollte uns Bloggern und den sonstigen EURo-Kritikern nun also im Kampf gegen "Versailles II " von sehr unerwarteter Seite Hilfe zukommen? Vom eigentlich chronisch EURo-freundlichen Handelsblatt? Ausgerechnet von dem sonst doch so sklavisch-devot EU-Türkeibeitritt-und-uferlose-Zuwanderung-via-Personenfreizügigkeit-freundlichen Handelsblatt? Der abgehetzte Arbeitnehmer wird dies jedenfalls heute denken. Aber nur genau SO lange, bis er das Pamphlet liest, das der offenbar nicht nur dialektisch, sondern geradezu orwellianisch geschulte HB-Chefredakteur Gabor Steingart vor den hohen Instanzen der Wahrheit und der Redlichkeit und der Logik verantworten zu können glaubt. Im Handelsblatt-Titel von heute wird jedenfalls ernsthaft von einem Versailler Diktat DEUTSCHLANDS GEGEN die anderen Euro-Länder fabuliert [sic!] Nicht etwa umgekehrt... XX(

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Währungsreform 2010, 2.Teil: Die EU erklärt selbstverschuldete Bankenkrisen zur Naturkatastrophe

von Peter Boehringer E-Mail 31.10.10 12:09:59

Heute ist Reformationstag. Währungsreform-Tag würde es aber besser treffen. Während einige Internet-Seiten auf die für alle offen sichtbare Währungsreform mit Wiedereinführung nationaler Währungen geradezu täglich warten, haben die EUliten in den frühen Stunden des gestrigen Samstags wieder einmal klammheimlich Fakten geschaffen, die die Währungsreform im Euro-Raum hin zur verfassungswidrigen totalen Transferunion nun endgültig zementieren und perpetuieren! Der berüchtigte EFSF wird nun offiziell zur Dauereinrichtung. Damit wird das No-Bailout-Gebot der Europäischen Verträge dauerhaft gebrochen und D-EU-tschland dauerhaft zur Melkkuh Europas, die zugunsten fast aller anderen EU-Staaten dauerhaft angezapft werden darf. Koste es was es wolle. Seit gestern ist das nun amtlich.

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Alles ist politisch: auch EUlitenprojekte sind änderbar

von Peter Boehringer E-Mail 13.08.10 14:53:09

Gestern bereits wurde die nachträgliche "höchst unsolidarische" Verweigerung der Slowakei an der EUropäischen Griechenland-Nothilfe vermeldet, die doch schon im Mai von den EUliten so einträchtig beschlossen schien:

"EU: Slowakei verweigert Griechenland-Hilfe
Als bislang einziges Land der Euro-Zone hat die Slowakei Finanzhilfen für das krisengeschüttelte Griechenland verweigert. Die EU-Kommission spricht von einem 'Bruch der Solidarität'. [Olli Rehn:] 'Die Gruppe der 16 Staaten mit Euro-Währung wird sich bei ihrem nächsten Treffen Ende September mit diesem Vorgang beschäftigen'."

Durchaus scharfe Rhetorik also: Wer die EU kennt, der weiß, wie schnell sie in aller Regel solch offen renitente Mitgliedsstaaten beim EuGH verklagt und die Einhaltung von EU-Richtlinien und -Beschlüssen erzwingt. Regelmäßig erklären uns Politiker aller Couleur, dass internationale Verträge fest wie Beton stehen, dass sogar bei Regierungswechseln die alten EU-Beschlüsse der Vorgängerregierung eingehalten werden müssen und dass es grundsätzlich "keine Alternativen" zu EU-Beschlüssen gibt und diese in nationales Recht "umzusetzen" seien. Und so hätte man seit gestern erwarten müssen, dass die EU nun mit dem vollen Arsenal der juristischen Keulen gegen die Slowakei vorgeht. Immerhin gilt es doch, diesen Präzedenzfall des Ausscherens eines Mitgliedsstaats in einer wichtigen und angeblich existenziellen Frage des EUros zu verhindern oder wenigstens streng zu bestrafen!

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